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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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auszuziehen, hörte er an der Tür ein Kratzen und ging, um zu öffnen.
    Sie stand vor ihm und sah überhaupt nicht mehr so aus, wie er sie von ihrer letzten Begegnung in Erinnerung hatte. Ihr Teint hatte eine frische Farbe, war nicht mehr bläulich verfärbt wie nach dem Unfall. Obwohl sie ein sehr schlichtes Kleid trug, hätte sie in seinen Augen nicht schöner sein können. Unwillkürlich streckte er ihr die Hände entgegen, bremste sich aber zum Glück noch, ehe er sie berührte.
    „Julia“, sagte er. Er stemmte die Hände gegen den Türrahmen – teils, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, teils, um sie am Hereinkommen zu hindern. „Gut siehst du aus.“ Seine Stimme zitterte gar nicht, was ihn überraschte. Er blickte den Flur hinunter, ob jemand auf sie wartete. „Warum bist du denn nicht auf dem Ball?“
    „Ich muss mit dir reden, Iain“, erwiderte sie leise.
    „Du solltest auf den Ball gehen“, beharrte er und nickte in die Richtung, aus der die Musik erklang, die er jetzt, da die Tür offen stand, klar und deutlich hören konnte.
    Sie sah ihm in die Augen, und Iain stockte der Atem. Er entdeckte eine Verletzlichkeit in ihrem Blick, die er dort noch nie gesehen hatte. Die selbstbewusste Julia war verschwunden, und an ihre Stelle war eine verunsicherte junge Frau getreten.
    „Du hast mir das Leben gerettet, Iain. Ich finde nicht die rechten Worte, um dir dafür zu danken.“
    Hastig trat er auf den Flur, weil er nicht wusste, ob er sich auf sich verlassen konnte, wenn sie doch ins Zimmer kam. Er schloss die Tür hinter sich und verfluchte sich, weil er nur halb angezogen war. Er senkte die Stimme und dachte an seinen Entschluss, aus ihrem Leben zu treten.
    „Wegen mir hättest du beinahe dein Leben lassen müssen, Julia. Sprich mir nicht irgendwelche Heldentaten zu.“
    Sie stand mit gesenktem Kopf und rang die Hände. „Billy hat mir erzählt, was du getan hast. Ich wusste nicht, dass du mir an dem Tag gefolgt bist, und warum, aber ich weiß, dass ich jetzt tot wäre, wenn du es nicht getan hättest.“ Julia hob den Blick. „Ich kann dir nie vergelten, dass du dich selbst in Lebensgefahr gebracht hast, um mich zu retten.“
    Zorn wallte in ihm auf, denn sie unterstellte ihm für sein Handeln die falschen Motive und Gründe. Er ballte die Hände zu Fäusten und schüttelte den Kopf.
    „Zuerst habe ich dich mit meiner Missachtung aus dem Haus getrieben, und dann konnte ich dir nicht schnell genug folgen, um dich davon abzuhalten, eine Dummheit zu begehen.“ Sie wollte etwas sagen, doch er brachte sie mit einem Kopfschütteln zum Schweigen. „Ich konnte dich nicht einholen, Julia! Jeder andere Mann wäre schnell genug gewesen. Jeder andere Mann hat genug Kraft in den Beinen, um ein paar Schritte zu laufen. Ich nicht“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Du bist ins Eis eingebrochen, und ich war nicht schnell genug an deiner Seite, sodass du eine Weile in dem eiskalten Wasser liegen musstest und beinahe gestorben wärst.“
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und stöhnte auf, als er daran dachte, wie sie in dem eiskalten Wasser versunken war. „Meine Beine haben nicht mitgemacht, Julia. Meine Beine , verdammt sollen sie sein! Sie haben mir den Dienst versagt, ich konnte nicht zu dir rennen.“
    „Iain“, sagte sie. „Du hast mich gerettet. Billy hat gesagt, dass du mit den Armen über das Eis zu mir gerobbt bist.“
    Er schüttelte die Fäuste. „Ich konnte nicht so schnell, wie es nötig gewesen wäre, zu dir laufen, Julia.“ Konnte sie denn nicht nachvollziehen, wie schrecklich es für ihn gewesen war, sich ihr nur so langsam nähern zu können, immer gepeinigt von der Angst, zu spät zu kommen? „Was würde das nächste Mal geschehen, wenn du irgendeinen Unfall hast? Muss ich danebenstehen und zusehen, wie du stirbst?“
    Iain atmete zitternd ein und schüttelte den Kopf. Er sah die Tränen in ihren Augen, aber er musste ihr einfach begreiflich machen, wie gefährlich jede weitere Verbindung zwischen ihnen wäre.
    „Ich will einfach nicht der Grund sein, dass dir etwas passiert, nur weil ich nicht laufen kann … so wie andere Männer. Oder weil ich nicht die Kraft habe, rechtzeitig zu dir zu eilen … so wie andere Männer. Bitte, Julia, verlang nicht von mir, dass ich danebenstehe und zusehe …“ Die Stimme versagte ihm. Er ertrug die Enttäuschung in ihrem Blick einfach nicht und dass er wieder einmal jemanden im Stich ließ, den er liebte.
    Den er

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