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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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die anderen erfuhren, wie er sich verhalten hatte. Als seine Tante ihm hatte ausrichten lassen, dass sie mit dem Frühstück auf ihn warteten, machte Iain sich Sorgen, dass sie Bescheid wussten und ihn irgendwie bestrafen wollten. Andererseits war es auch gut möglich, dass Julias mitternächtlicher Besuch von niemandem bemerkt worden war. Als er wenig später das Frühstückszimmer betrat, stellte er fest, dass bis auf ihn bereits alle versammelt waren.
    Statt eines zweifelhaften oder lauen Willkommensgrußes hießen Lord und Lady Treybourne ihn wie ein Familienmitglied willkommen. Erleichtert nahm er Platz. Sobald die Dienstboten Schüsseln mit dickem honiggesüßtem Porridge, frisch gebackenes Brot, Schälchen mit Butter, Marmelade und Konfitüre, dazu kaltes Roastbeef, Hühnchen und Käse ringsum auf den Tisch gestellt hatten, wurde die Stimmung festlich, und er musste an das letzte Weihnachten denken, an dem sie alle zusammen gewesen waren – das war in dem Jahr, als Anna den Earl geheiratet hatte.
    Immer wieder begegnete er Julias Blick, die ihm gegenüber saß. Obwohl die Speisen eifrig herumgereicht wurden und die Anwesenheit der Kinder und das allgemeine Stimmengewirr für ziemlichen Lärm sorgten, hörte er nur ihre Stimme, sah nur ihr Gesicht. Zuerst sagte er sich, dass er lediglich schauen wollte, ob sie noch zornig oder verletzt war wegen seiner Abfuhr, aber als sie im Lauf der Mahlzeit tatsächlich ins Gespräch kamen – über einen Schriftsteller, der in Edinburgh Aufsehen erregt hatte –, wurde ihm klar, dass es daran lag, dass er ihre Gesellschaft einfach genoss.
    Sie war so erwachsen geworden – hatte sich von einem Wildfang in eine junge Dame verwandelt und durch ihre Erziehung und die Reisen eine Bildung erlangt, die sie vorher nicht gehabt hatte. Clarinda hatte ihm von ihr erzählt, hatte ihm von Julias Veränderung berichtet, aber nichts hätte ihn auf die Frau vorbereiten können, in die sie sich in seiner Abwesenheit verwandelt hatte.
    Und nichts hätte ihn auf die tiefe Sehnsucht vorbereiten können, die er nach ihr empfand. Oder das Begehren. Oder die Liebe, die in seinem Herzen wohnte.
    Sie lachte über eine Bemerkung seines Onkels, und ihre Augen blitzten und funkelten. Sie trug ein schlichtes Kleid in lebhaftem Rot, durch das ihr Haar noch heller wirkte als sonst. Sie trug es hochgesteckt, und die Frisur ließ ihr Gesicht weicher wirken und unterstrich die Form ihrer Augen und ihres Kinns. Er war so versunken in ihren Anblick, dass er gar nicht hörte, wie sein Onkel seinen Namen rief.
    „Lord Treybourne sagt, dass die Straßen rings um Wesley Hall noch die besten in der Gegend sind. Die Landstraßen nach Süden sind größtenteils unpassierbar.“
    Iain, der nicht recht wusste, ob er sich darüber freuen sollte, dass seine Abreise verhindert worden war, nickte und fand sich mit den Folgen dieser Nachricht ab: Vermutlich würde er bis zum Dreikönigstag hierbleiben. Einerseits würde er ihre Nähe zwar als schmerzlich empfinden, andererseits würde er auch Freude daraus ziehen, Julia während der Festivitäten aufblühen zu sehen. In jedem Fall konnte er Erinnerungen sammeln, die für lange Zeit vorhielten.
    Als sie in einen anderen Raum wechselten, wusste er, dass jetzt die Zeit für die Bescherung gekommen war. Er stellte sich ans Fenster und sah zu, wie der Earl und die Countess ihren Kindern und dann Julia und seinem Onkel und seiner Tante ihre Geschenke überreichten. Das Geschenk für ihn war eine Überraschung – ein Paar Stiefel, ein Überrock und Lederhandschuhe.
    „Du hast deine Sachen ruiniert, als du meine Schwester gerettet hast, Iain. Wir ersetzen sie dir gern. Unser richtiges Geschenk kommt später“, erklärte Anna und tauschte mit ihrem Ehemann einen bedeutsamen Blick.
    Er hätte Einwände erhoben, doch sie gingen weiter und gaben den höheren Dienstboten – dem Butler, dem Koch, der Haushälterin, den Zofen, der Kinderfrau, der Gouvernante und dem Kammerdiener des Earls – ihren jährlichen Bonus und jedem ein kleines persönliches Geschenk: Tücher für die Frauen, Handschuhe für die Männer.
    Dann war Julia an der Reihe, und jedes ihrer Geschenke wurde mit Freuden entgegengenommen. Tante Euphemia steckte sich sogar gleich eine Praline in den Mund, obwohl ein üppiges Dinner sie erwartete.
    Als Julia zu ihm herüberkam, war er überrascht.
    „Das ist für dich, Iain. Ich hoffe, du kannst es brauchen“, sagte sie leise.
    Er nahm die Schachtel – eine

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