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MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
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ihren Mann verloren und trug seitdem selten helle Farben, sondern zog würdevolles Dunkelblau und Violett vor und gelegentlich ein dunkles Rotbraun. Es sei ihr Versuch, scherzte sie gelegentlich, sich gesetzt zu geben – eine Eigenschaft, die sie die meiste Zeit ihres Lebens schmerzlich habe vermissen lassen.
    „Nun, meine Lieben, hattet ihr eine angenehme Reise?“, fragte sie und umarmte ihre Nichten herzlich.
    „Es war sehr schön, Tante“, rief Phoebe, „aber ich bin so froh, hier zu sein.“
    „Gut. Und jetzt, da ihr hier seid, müssen wir es uns gemütlich machen. Kommt mit.“
    Diana hakte sich bei ihrer Tante ein, und Phoebe folgte einige Schritte hinter ihnen. „Wie geht es Chaucer, Tante Isabel?“, fragte sie, als sie zum Salon gingen. „Ist er bei dir, oder hast du ihn auf dem Land gelassen?“
    „Oh ja, hier ist er schon, aber das unmögliche Geschöpf schläft fast den ganzen Tag. Allerdings bin ich sicher, er wird sich freuen, dich wiederzusehen. Tatsächlich glaube ich, ich höre ihn an der Tür kratzen. Hör auf damit, Chaucer, sonst zieht Jiggins dir das Fell über die Ohren und benutzt es als Kaminvorleger!“
    Diana lachte. Chaucer, ein wahrer Riese von einem Hund und wahrlich kein Schoßhündchen, war, trotz allem, was ihr tadelnder Ton vermuten ließ, der Liebling ihrer Tante.
    „Sitz, Chaucer!“, schimpfte sie jetzt, als sie die Tür öffnete, und das große Tier vorwärtssprang. „Hast du denn keine Manieren? Begib dich sofort an deinen Platz und warte, bis du gerufen wirst.“
    Der Hund brachte ein leises Jaulen hervor, tat aber wohlweislich, was ihm befohlen wurde.
    „So ist es schon besser. Und jetzt“, wandte Mrs. Mitchell sich an ihre Nichten, „lasst mich euch ein wenig betrachten. Auf mein Wort, was für elegante junge Damen ihr doch geworden seid.“
    Phoebe verdrehte die Augen. „Ich bin vielleicht elegant geworden, Tante Isabel. Diana war es schon das letzte Mal, als du sie sahst.“
    „Das stimmt, Phoebe. Und du bist jetzt ein ganzes Stück größer und so viel hübscher.“ Mrs. Mitchell schloss die Tür hinter ihnen. „Zeig mir doch mal, was du gelernt hast. Geh ein wenig auf und ab, mein Kind, sei so lieb.“
    Phoebe kam ihrem Wunsch nach und wurde mit einem anerkennenden Nicken belohnt. „Vorzüglich. Ich denke, dein Aufenthalt in Mrs. Harrison-Whytes Schule für junge Damen war genau, was du brauchtest. Hat dir der Unterricht dort gefallen?“
    „Schon, aber ich bin froh, dass ich ihn hinter mir habe“, sagte Phoebe und ließ sich recht undamenhaft in einen rosafarbenen Sessel fallen. „Die meisten Lehrerinnen waren ausnehmend mürrisch, und der Stundenplan war sehr streng.“
    „Das gehört nun mal dazu, meine Liebe. Die Frage ist, hast du etwas gelernt? Immerhin der Grund, weswegen man dich überhaupt dort hingeschickt hat.“
    „ Mais oui. Fait-il toujours aussi chaud? “, sagte Phoebe in akzentfreiem Französisch. „Das heißt, ist es immer so warm. Außerdem sind mir die Lehren der griechischen Philosophen geläufig, und ich kann dir ohne das geringste Zögern aufzählen, wo sich Konstantinopel, das Kap der guten Hoffnung und viele weitere, ebenso exotische und faszinierende Orte befinden.“
    „Du liebe Güte!“ Mrs. Mitchell machte einen leicht erschrockenen Eindruck. „Sie haben dich in einen Blaustrumpf verwandelt!“
    „Aber nein, Tante“, lenkte Phoebe lachend ein. „Weil ich auch gelernt habe, zu malen und Blumen zu arrangieren, einen Haushalt zu führen und höfliche Konversation mit gut aussehenden jungen Männern zu treiben, von denen sich einer hoffentlich bereit zeigen wird, mich zu heiraten.“
    „Nun, ich bin erleichtert zu hören, dass du nicht beabsichtigst, dein Leben dem Studium der Philosophie zu widmen“, sagte Mrs. Mitchell amüsiert. „Deine erste Saison solltest du jedoch in vollen Zügen genießen, mein Kind. Wenn du erst einmal verheiratet bist, warten ganz andere Pflichten auf dich.“
    „Von denen ich jede einzelne gern erfüllen werde, denn sie bedeuten, dass ich einen Gatten habe. Und darauf freue ich mich jetzt schon mehr als auf irgendetwas anderes!“
    Diana setzte sich in einen Sessel neben dem Kamin und lächelte verhalten. Nur wenige Jahre trennten sie von Phoebe, und doch kam es ihr manchmal vor, es wäre ein ganzes Jahrzehnt. Auch sie war einmal in der Hoffnung nach London gekommen, den Mann ihrer Träume zu finden und ein wundervolles Leben zu beginnen. Die Wahrheit hatte allerdings ganz anders

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