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MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
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– dessen war Georgina sich ganz sicher – hätte der Maler sie beinahe geküsst. Ach, wenn es doch nur so weit gekommen wäre …
    Um sich abzulenken, begann sie eines der Märchen zu lesen. Nie zuvor war ihr aufgefallen, dass die Heldin eine so kluge, mutige und tatkräftige Frau war. Natürlich fand sie ihr Glück, nachdem sie viele Prüfungen bestanden hatte.
    Schade, dass das Leben in Wirklichkeit so ganz anders ist als im Märchen, dachte Georgina. Sie legte das Buch beiseite, stand auf und ging zum Waschtisch, um einen unzufriedenen Blick in den darüber an der Wand hängenden kleinen Spiegel zu werfen. Bisher hast du immer neue Hindernisse errichtet, statt deine Probleme zu lösen, schalt sie sich selbst . Ja, während der letzten Tage hatte sie eine Dummheit nach der anderen begangen. Seit Ned Latimer in Compton Lacey aufgetaucht war, benahm sie sich wie ein Idiot.
    Sie starrte ihr Spiegelbild an, wiederholte zornig das Wort „Idiot“ und musste plötzlich lachen, weil ihr einfiel, wie Kate in diesem so gar nicht zu ihr passenden weisen Ton gesagt hatte, gegen die Liebe und ihre seltsamen Auswirkungen könne man eben nichts tun.
    Irgendwann erschien Becky mit der versprochenen Hühnerbrühe.
    Dankbar nahm Georgina die Schale entgegen. „Wenn ich das alles gegessen habe, darf ich doch sicher aufstehen? Sie sehen ja, dass ich wieder vollkommen gesund bin. Kein Fieber, keine Kopfschmerzen, kein Schnupfen. Nur entsetzliche Langeweile.“
    „Ja, Sie machen einen recht munteren Eindruck, Miss. Ich bin sicher, mein Kräutertee hat Ihnen geholfen. Er ist das beste Mittel gegen Erkältung, das man in Compton Lacey und Umgebung finden kann. Das sagt Ihre Mama auch. Mrs. Cunningham möchte sich übrigens selbst davon überzeugen, wie es Ihnen geht. Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie heraufkommt. Bis jetzt war sie damit beschäftigt, all diese Bücher zu sortieren.“
    „Könnten Sie Mama nicht fragen, ob ich mich anziehen und zum Dinner nach unten kommen darf?“
    „Ich …“ Becky unterbrach sich, weil von der Straße her das Rattern von Kutschenrädern zu hören war. „Nanu?“ Die Haushälterin trat ans Fenster. „Besuch“, stellte sie fest. „Ich möchte nur wissen, wer … Nein, das ist doch nicht möglich! Es ist Sir Arthur! Himmel, ich muss sofort Mrs. Cunningham Bescheid sagen!“
    Die Haushälterin eilte aus dem Zimmer. Und im gleichen Moment sprang Georgina aus dem Bett.
    Draußen stand eine sehr gepflegt aussehende geschlossene Chaise, auf deren Bock ein Kutscher saß, der gerade im Begriff war, sich eine Pfeife anzuzünden, während sich ein Bursche um die Pferde kümmerte. Offenbar hatten die beiden Männer den Befehl erhalten zu warten.
    Hoffentlich, dachte Georgina, lässt Mama Onkel Arthur wenigstens ausreden, ehe sie ihn hinauswirft.
    Die Zeit verging, ohne dass jemand das Haus verließ. Der Bursche hatte die Pferde in den Schatten geführt, und nach einer Weile hatte der Kutscher sich zu ihnen gesellt.
    Georgina schaute abwechselnd aus dem Fenster und aus der Zimmertür. Das Haus kam ihr unnatürlich still vor. Nicht einmal von Rupert war etwas zu hören. Vielleicht führte er die Hunde aus. Sie wusste, dass er gern bis zu dem kleinen Bach ging, in dem man Forellen und andere Fische beobachten konnte. Und Sophie? Ob sie sich trotz des herrlichen Wetters in der Bibliothek aufhielt? Oder hatte Kate die Kleine mit in den Garten genommen? Manchmal pflückten die beiden wunderschöne Sträuße, die dann einen Platz in der Eingangshalle oder im Salon erhielten.
    Als Becky mit einem schwer beladenen Tablett aus der Küche kam, schlüpfte Georgina rasch wieder unter die Decke. „So, mein Schatz“, stellte die Haushälterin fest, „hier bringe ich Ihnen etwas zu essen und zu trinken sowie Wasser zum Waschen. Wenn Sie fertig sind, dürfen Sie hinunterkommen.“
    Selten war Georgina so schnell angekleidet gewesen. Wenn sie nicht so hungrig gewesen wäre, hätte sie wahrscheinlich sogar auf die leckeren Sandwiches verzichtet, die Becky ihr gebracht hatte. Schließlich wollte sie unbedingt wissen, wie das Wiedersehen zwischen ihrer Mama und Sir Arthur sich gestaltete. Sie bändigte die kastanienfarbenen Locken mit einem blauen Band, warf einen letzten Blick in den kleinen Spiegel und eilte zum Salon.
    „Gina! Wie schön, dich zu sehen!“ Sir Arthur war aufgestanden und kam ihr mit ausgestreckten Händen entgegen. „Ich hoffe, du bist wieder ganz gesund. Ich habe gehört, dass es dir heute

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