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Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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wirklich so eine große Sache?«, fragte er und kehrte die Handflächen nach oben. »Basketball wird mich nur ein paar Stunden am Tag beschäftigen. Den Rest der Zeit bin ich hier. Ich werde das Handy immer dabei haben. Wir brauchen nur deutlich zu machen, dass es nur um eine kurze Zeit geht.«
    Esperanza sah ihn skeptisch an.
    »Was?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, sag's mir. Was?«
    »Nichts«, sagte sie. Sie sah ihn unverwandt an, die Hände im Schoß. »Was sagt denn das Miststück dazu?«, fragte sie zuckersüß.
    Ihr Kosename für Jessica. »Würdest du sie bitte nicht mehr so nennen?«
     Sie zog ein Wie-du-meinst-Gesicht und gab ausnahmsweise keine Widerworte. Vor langer, langer Zeit hatten Jessica und Esperanza einander immerhin toleriert. Aber dann hatte Jessica ihn verlassen, und Esperanza hatte aus nächster Nähe miterlebt, was das aus Myron gemacht hatte. Manche Menschen waren nachtragend. Esperanza verinnerlichte ihre Vorbehalte. Dass Jessica später zu Myron zurückgekehrt war, interessierte sie nicht.
    »Und, was hat sie dazu gesagt?«, wiederholte Esperanza ihre Frage.
    »Wozu?«
    »Zu den Friedensaussichten in Nahost«, fuhr sie ihn an. »Was glaubst du denn? Dazu, dass du wieder Basketball spielen willst.«
    »Keine Ahnung. Wir hatten noch keine Zeit, darüber zu reden. Wieso?«
    Esperanza schüttelte wieder den Kopf. »Wir werden Hilfe brauchen«, wechselte sie das Thema. »Jemand, der ans Telefon geht, ein bisschen Schreibarbeit macht, so was.«
    »Hast du schon jemand im Auge?«
    Sie nickte. »Cyndi.«
    Myron erbleichte. »Big Cyndi?«
    »Sie könnte telefonieren und das erledigen, was so anfällt. Sie ist zuverlässig.«
    »Ich hab nicht mal gewusst, dass sie sprechen kann«, sagte Myron. Big Cyndi war Esperanzas Partnerin beim Team-Cat-chen gewesen und hatte unter dem Namen Big Chief Mama gekämpft.
    »Sie tut, was man ihr sagt. Sie macht alles. Sie ist nicht anspruchsvoll.«
    Myron gab sich Mühe, keine Grimassen zu schneiden. »Arbeitet sie nicht mehr als Rausschmeißerin in der Stripbar?«
    »Das ist keine Stripbar, sondern ein Sado-Maso-Club.«
     »Ach ja, mein Fehler«, sagte Myron.
    »Außerdem macht sie jetzt die Bar.«
    »Cyndi wurde befördert?«, sagte Myron.
    »Ja.«
    »Ich möchte ihre steile Karriere ungern gefährden, indem ich sie hier einstelle.«
    »Benimm dich nicht wie ein Idiot«, sagte Esperanza. »Sie arbeitet nachts dort.«
    »Was?«, sagte Myron, »Leather and Lust bietet keinen Mittagstisch an?«
    »Ich kenne Cyndi. Sie passt perfekt.«
    »Sie macht den Leuten Angst«, sagte Myron. »Sie macht mir Angst.«
    »Sie bleibt im Konferenzraum. Da sieht sie niemand.«
    »Ich weiß nicht.«
    Esperanza erhob sich geschmeidig. »Na gut, dann such du jemanden. Schließlich bist du der Boss. Du weißt es besser. Ich bin bloß eine mickrige Sekretärin. Ich würde es nicht wagen, deinen Umgang mit unseren Klienten in Frage zu stellen.«
    Myron schüttelte den Kopf. »Das ist klar unter der Gürtellinie«, sagte er. Er stützte die Ellbogen auf den Tisch und legte den Kopf in die Hände. »Na gut«, sagte er schließlich und seufzte tief. »Wir probieren's mal.«
    Myron wartete. Esperanza starrte ihn an. Einige Sekunden vergingen, bis sie sagte: »Ach so, jetzt springe ich vor Freude auf und rufe Danke, danke ?«
    »Nein, jetzt gehe ich.« Er sah auf die Uhr. »Ich muss Clip vor der Pressekonferenz noch von den Blutflecken erzählen.«
    »Viel Spaß.« Sie ging zur Tür.
    »Moment noch«, rief er. Sie wandte sich um und sah ihn an. »Musst du heute Abend zur Uni?« Esperanza hatte einen Abendkurs in Jura an der New York University belegt.
    »Nein.«
     »Willst du das Spiel sehen?« Er räusperte sich. »Du könntest, äh, Lucy mitbringen, wenn du willst.«
    Lucy war Esperanzas neueste Liebschaft. Vor Lucy war sie mit einem Mann namens Max zusammen gewesen. Ihre sexuelle Orientierung schwankte anscheinend. »Wir haben uns getrennt«, sagte sie.
    »Oh, das tut mir leid«, sagte Myron, dem nichts anderes einfiel. »Wann?«
    »Letzte Woche.«
    »Hast du mir gar nicht erzählt.«
    »Könnte daran liegen, dass es dich nichts angeht.«
    Er nickte. Das ließ sich nicht abstreiten. »Na ja, du kannst auch eine andere, äh, Freundin mitbringen, wenn du willst. Oder du kannst alleine kommen. Wir spielen gegen die Celtics.«
    »Ich passe«, sagte sie.
    »Sicher?«
    Sie nickte noch einmal und verließ den Raum. Myron griff sich seine Jacke und machte sich auf den Weg zum

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