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MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
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Natürlich würde er es wissen. Sie musste herausfinden, ob die gute Gesellschaft von London immer noch die Geschichte glaubte, die er damals in die Welt gesetzt hatte. Irgendwie musste sie in Erfahrung bringen, ob man sie immer noch für die herzlose Intrigantin hielt, die ihren Verlobten aus den eigennützigsten Gründen verlassen hatte – noch dazu am Abend vor ihrer Hochzeit.

2. KAPITEL
          
    Im Großen und Ganzen betrachtet war Edward Thurlow, Earl of Garthdale, nicht unzufrieden mit seinem Leben. Seine gesellschaftliche Stellung rief bei den meisten Menschen Neid hervor. Er hatte beim Tod seines Vaters nicht nur den Titel geerbt, sondern auch das beträchtliche Vermögen und die Länder, die damit einhergingen. Seine Gesundheit war vorzüglich, er nannte einen großen Freundeskreis sein eigen, und seine familiären Umstände waren meistenteils annehmbar.
    Er hatte zwei Schwestern: Barbara, die Ältere, war glücklich verheiratet und würde in Bälde ihr zweites Kind bekommen, und Ellen, die Jüngere, war mit einem adligen Gentleman bekannt, der allem Anschein nach kurz davor stand, um ihre Hand zu bitten. Der einzige Mensch, der mir in meinem sonst so glücklichen Leben Sorge bereitet, dachte Edward, ist meine Mutter.
    Sein Vater, Gott habe ihn selig, starb vor viereinhalb Jahren, doch seine Mutter kam noch immer nicht über seinen Tod hinweg. Je mehr Zeit verging, desto verdrießlicher und verbitterter wurde sie. Irgendwann hatte sie begonnen, sich über diverse körperliche Wehwehchen zu beschweren, die plötzlich wie aus dem Nichts erschienen, und befand sich seitdem immer öfter im Bett und jammerte, niemand könne verstehen, wie sehr sie leide.
    Es erstaunte ihn nicht, dass viele ihrer Freunde die Besuche bei ihr einstellten. Folglich wuchs ihre Abhängigkeit von ihrer Familie im selben Maße wie auch ihre, wie er fest glaubte, eingebildeten Leiden.
    Leider konnte er nicht viel tun, ebenso wenig wie Barbara, die sich um ihre eigene Familie kümmern musste. Und so wurde die Hauptlast Ellen aufgebürdet. Dass ihre jüngste Tochter bald verlobt sein könnte, hielt Lady Garthdale nicht davon ab, sie zu bemuttern, als wäre sie noch ein Kind.
    Oft hatte Edward den Eindruck, dass Ellen tatsächlich nicht viel mehr Vernunft besaß als ein Kind, aber sie war ein liebes Mädchen und verdiente es, glücklich zu werden. Glücklicherweise schien ein Mann von Stand und großem Vermögen ihre inneren Werte erkannt zu haben. Sobald seine jüngere Schwester verheiratet war, konnte er selbst sich auch Plänen für seine eigene Verehelichung zuwenden.
    Nicht, dass er irgendwelche Pläne in dieser Hinsicht hegte. In Gedanken versunken, ritt er an diesem frühen Morgen auf seinem großen kastanienbraunen Jagdpferd Titan im morgendlichen Sonnenschein durch den ruhigen Hyde Park. Er hatte das reife Alter von sechsunddreißig Jahren erreicht, ohne in die Ehefalle gelockt worden zu sein, allerdings wusste er, dass er diesen Zustand ändern musste. Es lag schließlich an ihm, den Fortbestand des Titels zu sichern, und bis jetzt hatte er nicht allzu viel über diese Verpflichtung nachgedacht. Dabei blieb ihm keine Wahl – er musste in nicht allzu ferner Zukunft für einen Erben sorgen.
    Die Frage stellte sich allerdings, welche Frau er zu seiner Gattin machen sollte? Es gab eine lange Liste passender Damen, die seine Mutter ihm regelmäßig aufzählte. In letzter Zeit brachte selbst Barbara immer häufiger das Thema auf, welche junge Dame am besten geeignet wäre, die künftige Countess of Garthdale zu werden.
    Das Problem war allerdings, dass er kein unschuldiges junges Ding zur Frau haben wollte, sondern eine Frau von Charakter, mit der er sich vernünftig unterhalten konnte, weil sie über genügend Verstand verfügte, um eine eigene Meinung zu haben.
    War das denn so unerhört von ihm?
    Seine Freunde schienen das zu denken, besonders jene, die damit zufrieden wären, ein hübsches, hohlköpfiges Mädchen zu heiraten, das ihnen einen Erben schenken und sie von da an nicht weiter behelligen würde. Im Gegensatz zu ihnen konnte Edward sich kein trostloseres Schicksal vorstellen. Er wollte nicht den Rest seines Lebens mit einer Frau verbringen, mit der ihn kaum etwas verband.
    Seine hohe Stellung brachte viele Pflichten mit sich, und über eben diese wollte er auch mit seiner Frau sprechen können. Abgesehen von Barbara schien es aber kaum ein weibliches Geschöpf zu geben, das sich für etwas anderes begeistern konnte

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