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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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Dorfkirche zu bringen. Wenn ein Schlitten seine Abreise hätte beschleunigen können, hätte er einen benutzt, um damit nach London zu fahren. Doch für längere Reisen waren die Schlitten nicht gemacht; man konnte sie nur auf einer festen Schneedecke verwenden, die aber nicht zu glatt sein durfte, damit die Pferde noch Halt fanden.
    Bald darauf waren sie bei der Kirche angelangt, besuchten den Gottesdienst und luden anschließend den Pfarrer nach Wesley Hall ein, am Weihnachtsessen teilzunehmen.
    Das Haus war hell erleuchtet, in den Fenstern brannten Kerzen, und in jedem Raum knisterte ein Feuer im Kamin.
    Iain, der eigentlich gedacht hatte, nach dem üppigen Frühstück keinen Bissen mehr hinunterzubringen, stellte fest, dass ihm der Magen knurrte, als er das Haus betrat und ihm aus der Küche der köstliche Duft entgegenschlug.
    Im Speisezimmer bogen sich die Tische unter Truthahnbraten, gefüllt mit Brot, Rosinen und Brät, Rindfleisch in Rotwein, jede Menge Geflügel und Beilagen aller Art.
    Iain setzte sich zu den anderen, um noch einmal ausgiebig zu schmausen.
    Da Weihnachten war, verzichteten sie nach dem Dinner auf Kartenspiele. Stattdessen durften die Kinder sich an Pfänderspielen und Scharaden versuchen.
    Schneller, als Iain es für möglich gehalten hätte, neigte sich der Tag dem Ende zu, und alle suchten fröhlich und erschöpft ihr Bett auf.
    Doch bei Iain wollte sich der Schlaf nicht einstellen.
    Die Ereignisse des Tages spulten sich immer wieder vor ihm ab, und als dann auch noch sein Bein anfing, sich zu verkrampfen, entschied er, sich wieder anzuziehen und einen kleinen Spaziergang zu machen. Nur die Dienstboten waren noch auf, räumten nach der Feier auf und machten sauber, aber sie schenkten ihm keine Beachtung, während er im Erdgeschoss des großen Hauses umherging.
    Er war bereits bei seiner zweiten Runde, als plötzlich Julia vor ihm stand.
    „Iain, wie ich sehe, bist du auch noch nicht im Bett.“
    „Nein“, sagte er und schüttelte den Kopf. „Ich muss ein wenig herumlaufen, um mein Bein und meinen Rücken zu entspannen.“ Vermutlich sollte er einer jungen Dame gegenüber keine Körperteile erwähnen, aber er wusste, dass sie sich nicht daran stören würde. „Und welche Entschuldigung hast du?“
    „Ich kann nach diesem herrlichen Weihnachtsfest einfach nicht einschlafen. Ich dachte, ich gehe nach unten und hole mir mein Buch. Ich habe es im Salon gelassen, als wir in die Kirche gefahren sind.“
    „Dann komm“, sagte er. „Gehen wir es suchen.“
    In – wie er fand – einvernehmlichem Schweigen machten sie sich auf den Weg. Umso mehr drängte es ihn, sein Benehmen vom Vorabend irgendwie zu erwähnen. Sollte er sich für die Abfuhr entschuldigen, oder würde es das nur noch schlimmer machen? Sollte er noch einmal versuchen, ihr zu erklären, warum es zwischen ihnen nichts werden konnte?
    Er achtete nicht auf die Stufe, über die man in den Salon gelangte, und stolperte, als sein Stock sich in dem Spalt zwischen Bodendiele und Stufe verfing.
    Rasch streckte Julia den Arm aus, um ihn aufzufangen, als er ins Taumeln geriet. Er hatte das Gleichgewicht schnell wiedererlangt, doch sie stützte ihn weiter mit dem Arm, und er entzog sich ihr nicht. Arm in Arm betraten sie den Salon, an dem sie an diesem Morgen die Geschenke ausgepackt hatten. Die Dienstboten hatten den Raum schon wieder hergerichtet, nur die Kerzen standen noch im Fenster, die sie bei ihrer letzten Runde durchs Haus löschen würden.
    Sie ließ ihn los und ging zu dem Tisch in der Ecke, auf dem die Geschenke aufgetürmt lagen. Ihr Buch war ganz oben. Sie drehte sich zu Iain um und fand ihn direkt hinter sich.
    „Was hat dir an Italien denn am besten gefallen?“, erkundigte er sich und fügte dann lachend hinzu: „Abgesehen von bene natürlich!“
    Sie schlug das Buch auf und sah sich die Illustrationen an. „Das Essen war köstlich. Und das Wetter war warm, und am Strand hat immer ein angenehmes Lüftchen geweht.“ Sie sah sich um, wie um sich zu vergewissern, dass niemand lauschte, und sagte dann: „Ich habe Tante Euphemia sogar dazu überredet, im Wasser zu waten!“
    „Skandalös!“, versetzte er gespielt empört. „Bist du denn auch im Meer gewatet?“
    „Das Wasser war so warm, Iain. Tante Euphemia war sich sicher, dass die Wärme ihre Schmerzen in den Knien gelindert hat. Vielleicht könnte dir das auch guttun?“
    „Vielleicht.“ Er nickte zustimmend. „Die Ärzte haben es schon vorgeschlagen, aber

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