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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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bezaubernde junge Frau gestern Abend gesehen habe, hatte ich keine Ahnung, was für eine Schönheit sie in den letzten Jahren geworden ist.“
    „Iain“, begann Robert, stand auf und trat zu seinem Neffen, „der Earl und die Countess haben Erwartungen …“ Robert suchte nach den passenden Worten. „Einige von den jungen Männern, die hier zur Weihnachtsfeier eingeladen sind …“
    Iain erbarmte sich seines Onkels, der die Angelegenheit offenbar genauso ungern besprach wie er selbst, und schüttelte den Kopf. „Ich verstehe die Situation vollkommen, Onkel Robert. Ich würde auch wirklich gern wissen, warum ich es getan habe.“ Er sah hinüber zu dem abgeschiedenen Winkel und dann zu seinem Onkel.
    „Hmm?“ Robert musste lachen. „Jeder Dummkopf, der über ein Paar Augen verfügt, könnte dir sagen, warum, Iain. Nicht mal ein alter verheirateter Mann wie ich kann die Reize einer Miss Julia Fairchild übersehen.“ Er legte Iain eine Hand auf die Schulter und fuhr fort: „Doch Gefallen an ihr zu finden und danach zu handeln sind zwei Paar Stiefel.“
    Statt als Trost empfand Iain die Hand seines Onkels als niederdrückende Last. Er konnte sich selbst nicht erklären, warum ihm das Herz so schwer wurde. „Ich verstehe schon, Onkel Robert.“ Er drehte sich zu ihm um. „Wirklich. Ich strebe nicht nach etwas, das ich ohnehin nicht erreichen kann.“
    Dann ging er zurück zum Schreibtisch. Beim letzten Schritt stolperte er, weil er in Gedanken bereits gegen die Vorstellung rebellierte, Julia möglicherweise nie wiederzusehen.
    Die starke Hand seines Onkels gab ihm Halt. „Etwas anderes hätte ich von dir auch nicht erwartet, Iain. Aber ich weiß, dass deine Tante weiß, was zwischen dir und Julia passiert ist, auch wenn sie selbst gar nichts gesehen hat. Sie wird mir Fragen stellen, wenn ich sie das nächste Mal sehe. Ich möchte dich einfach an deine Pflichten erinnern und an die Ehre der jungen Dame.“
    Iain nickte, nahm die verbliebenen Papiere vom Tisch und stopfte sie etwas wahllos in seine Mappe. „Sollen wir nach dem Dinner weitermachen?“
    „Deiner Miene nach zu urteilen, haben wir heute genug gearbeitet. Ruh dich heute Abend aus, dann können wir es morgen früh abschließen. In ein, zwei Tagen kannst du dann nach London weiterreisen.“
    Iain, der sich nicht sicher war, ob dies eine Entlassung oder ein Aufschub war, nahm seine Mappe, ergriff den Stock und verbeugte sich vor seinem Onkel, ehe er den Raum verließ.
    In diesem Augenblick wünschte er sich mehr denn je, dass er wieder richtig laufen könnte. In seiner Brust brannte verhaltener Schmerz, und für ihn hätte es in diesem Augenblick nichts Schöneres gegeben, als Mappe und Stock fallen zu lassen und davonzulaufen: über den Flur und aus dem Haus hinaus. So weit, bis er der schmerzlichen Erkenntnis entkommen war, dass er für Julia weitaus mehr empfand, als er je für möglich gehalten hätte.
    Robert Mac Lerie sah die Verwirrung in der Miene seines Neffen, als dieser seine Sachen aufsammelte und hinausging. Der Schmerz, den er in Iains Gesicht entdeckt hatte, war nicht nur körperlicher Natur und auch nicht allein auf den schrecklichen Kutschenunfall zurückzuführen. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und sorgte sich, was er in der Bibliothek des Earls an diesem Vormittag sonst noch mit angesehen hatte.
    Nicht nur den Kuss, den Iain und Julia getauscht hatten.
    Aye, dieser Kuss war schon genug, weswegen man sich Sorgen machen konnte, aber Robert hatte etwas an Iain gesehen, von dem er gedacht hatte, dass Schmerz und Leiden es ausgelöscht hätten – die Sehnsucht eines jungen Mannes nach einer schönen jungen Frau. Etwas, worauf er nach den düsteren Prophezeiungen der Ärzte nie zu hoffen gewagt hätte.
    Das und Iains offenkundiges Interesse an Julia verrieten Robert, dass Schwierigkeiten vor ihnen lagen.
    Nachdem er mit angesehen hatte, wie sein Neffe mit dem Tod gerungen hatte, und Zeuge seiner langwierigen, qualvollen Rekonvaleszenz geworden war, war er natürlich hochbeglückt über diese so gesunde Reaktion, und der Teil in ihm, der wie ein Vater für Iain empfand, jubelte angesichts dieses Riesenschritts in Richtung Genesung.
    Anstelle der Blässe und der Schmerzensmiene, die Iains Gesicht nie ganz verließ und seinen Blick stets ein wenig umflorte, war eine frische, lebhafte Gesichtsfarbe getreten. Statt des Schattens des jungen Mannes, der er hätte sein können, hatte sich ein Iain offenbart, den Robert sich nur in

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