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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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würde er sie verlieren. Da seine Beine ihn auf dem Eis nicht tragen würden, stolperte er rasch ans Ufer und schlidderte dort entlang, so gut er konnte, ohne das Gleichgewicht zu verlieren.
    „Halt aus, Julia! Halt aus!“, rief er, während er sich ungeschickt aufs Eis begab. Er konnte Julia nirgends sehen, doch der Junge hörte ihn und rief nun ebenfalls nach Julia.
    Nun galt es, ohne Zögern zu handeln. Auf den Beinen zu bleiben würde aber eine Verzögerung bedeuten, und so schleuderte er den Stock beiseite und warf sich bäuchlings aufs Eis. Das einzig Gute an seinen Verletzungen war, dass seine Arm- und Rücken- und Brustmuskeln überdurchschnittlich gut ausgebildet waren. Nachdem er die harte Landung halbwegs überstanden hatte, zog er sich über die glatte Fläche, wobei er jede raue Stelle nutzte, um sich abzustoßen.
    Obwohl es ihm so vorkam, als dehne sich die Zeit endlos in die Länge und als käme er gar nicht vom Fleck, sah er doch, dass er mit jeder Sekunde näher kam. Bald hatte er das verängstigte Kind auf dem Eis erreicht, das immer noch nach Julia rief, die im Wasser versunken war. Sobald er die Einbruchstelle erreicht hatte, richtete er sich auf – seine Knie waren inzwischen taub vor Kälte –, damit er hineinsehen konnte. Kaltes Entsetzen ergriff ihn, als er Julia in dem Eiswasser erblickte. Ein Wunder, dass sie nicht untergegangen war. Wahrscheinlich hatten sich ihre Füße in irgendetwas verfangen.
    Iain packte den Jungen und schubste ihn Richtung Ufer. „Lauf zum Herrenhaus. Lauf und hol den Earl, rasch! Wahrscheinlich ist er bei den Pferden. Sag ihm, er soll ein Seil mitbringen. Und warme Decken!“ Er betete darum, dass der Earl sich an seinen üblichen Tagesablauf hielt; um diese Zeit stattete er normalerweise den Stallungen einen Besuch ab.
    „Aye, Sir!“, rief der Knabe und flitzte los.
    „Beeil dich!“, rief Iain ihm nach, obwohl das nicht nötig war, das Kind rannte, so schnell es konnte.
    Als Iain sich wieder umdrehte, sah er, dass Julia die Augen geschlossen hatte. Er war sich nicht sicher, ob er nicht schon zu spät kam, schob sich so nah an den Rand der Einbruchstelle, wie er es wagte, und rief ihren Namen.
    „Julia! Mach die Augen auf, Mädchen!“
    Langsam schlug sie die Augen auf. Ein Beben erschütterte ihren Körper. „Iain“, seufzte sie.
    „Julia, mach die Augen auf und schau mich an!“ Er streckte ihr die Hand entgegen. „Komm, gib mir deine Hand!“
    Er glaubte schon, er hätte sie verloren, denn in diesem Moment sank sie ein wenig tiefer ins Wasser. Doch als er noch einmal ihren Namen rief, öffnete Julia die Augen und hob die Hand. Sie war blau, genau wie ihre Lippen und ihr Gesicht. Sie schien vor seinen Augen zu erfrieren. Er konnte nicht auf Hilfe warten.
    „Gib mir deine Hand“, sagte er noch einmal, und dann reckte er sich ihr entgegen und packte sie. Ihm blieb dazu kaum ein Augenblick, denn in diesem Moment schien die Kraft sie zu verlassen. Doch es gelang ihm, ihre Hand zu ergreifen und Julia ein wenig näher an den Rand der Einbruchstelle zu ziehen.
    „Julia, wir haben das schon mal gemacht, du und ich.“ Er sprach langsam, während er versuchte, sein Gewicht auf dem brüchigen Eis gut zu verteilen, ehe er sie herauszuziehen versuchte. „Weißt du noch, wie Collin im Loch Dubh eingebrochen ist?“ Er hoffte, dass sie sich auf seine Worte konzentrierte und bei Bewusstsein blieb. Allein würde er es nicht schaffen.
    „Iain“, seufzte sie noch einmal. „Mir ist so kalt.“ Ihre Hand drohte ihm zu entgleiten, und die Angst in seinem Herzen wuchs.
    „Aye, Liebste, es ist kalt. Aber du musst mithelfen, damit ich dich aus dem Wasser bekomme. Jetzt , Liebste“, sagte er scharf.
    Ihre Lider flatterten und schlossen sich, seinen Worten zum Trotz. „Julia, bitte hilf mir.“
    Darauf klärte sich ihr Blick, und er nutzte den Augenblick.
    „Kannst du die Beine anheben? Versuch sie an die Oberfläche zu bringen.“ In seinem Zustand konnte er sie leichter aus dem Wasser ziehen als heben; allerdings hatte er keine Garantie dafür, dass das Eis hielt.
    Er sah, wie sie mit den Beinen strampelte wie um sich von etwas zu befreien, das sie festhielt. Und dann brachte sie ihre Beine tatsächlich an die Wasseroberfläche. Er packte auch ihre andere Hand und begann, sich ganz langsam rückwärts zu bewegen. Schließlich gelang es ihm, sie auf das dünne Eis zu ziehen. Vorsichtig entfernte er sich mit ihr von der Einbruchstelle Hin und wieder wurde es knapp,

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