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Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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das Gaspedal durch. Die Tachonadel kletterte. Myrons Gesicht verzerrte sich zu einer Maske unbändiger Wut. Tränen flössen ihm über die Wangen, aber er gab keinen Laut von sich. Er konnte kaum etwas sehen.
    An der Ausfahrt zur Jones Road wischte Myron sich das Gesicht mit dem Ärmel ab. Er bog in TCs Einfahrt ein. Das Sicherheitstor versperrte ihm den Weg.
    Der Wachmann trat aus seinem Häuschen. Myron winkte ihn heran. Als er ganz aus seinem Häuschen herausgekommen war, richtete Myron die Pistole auf ihn.
    »Keine Bewegung, sonst kriegen Sie eine Kugel in den Kopf.«
    Der Wachmann hob die Hände. Myron stieg aus und öffnete das Tor. Er forderte den Wachmann auf, zu ihm in den Wagen zu steigen. Dann raste er die Einfahrt hinauf. Erst kurz vor der Eingangstür trat Myron auf die Bremse. Er sprang aus dem Wagen, trat ohne Zögern TCs Haustür ein und stürmte ins Wohnzimmer.
    Der Fernseher lief. TC blickte überrascht auf- »Scheiße, was ... ? «
    Myron sprang durch den Raum, packte TCs Arm und drehte ihn auf den Rücken.
    »Hey ...«
    »Wo ist er?«, herrschte Myron ihn an.
    »Ich weiß nicht, was ...«
    Myron zog den Arm hoch. »Ich will dir nicht den Arm brechen, TC. Wo ist er?«
    »Scheiße, was willst du denn ...«
    Myron brachte ihn zum Schweigen, indem er den Arm noch weiter den Rücken hinaufdrückte. TC schrie auf und beugte seinen riesigen Körper an der Hüfte nach vorne, um den Druck zu verringern. »Ich frage dich zum letzten Mal«, sagte Myron. »Wo ist Greg?«
    »Ich bin hier.«
    Myron ließ TC los und fuhr herum. Greg Downing stand in der Tür. Myron zögerte keinen Moment. Mit einem heiseren Schrei stürzte er sich auf ihn.
    Greg hob die Hände, aber es war, als wollte man einen Vulkan mit einer Wasserpistole zur Ruhe bringen. Myrons Faust landete mitten in Gregs Gesicht. Durch den Angriff ging Greg zu Boden. Myron fiel auf ihn. Sein Knie landete auf Gregs Rippen. Etwas knackte. Myron setzte sich auf Gregs Brust und schlug noch einmal zu.
    »Hör auf!«, schrie TC, »du bringst ihn um.«
    Myron hörte ihn kaum.
    Er holte mit der anderen Faust aus, aber TC warf sich auf ihn, bevor er zuschlagen konnte. Myron nutzte den Schwung von TCs Attacke, ging mit der Bewegung und rammte ihm dann den Ellbogen in den Solarplexus. Sie prallten gegen die Wand, und mit einem Zischen entwich die Luft aus TCs Lunge. Dann schnappte er hektisch nach Luft, und seine Augen traten hervor. Myron stand auf. Greg krabbelte davon. Myron sprang über das Sofa. Er packte Greg am Bein und zog ihn zu sich heran.
    »Du hast meine Frau gevögelt!«, schrie Greg. »Glaubst du, ich hab das nicht gewusst? Du hast meine Frau gevögelt!«
    Die Worte bremsten Myron, hielten ihn aber nicht auf. Tränenüberströmt schlug er noch einmal zu. Blut zeigte sich in Gregs Mund. Wieder holte Myron aus. Eine eiserne Hand packte seinen Arm und hielt ihn fest.
    »Das reicht«, sagte Win.
    Myron sah sich um. Sein Gesicht war von Zorn und Verwirrung verzerrt. »Was?«
    »Er hat genug.«
    »Aber es ist genau, wie du gesagt hast«, flehte Myron. »Wesson hat's mit Absicht gemacht. Greg hat ihn dafür bezahlt.«
    »Ich weiß«, sagte Win. »Aber er hat genug.«
    »Was redest du denn? Wenn du an meiner Stelle wärst ...«
    »... würde ich ihn wahrscheinlich umbringen«, beendete Win den Satz für ihn. Er sah Myron an, und in seinen Augen flackerte etwas. »Aber du nicht.«
    Myron schluckte. Win nickte noch einmal und ließ Myrons Handgelenk los. Myron ließ den Arm sinken. Erstand auf und ließ Greg Downing liegen.
    Greg setzte sich auf und hustete Blut in seine Hand. »Ich bin Emily damals gefolgt«, brachte er zwischen den Hustenstößen hervor. »Ich hab euch gesehen ... Ich wollte es dir nur heimzahlen, mehr nicht. So schwer solltest du nicht verletzt werden.«
    Myron schluckte und atmete tief durch. Der Adrenalinschub würde bald abklingen, jetzt war er noch da. »Hattest du dich die ganze Zeit hier versteckt?«
    Greg griff sich ins Gesicht, zuckte zusammen und nickte dann. »Ich dachte, die Polizei glaubt, dass ich die Frau umgebracht habe«, sagte er. »Dann war die Mafia noch hinter mir her, und dazu kam der Streit ums Sorgerecht, und meine Freundin ist auch noch schwanger.« Er blickte auf. »Ich hab ein bisschen Zeit gebraucht.«
    »Liebst du Audrey?«
    Greg sagte: »Du weißt davon?«
    »Ja.«
    »Ja«, sagte Greg, »ich liebe sie sehr.«
    »Dann ruf sie an«, sagte Myron. »Sie sitzt im Knast.«
    »Was?«
    Myron gab keine weiteren

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