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Myrddin

Myrddin

Titel: Myrddin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Saunders
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kann ich es …“, spaßte Merlin. „Ich hatte lange genug Zeit, um zu üben, und ich habe Freunde, die mir dabei helfen. Doch sollten wir nicht lieber darüber sprechen, was wir nun machen wollen, meine Freunde? Wir sind angekommen. Ihr habt mich sicher an die Spitze Norwegens gebracht … so sagen es die Sterne … und hier … hier wollen wir uns trennen, wenn ich mich recht erinnere, auch wenn wir den Abschied gerne mit Gesprächen aufschieben wollten. Das ist die Zeit, meine Freunde …“
    Ein elendiger Schmerz fuhr bei den Worten Merlins in die Gesichter der Wölfe, als wollten sie ihn nicht allein weiterziehen lassen.
    „Merlin hat recht. Wir haben gute Zeiten miteinander verbracht, doch unsere Wege werden sich hier trennen müssen“, bemerkte Hörn und sagte es, so leicht er konnte. Die Wölfe wollten davon nichts hören. Sie fürchteten sich vor der Leere, die dort entstehen würde, wo Sar Merodak seinen Platz in ihnen hatte, gleichwohl er ihnen ein Wunderling blieb. Sie achteten ihn über alle Maßen, und falls er wirklich ein Mensch gewesen war, so war er ein ganz besonderer, achtenswerter – ein Anführer, den sie gerne in ihre Familie mit aufgenommen hätten. Und die Grauwölfe ahnten, daß sie ihn nicht wiedersehen würden.
    „O Merlin, ich hatte gesagt, daß wir dich in den Süden von Skandinavien geleiten wollen … und dann sollte ein jeder entscheiden, wohin ihn seine Wege führen. Ich kenne deine Aufgaben nicht, doch sie müssen groß sein, wenn du dich ihretwegen von deinen Freunden trennen kannst. Dich zu bitten, bei uns zu bleiben – bei mir und meiner Familie, die Jahre zu vergessen und den jungen Welpen Namen zu geben, die nur du kennst, scheint mir vergebens zu sein“, sagte Melchor.
    „Niemals wird das Gesagte vergebens sein. Nur können wir ihm leider nicht immer so entsprechen, wie wir es mit unsern Herzen wollten. Melchor, deine Worte sind eine große Ehre für mich, doch ich werde allein weitergehen müssen, wie du schon sagtest. Es warten Dinge auf mich, die ich in dieser Welt vergessen habe und die ich zu Ende führen muß.“
    „So lasse uns dich weiter begleiten, o Merlin …!“ brach es aus Akita heraus, der ihre Stellung und ihr ungetadeltes Mitspracherecht als freie Wölfin noch fremd waren.
    „Ich gehe von hier allein, Akita. Selbst Hörn wird mich nicht begleiten können …“
    Hörn glaubte sich verhört zu haben. Das konnte doch nicht sein. Nirgends würde Merlin ohne ihn hingehen. Überall würde es auch Raum für ihn, Hörn, geben. Dessen war er sich sicher und glaubte, daß Merlin den Wölfen nur den Abschied erleichtert wollte, indem er ihnen sagte, daß er sich auch von Hörn zu trennen gedenke.
    „Hörn, lasse uns zuerst das eine und dann das andere besprechen“, sagte Merlin ruhig, der die Aufregung Hörns gesehen hatte. Doch Hörn vergaß sich und stellte sich zum ersten Mal in den Vordergrund.
    „Du kannst nicht meinen, was du sagst, Merlin. Du kannst doch nicht im Ernst glauben, daß ich dich allein gehen lassen werde. Ha … du hast vielleicht Nerven …!“ lachte er aufgeregt. „Das ist wieder einmal eine deiner Verrücktheiten …!“
    „Hörn, wir bringen zuerst das eine hinter uns … und dann sprechen wir miteinander“, erwiderte Merlin mit regloser Miene.
    „Was wärest du ohne mich gewesen …? Über die Jahrhunderte …? Wer hat auf dich aufgepaßt und deine Schrullen ertragen? Du glaubst doch nicht, daß ich mir das von dir gefallen lassen werde … und daß du mir sagen kannst, wann wir über Dinge sprechen, die mich bewegen …“, erboste sich Hörn über seinen Freund.
    „Falls ich mit jemandem klug streiten wollte, würde ich mir keinen anderen suchen als dich, Hörn“, meinte Merlin. „Aber ich will jetzt nicht streiten … und es wird für dich keine Alternative geben. In dieser Nacht werden sich unsere Wege trennen, Hörn. Doch dich werde ich wiedersehen. Lasse uns also später darüber sprechen, was nur dich und mich betrifft.“
    „Dann verrate uns doch deinen Plan, damit wir alle ruhiger werden“, sagte Hörn einlenkend, denn er hatte sich schon manchmal von Merlin getrennt, um sich etwas Ruhe zu gönnen oder allein durch die Gebirge von Norwegen zu streifen. „Sage du uns, was du vorhast, und wir alle werden unsere Wege finden.“
    „Gut. Ich werde die Sprache der Gegenwart lernen und das wird für mich unmöglich sein, habe ich einen Hirsch und Wölfe an meinen Fersen. Ich denke, daß ich mich zu den Shetlands

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