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Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Verbrechens geworden ...«
     »Nein, das meine ich nicht. Sie haben Angst, und zwar nicht nur davor, dass Greg Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte. Ich wüsste gern, worum es hier geht.«
    Clip sah Calvin an. Calvin nickte fast unmerklich. Clip setzte sich wieder. Er trommelte mit den Fingerspitzen auf die Schreibtischplatte. Die Standuhr in der Ecke tickte ein Echo. »Sie müssen verstehen«, sagte Clip, »dass wir in Gregs ureigenstem Interesse handeln. Ehrlich.«
    »Mhm.«
    »Kennen Sie sich mit feindlichen Übernahmen aus?«
    »Ich bin in den Achtzigern schon auf der Welt gewesen«, sagte Myron. »Genaugenommen hat erst kürzlich jemand angemerkt, dass ich eigentlich ein Achtziger-Jahre-Typ bin.«
    »Jedenfalls versuchen wir gerade eine abzuwehren.«
    »Ich dachte, Sie sind hier Mehrheitseigner?«
    Clip schüttelte den Kopf. »Ich halte vierzig Prozent. Außer mir hat niemand mehr als fünfzehn Prozent. Ein paar Kleinaktionäre haben sich zusammengetan und versuchen jetzt, mich auszubooten.« Clip ballte die Fäuste und legte sie wie Briefbeschwerer auf den Tisch. »Sie sagen, ich wäre eher Basketball-Fachmann als Wirtschaftsfachmann. Ich sollte mich nur um die Spieler und um das kümmern, was auf dem Spielfeld passiert. In zwei Tagen ist die Abstimmung.«
    »Und?«
    »Im Moment ist das eine sehr knappe Angelegenheit. Wenn jetzt noch ein Skandal dazukommt, ist es aus mit mir.«
    Myron sah beide Männer an und wartete ab. Dann sagte er: »Also soll ich den Mund halten.«
    »Nein, nein, natürlich nicht«, sagte Clip hastig. »Das will ich überhaupt nicht sagen. Ich möchte nur nicht, dass die Presse sich überschlägt und sich hinterher rausstellt, dass gar nichts passiert ist. Ich kann es mir im Moment nicht leisten, dass da was Unappetitliches ans Licht kommt.«
     »Unappetitlich?«
    »Genau.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Weiß der Henker«, sagte Clip.
    »Aber Greg könnte tot sein.«
    »Wenn das stimmt, kommt es jetzt auf ein oder zwei Tage auch nicht mehr an - so kaltherzig das klingen mag. Und wenn Greg was passiert ist, gibt's ja vielleicht auch einen Grund dafür.«
    »Einen Grund?«
    Clip warf die Hände in die Luft. »Was weiß denn ich? Wenn man eine Leiche bewegt oder auch nur einen Mann, der sich versteckt hält, dann fangen die Würmer an, da rauszukrabbeln. Wissen Sie, was ich meine?«
    »Nein«, sagte Myron. Aber Clip sprach weiter.
    »Ich kann das nicht brauchen, Myron. Nicht jetzt. Nicht vor der Abstimmung.«
    »Also soll ich doch die Klappe halten«, sagte Myron.
    »Überhaupt nicht. Wir wollen bloß keine unnötige Panik auslösen. Wenn Greg tot ist, können wir jetzt sowieso nichts mehr für ihn tun. Wenn er verschwunden ist, tja, dann sind Sie seine beste Chance, der Medienaufmerksamkeit zu entkommen oder gerettet zu werden.«
    Sie spielten immer noch nicht mit offenen Karten, aber Myron entschied sich, für den Moment nicht weiter nachzubohren. »Wissen Sie, warum jemand Gregs Haus beobachten sollte?«
    Clip wirkte ratlos. »Jemand beobachtet sein Haus?«
    »Ich glaube, ja.«
    Clip sah zu Calvin hinüber. »Calvin?«
    »Keine Ahnung«, sagte Calvin.
    »Ich weiß es auch nicht, Myron. Haben Sie denn eine Erklärung?«
     »Noch nicht. Eine Frage noch: Hat Greg eine Freundin gehabt?«
    Wieder sah Clip Calvin an.
    Calvin zuckte die Achseln. »Er hat ziemlich viel rumgemacht. Aber dass er eine feste Freundin gehabt hat, glaube ich eigentlich nicht.«
    »Kennen Sie eine der Frauen, mit denen er rumgemacht hat?«
    »Nicht namentlich. Ein paar Groupies und so.«
    »Wieso?«, fragte Clip. »Glauben Sie, er ist mit 'ner Perle durchgebrannt?«
    Myron zuckte die Achseln und stand auf. »Ich geh mich mal umziehen. Es ist nicht mehr lange bis zum Spiel.«
    »Warten Sie.«
    Myron blieb stehen.
    »Bitte, Myron. Ich weiß, es hört sich alles kaltschnäuzig an, aber mir liegt wirklich was an Greg. Sehr viel. Ich möchte, dass er lebendig und gesund gefunden wird.« Clip schluckte. Seine Falten wirkten ausgeprägter, als hätte jemand ein wenig daran gezupft. Seine Hautfarbe war ungesund. »Wenn Sie mir ehrlich versichern können, dass es besser ist, der Öffentlichkeit alles mitzuteilen, was wir wissen, dann bin ich dabei. Egal, wie hoch der Preis ist. Denken Sie drüber nach. Ich möchte das tun, was für Greg am besten ist. Mir liegt sehr viel an ihm. Mir liegt sehr viel an Ihnen beiden. Sie sind feine junge Männer. Das meine ich ernst. Ich stehe tief in Ihrer Schuld.«
    Clip sah aus, als

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