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Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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der Raven Brigade«, sagte sie.
    Er nahm das körnige Foto der Gruppe aus dem Jahr 1973, die einzige Aufnahme, auf der alle sieben Mitglieder zu sehen waren. Liz Gorman erkannte er sofort. Er hatte Carla nicht in Ruhe ansehen können, aber schon das reichte, um klar zu machen, dass niemand auf die Idee gekommen wäre, die beiden für ein und dieselbe Person zu halten. »Kann ich das eben mitnehmen?«, fragte er.
    »Bedien dich.«
    Er verschwand in seinem Büro und ging ans Telefon. »Was gibt's, Jason?«
    »Scheiße, wo sind Sie denn gewesen?«
    »Ach, nicht viel. Und bei Ihnen so?«
    »Kommen Sie mir nicht auf die Tour. Sie haben das Mädel auf meinen Vertrag angesetzt, und die hat's verbockt. Ich denk schon daran, mir 'nen anderen Agenten zu suchen.«
    »Immer mit der Ruhe, Jason. Was hat sie denn verbockt?«
    Seine Stimme überschlug sich ungläubig. »Das wissen Sie überhaupt nicht?«
    »Nein.«
    »Also, wir sind mitten am Verhandeln mit den Red Sox, ja?«
    »Genau.«
    »Ich will in Boston bleiben. Wir beide wissen das. Trotzdem müssen wir an die große Glocke hängen, dass ich gehen will und so. Sie haben das gesagt. Die Sox sollen glauben, dass ich das Team wechseln will. Wegen dem Geld. Weil mein Vertrag doch ausläuft. So läuft das doch, stimmt's?«
    »Stimmt.«
    »Sie sollen nicht erfahren, dass ich bleiben will, ja?«
     »Genau. So in etwa.«
    »Scheiß auf in etwa «, fauchte er. »Mein Nachbar hat gestern ein Schreiben von den Sox gekriegt, mit so einer Broschüre, dass er seine Dauerkarte jetzt verlängern kann. Und jetzt raten Sie mal, wessen Bild auf der Broschüre ist? Na los, raten Sie mal.«
    »Ihrs vielleicht, Jason?«
    »Ganz genau, meins, verdammt noch mal! Also hab ich Miss Hübscher Arsch angerufen ...«
    »Sie hat übrigens auch tolle Beine.«
    »Was?«
    »Ihre Beine. Sie ist nicht sehr groß, darum sind sie nicht so wahnsinnig lang. Aber sie haben einen hübschen Teint.«
    »Jetzt lassen Sie den Quatsch, Myron! Hören Sie mir zu. Sie hat mir gesagt, dass die Sox angerufen und gefragt haben, ob sie mein Foto für die Anzeigenkampagne nehmen können, obwohl ich nicht unter Vertrag bin. Und sie hat geantwortet, macht mal. Was soll's, macht ruhig! Und was sollen die Arschlöcher bei den Red Sox jetzt denken, hä? Ich sag's Ihnen. Die denken, dass ich auf jeden Fall bei ihnen unterschreiben werde. Wegen ihr haben wir jetzt nichts mehr in der Hand.«
    Ohne vorher anzuklopfen öffnete Esperanza die Tür. »Das ist heute Morgen gekommen.« Sie warf Myron einen Vertrag auf den Schreibtisch. Es war Jasons. Myron begann, ihn durchzublättern. Esperanza sagte: »Stell das Erbsenhirn mal laut.«
    Myron gehorchte.
    »Jason.«
    »Ach Scheiße, Esperanza, verschwinden Sie aus der Leitung. Ich red jetzt mit Myron.«
    Sie beachtete ihn nicht. »Auch wenn Sie's nicht verdient haben, das zu erfahren: Ihr Vertrag ist unter Dach und Fach. Sie haben alles, was Sie wollten, und dazu noch ein paar Extras.«
    Das bremste ihn: »Vierhunderttausend mehr im Jahr?«
     »Sechshunderttausend. Dazu eine Viertelmillion Handgeld bei Vertragsunterzeichnung.«
    »Wie zum ... was?«
    »Die Sox haben Mist gebaut«, sagte sie. »Als sie Ihr Bild erst mal gedruckt hatten, war die Sache so gut wie geritzt.«
    »Kapier ich nicht.«
    »Ganz einfach«, sagte sie. »Die Werbebroschüre ist mit Ihrem Bild rausgegangen. Die Leute haben auf dieser Basis Karten gekauft. In der Zwischenzeit hab ich da im Büro angerufen und gesagt, dass Sie bei den Rangers in Texas unterschreiben. Ich hab gesagt, dass der Deal praktisch abgeschlossen ist.« Sie beugte sich vor. »So, Jason, und jetzt stellen Sie sich mal vor, Sie hätten bei den Red Sox was zu sagen. Was hätten Sie dann gemacht? Wie hätten Sie den Dauerkarteninhabern erklärt, dass Jason Blair, dessen Bild auf der letzten Werbebroschüre war, gar nicht mehr mit dabei ist, weil die Texas Rangers sie überboten haben?«
    Stille. Dann: »Ihr Arsch und Ihre Beine sind mir egal«, sagte Jason. »Aber Sie haben den tollsten Verstand, der mir je unter die Augen gekommen ist.«
    Myron sagte: »War's das, Jason?«
    »Gehen Sie trainieren, Myron. So wie Sie gestern auf dem Platz rumgelaufen sind, haben Sie das dringend nötig. Ich will mit Esperanza über die Vertragsdetails sprechen.«
    »Stell ihn zu mir durch«, sagte Esperanza.
    Myron legte ihn zurück in die Warteschleife. »Geschickter Schachzug«, sagte er zu ihr.
    Sie zuckte die Achseln. »Irgendein Junge in der Marketingabteilung der

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