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MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
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als den Inhalt der letzten Ausgabe der „Belle Assemblée“ und anderer Modemagazine.
    Edward war tief in Gedanken versunken, und so vergingen einige Momente, bevor ihm bewusst wurde, dass sich ihm ein Reiter näherte. Er sah auf, und zu seiner Überraschung bemerkte er eine elegante Dame, die ihm auf einer sehr hübschen Apfelschimmelstute in Begleitung eines Reitknechts entgegenkam. Da es noch sehr früh war, erregte sie unwillkürlich seine Neugier. Die meisten Damen aus seinem Bekanntenkreis erhoben sich vor Mittag nicht aus dem Bett, doch diese junge Frau ritt schon um halb acht aus. Allein das reichte, um sie in seinen Augen zu etwas Außergewöhnlichem zu machen.
    Sein Blick glitt aufmerksam über ihre Gestalt – über den schmeichelnden Schnitt ihres eleganten brombeerfarbenen Reitkostüms und die hohe Qualität der Spitzeneinfassung. Ihr Hut war sehr modisch, doch der ungewöhnlich dichte Schleier verbarg völlig ihre Gesichtszüge, sodass es Edward nicht möglich war, ihr Alter zu schätzen. Ihr schlanker Körper ließ auf eine junge Frau schließen, und ihre Haltung auf die einer sehr geschickten Reiterin. Sie hielt die Zügel sehr fest in den Händen und machte nicht den Eindruck, unruhig zu sein, obwohl die Stute die Ohren gespitzt hatte und schreckhaft zu sein schien.
    Die geheimnisvolle Dame wäre sicher ohne ein Wort an ihm vorbeigeritten, wenn nicht eine dürre Katze eben diesen Moment gewählt hätte, um aus dem Gebüsch zu stürzen und direkt zwischen den Vorderbeinen der Stute hindurchzusausen.
    Erschrocken bäumte der Schimmel sich auf.
    Der Dame entfuhr in ihrer Überraschung ein leichtes Keuchen, und da Edward fürchtete, sie könne fallen, drängte er Titan vorwärts.
    Die Katze, immer noch im Besitz ihrer neun Leben, flüchtete unverletzt zurück ins Gebüsch.
    „Brauchen Sie Hilfe?“, rief Edward und spielte mit dem Gedanken, nach den Zügeln der Stute zu greifen, obwohl diese wieder auf allen Vieren stand.
    „Nein, danke, Sir. Aber es scheint, als wäre Juliet nicht meiner Meinung.“ Der Stimme der Dame, für eine Frau ungewöhnlich tief, merkte man keine Spur von Angst an. „Ich hoffe, sie hat die arme Katze nicht getreten.“
    „Seien Sie ganz ruhig. Es ist ihr kein Haar gekrümmt worden. Und selbst wenn dem nicht so wäre, galt meine Sorge eher Ihrer Sicherheit“, erwiderte Edward.
    „Es ist sehr freundlich von Ihnen, sich besorgt zu zeigen, aber wie Sie sehen, geht es mir gut. Ich vermute, das unerwartete Erscheinen der Katze und gleichzeitig das Ihres Jagdpferdes erwiesen sich als zu viel für die arme Juliet.“ Sie bekam das ängstlich tänzelnde Tier geschickt wieder in den Griff.
    „Glücklicherweise war es nicht zu viel für Sie“, bemerkte Edward und ließ Titan wohlweislich wieder von der Stute abrücken. „Ist Ihr Pferd immer so übermütig?“
    „Ich weiß es nicht.“ Die Dame tätschelte den Hals des Apfelschimmels voller Zuneigung. „Es ist unser erster gemeinsamer Ausritt, aber so wie ich ihre Besitzerin kenne, vermute ich, dass sie einfach zu wenig bewegt wird. Ich dachte, einige Runden durch den Park würden ein guter Anfang sein.“
    Edward hatte noch nie eine Stimme mit einem solchen Timbre gehört und musste zugeben, dass er sie ausgesprochen angenehm fand und ihr gern länger gelauscht hätte. Außerdem überlegte er, wie er die geheimnisvolle Frau bitten könnte, ihren Schleier zu heben. Plötzlich wollte er unbedingt ihr Gesicht sehen. „Reiten Sie oft so früh aus, Madam? Ich glaube nicht, Sie vorher schon mal im Park gesehen zu haben.“
    „Ich bin erst kürzlich in London angekommen, reite jedoch aus, wann immer ich kann. Am liebsten früh am Morgen, wenn nur wenige Menschen unterwegs sind.“
    „Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Nichts ist so anstrengend wie ein Ausritt, bei dem man nur im Schritt vorwärtskommt, weil die Wege überfüllt sind. Vielleicht könnten wir ja gemeinsam ausreiten.“
    Es war ein leichthin geäußerter Vorschlag, doch kaum hatte er die Worte ausgesprochen, fragte Edward sich, was ihn dazu gebracht hatte, denn er machte es sich nicht zur Regel, Einladungen an Damen zu richten, die er nicht kannte. Und die Dame schien es nicht gewohnt zu sein, von fremden Männern welche anzunehmen. „Vielen Dank, Sir, aber ich halte das nicht für sehr klug.“
    „Natürlich nicht.“ Edward bedauerte bereits, seinem Impuls gefolgt zu sein. „Es war ungehörig von mir. Gewiss haben Sie einen Gatten oder Bruder, der dagegen seine

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