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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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überleben.“ Ihr Blick wanderte von ihm weg. „Vielleicht kann ich morgen Hochwürden Byatt dazu bringen, mir etwas Schinken zu geben. Er ist ein sehr wohltätiger Mann …“ Sie schüttelte den Kopf, und dann war das zornige Stirnrunzeln wieder da, als sie merkte, dass sein Blick abwägend auf ihr ruhte.
    „Nicht dass dich meine Probleme interessieren würden, solange nur dein Bauch gefüllt ist“, fügte sie giftig hinzu.
    „Du weißt doch gar nicht, was mich interessiert.“
    „Was soll das heißen?“
    „Genau das, was ich sage.“ Carleton hatte sich der Suppe stetig gewidmet, und jetzt war der Teller so gut wie leer. „Soll ich es dir sagen?“
    „Was denn?“
    „Was mich interessiert?“
    „Nicht nötig. Ich will nur, dass du gehst.“
    „So ganz anders als beim ersten Mal, als wir uns begegnet sind. Damals hast du getan, was du konntest, damit ich nicht weggehe.“
    „Wenn ich es dir doch sage, das stimmt einfach nicht!“
    „Du leugnest also, die ganze Nacht mit mir im Zimmer geblieben zu sein und dafür gesorgt zu haben, dass deine Tante und mehrere andere Hausgäste uns am nächsten Morgen zusammen entdecken?“
    „Allerdings!“ Sie hob das Kinn und starrte ihn so lange an, bis er den Blick abwandte.
    Zu ihrer Überraschung bezichtigte er sie diesmal nicht gleich wieder der Lüge. Stattdessen legte er den Löffel neben den leeren Teller und sagte: „Und wie erklärst du dir dann, dass wir beide die Nacht im selben Zimmer verbracht haben und am Morgen entdeckt wurden?“
    „Hörst du mir diesmal zu?“, fragte sie, und die Knie wurden ihr plötzlich weich. „Lässt du mich wirklich erzählen, wie es dazu kam?“
    „Diesmal?“ Er runzelte die Stirn. „Wenn ich mich recht entsinne, haben wir nie über den Vorfall gesprochen.“
    „Weil du mir nicht zuhören wolltest! Du hast dich doch geweigert, in meine Nähe zu kommen, bis zu dem Tag, an dem wir in der Kirche geheiratet haben. Und als ich dir dann in der Nacht erzählen wollte, wie leid mir das alles tut, hast du mich in deine Arme gerissen und mit mir … Da dachte ich, es würde doch noch alles gut werden.“ Doch nachdem er seine Leidenschaft gestillt hatte, war er zurückgeschreckt, blankes Entsetzen im Gesicht. Sie spürte, wie ihr wieder Tränen in die Augen stiegen. Wütend blinzelte sie sie weg. Wegen diesem Mann würde sie nicht mehr weinen.
    „Dann erzähl es mir jetzt.“
    Sie blinzelte noch einmal und versuchte, seine Stimmung einzuschätzen. Vorhin war er richtig wütend auf sie gewesen, doch jetzt sah er bloß … nun, aufgewühlt war das einzige Wort, mit dem sich sein Gesichtsausdruck beschreiben ließ.
    Sie seufzte.
    „Es war ein schrecklicher Fehler. Meine Tante wollte, dass du Lucinda heiratest. Sie hatte drei Jahre zuvor debütiert, und bis dahin hatte ihr noch keiner einen Antrag gemacht, und du warst so …“ Sie suchte nach Worten, um zu beschreiben, wie Carleton damals gewesen war.
    „Unerfahren?“, schlug er vor.
    Sie sah ihn entschuldigend an. „Nun ja, das warst du wohl. Du bist ihnen wie eine reife Pflaume in den Schoß gefallen. Sie hat dich den ganzen Abend mit Alkohol abgefüllt, und dann hat sie zugesehen, wie du weggedämmert bist.“
    „Weggedämmert?“ Die Frau hatte darauf gewartet, dass er einschlief? Da er vor jener besagten Woche noch nie so viel getrunken hatte, dass er eingeschlafen war, konnte er daraus nur einen Schluss ziehen. „Sie hat mir was ins Glas getan!“
    Nell sah ihn tadelnd an. „Carleton, du hast schrecklich viel getrunken.“
    „Nicht mehr als viele andere junge Männer um mich herum auch. Und ich war nie so außer Gefecht gesetzt wie in jener Nacht. Weder vorher noch nachher.“
    Sie neigte den Kopf zu einer Seite und betrachtete ihn. „Du warst nie ganz nüchtern. Bei keiner unserer Begegnungen.“
    „Bei unseren wenigen Begegnungen war ich das wohl nicht“, gab er zu. „Aber normalerweise war der Rausch bei mir kein Dauerzustand.“
    Sie dachte ein, zwei Augenblicke über seine Behauptung nach. Es war nicht leicht, ihr Bild von ihm zu revidieren … doch dann kam ihr in den Sinn, dass es ihm sicher gleichermaßen schwerfiel, sein Bild von ihr zu korrigieren. Wenn sie erwartete, dass er ihr glaubte, musste sie vielleicht bereit sein, auch seine Version der Ereignisse zu akzeptieren.
    Sie räusperte sich und sagte: „Nun, in dem Fall bitte ich dich um Verzeihung, dass ich dich einen Trunkenbold genannt habe.“
    Er schien sich ein wenig zu entspannen. Ermutigt

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