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MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
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einen kleinen Streich. Aber was ihr getan habt, war ziemlich unsportlich. Und das mag ich gar nicht.“
    „Ich verspreche, es nicht wieder zu tun.“
    Abrupt blieb Latimer stehen. „Hohle Versprechungen nützen hier gar nichts!“ Streng schaute er Rupert an. „Es ist an der Zeit, dein Leben zu ändern. Du bist doch jetzt der einzige Mann im Haus. Da solltest du schon ein gewisses Verantwortungsgefühl entwickeln. Und vor allem darfst du nicht vergessen, dass ein Gentleman stets sein Wort hält.“
    Tränen traten dem Jungen in die Augen, doch Latimer wusste, dass er jetzt nicht nachgeben durfte. „Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit“, wiederholte er, „sind unumgänglich, wenn ein Mann respektiert werden will. Und jetzt“, er wies auf den nicht mehr weit entfernten Laden, „kaufst du das Hirschhornsalz. Ich warte bei der Kirche auf dich.“
    Während Rupert seinen Auftrag ausführte, holte Latimer einen kleinen Block und einen Bleistiftstummel aus der Hosentasche. Rasch warf er eine winzige Skizze des Kirchplatzes mit den Schatten spendenden Bäumen und der kleinen Holzbank aufs Papier. In eine Ecke schrieb er : Bitte, verzeihen Sie mir! Und: Morgen um 3. Dann knickte er die Ecke um, sodass die Buchstaben nicht mehr zu sehen waren, faltete das Blatt noch einmal und ließ es in der Rocktasche verschwinden.
    Gerade rechtzeitig, denn Rupert überquerte bereits die Straße. „Du warst wirklich schnell“, lobte er den Jungen.
    Der errötete vor Freude. „Begleiten Sie mich noch ein Stück, Sir?“
    „Gern!“ Genau darauf hatte er gehofft. Vielleicht würde er Georgina sehen, wenn er mit Rupert nach Westcotes ging.
    In freundschaftlichem Schweigen marschierten sie los. So dachte Latimer jedenfalls, bis er bemerkte, dass Rupert mit gesenktem Kopf lief und überhaupt einen sehr niedergedrückten Eindruck machte.
    „Du wirst doch nicht schmollen, weil ich dir die Meinung gesagt habe?“
    „Natürlich nicht! Es ist nur …“ Der Junge schluckte. „Sie erinnern mich so an meinen Bruder Harry. Er hat mir immer interessante Geschichten erzählt, wenn er auf Urlaub war. Und er hat mir seine Lieblingsplätze gezeigt und mir beigebracht, wie man einen Bogen baut. Wo man die größten Kaulquappen findet und wo man Stichlinge beobachten kann, wusste er auch.“
    Latimer legte Rupert die Hand auf die Schulter. „Harry war bestimmt ein wunderbarer Mensch. Und er muss sehr tapfer gewesen sein. Schließlich hat er sein Leben geopfert, um sein Heimatland und auch dich zu schützen.“
    „Ich wünschte“, stieß der Junge mit einem Seufzer hervor, „ich könnte genauso werden wie er.“
    „Glaubst du, er hätte dein Benehmen in letzter Zeit gutgeheißen?“
    „Nein. Aber … Ach, seit seinem Tod ist einfach alles schiefgegangen! Ich musste ins Internat. Und wenn ich in den Ferien zu Hause war, durfte niemand Harry auch nur erwähnen. Das hatte Papa angeordnet. Dann ist Papa krank geworden und …“ Seine Stimme war immer leiser geworden und erstarb nun ganz. Plötzlich aber hob er den Kopf und sagte zornig: „Jeder tut, als habe es Harry nie gegeben. Wie es mir dabei geht, ist allen völlig gleichgültig. Sie geben mir immer nur Befehle. ‚Rupert, tu dies! Rupert, mach das!‘“
    „Nun, es gehört zum Erwachsenwerden, dass man Dinge tun muss, an denen man keine Freude hat.“
    „Das ist ungerecht. Erwachsene müssen nie tun, was sie nicht wollen.“
    „Da irrst du dich. Stell dir nur vor, wie die Welt aussähe, wenn jeder machen würde, was er will.“
    „Hm …“
    „Vielleicht solltest du einmal ein Gespräch von Mann zu Mann mit deinem Onkel führen.“
    Ein Kopfschütteln war die Antwort.
    „Oder mit Radley.“
    „Der hat doch nur Augen und Ohren für Kate. Außerdem weiß er bestimmt nicht, wie Harry gestorben ist. Und Mama kann ich nicht fragen, weil sie sich sonst aufregt.“
    Latimer dachte einen Moment lang nach. „Vielleicht könnte ich herausfinden, was geschehen ist.“
    Das Gesicht des Knaben hellte sich auf. „Das wäre wirklich nett. Sie waren auch in der Armee, nicht wahr, Sir?“
    „Ja. Und wie mir scheint, möchtest du auch einmal zum Militär gehen.“
    „Allerdings!“
    Den Rest des Weges legten sie die Vor- und Nachteile einer militärischen Karriere erörternd zurück.
    „Wollen Sie nicht mit hereinkommen und etwas trinken? Bei diesem Wetter wird man schnell durstig“, meinte Rupert, als sie Westcotes erreichten.
    Doch Latimer lehnte dankend ab. „Vergiss nicht,

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