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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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zerschnitten, das unsere Welten eint. Deshalb warne ich dich ein letztes Mal: Nimm endlich Vernunft an, Sâga, und füge dich in dein Schicksal, bevor du noch weiteres Unheil anrichtest. Denn sonst …«
     
    »Ja?« Sâgas Kopf zuckte nach vorne wie der einer angreifenden Kobra. »Was ist dann?«
     
    »Sonst ist dir das sichere Verderben gewiss und du wirst ein schreckliches Ende nehmen. Es sei denn, du findest jemanden, der dir deine Missetaten verzeiht. Doch eine solche Gnade ist nur wenigen beschieden.«
     
    »Du irrst dich!« Erneut wurde die Schwarzmagierin von ohnmächtiger Wut gepackt. »Niemand wird mir etwas anhaben können.« Anklagend streckte sie ihm den Zeigefinger mit dem goldenen Ring entgegen. »Schon gar nicht diese undankbaren Kreaturen, die ihre Existenz einzig und alleine mir verdanken! Das werde ich dir beweisen - und diesem hochmütigen Gesindel auch, das dich zu mir geschickt hat. Noch ist meine Macht ungebrochen und die Geschicke Mysterias liegen immer noch in meiner Hand. Ich werde jeden vernichten, der sich mir in den Weg zu stellen wagt. Und du wirst das als Erster zu spüren bekommen, alter Narr!«
     
    Damit wirbelte Sâga blitzschnell herum und streckte die Arme nach einem Beil aus, das in dem Hackklotz in der Nähe des Feuers steckte. Wie von einer unsichtbaren Macht geleitet, löste es sich aus dem Holz und glitt in die Hand der Schwarzmagierin. Das bleiche Gesicht zu einer Fratze wilder Wut verzerrt, hob Sâga es über den Kopf - doch der Hieb ging ins Leere. Die Stelle, an der der Wanderer gestanden hatte, war leer. Er war auf genauso rätselhafte Weise wieder verschwunden, wie er aufgetaucht war.
     
    Sâga warf die Axt zur Seite, trat neben das Feuer, legte den Kopf in den Nacken und streckte die Hände zur Decke empor. »Glaubt bloß nicht, dass ich mich vor Euch fürchte, Ihr Unsichtbaren!«, schrie sie. »Verflucht sollt Ihr sein, und mein Zorn soll über Euch kommen! Ich werde nicht zulassen, dass Ihr mein großes Werk zunichtemacht, und Euch von nun an mit aller Kraft bekämpfen - und Eure Schützlinge auch!«
     
    Damit schloss Sâga die Augen und murmelte eine Beschwörungsformel: »Oh, mächtiger Odhur, der du die Gesetze bestimmst, nach denen wir alle leben, verleihe deiner Dienerin die Kraft, sich über Raum und Lüfte zu erheben.« Ihre Lippen verstummten, und die Schwarzmagierin verharrte reglos mitten in der Höhle. Nur einen Herzschlag später jedoch loderte das Feuer hoch auf und auch die Flammen der Fackeln an der Wänden zuckten empor. Sâga aber begann sich aufzulösen und zerfiel in unzählige winzig kleine Partikel, die sich zu einem bedrohlich schwarzen Wirbel formten. Der Wirbel drehte sich rasend schnell um die eigene Achse, erhob sich in die Lüfte und flog zur Höhlendecke, wo er sich wie ein lebendes Wesen in den kaminähnlichen Felsspalt schlängelte und blitzschnell in der Dunkelheit verschwand.
     
     
     
     
     
    D er Mann unter der Weide war ganz in Schwarz gekleidet und hatte seine silbrig schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden.
     
    Nalik Noski stand vor Niko.
     
    Der Senshei legte rasch einen Finger vor den Mund, zischte ein leises »Pssst!« und zog Niko in den Schatten der Bäume zurück. »Keine Angst«, flüsterte er. »Ich tu dir nichts.«
     
    »Das weiß ich doch«, brachte Niko mühsam über die Lippen, nachdem der erste Schock sich etwas gelegt hatte. »Was machen Sie denn hier?«
     
    Nalik kniff die Augen zusammen und musterte ihn mit nachdenklichem Blick. »Ich vermute, du hast inzwischen die Nachrichten gesehen«, sagte er dann, »wie fast jeder in der Gegend hier, und du weißt Bescheid?«
     
    »Ja natürlich!«, sprudelte es aus Niko heraus. »Deshalb wollte ich ja gerade zu Jessie...«, er deutete auf den Pfortnerhof, »… und die Polizei anrufen. Ich kann bezeugen, dass Sie mit der Sache nichts zu tun haben. Aber …« Plötzlich kam ihm eine bessere Idee. Er packte Noski an der Hand, um mit ihm loszustürmen. »Kommen Sie! Mama soll uns zum nächsten Polizeirevier fahren. Dann können wir das an Ort und Stelle aufklären und Sie haben nichts mehr zu befürchten.«
     
    Zu seiner Überraschung jedoch schüttelte der Senshei den Kopf. »Ich fürchte, das ist keine gute Idee, Niko. Die Sache ist nicht so, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat.«
     
    »Aber …« Niko verstand nicht so recht, was Noski ihm damit sagen wollte. »Aber wieso denn nicht?«
     
    »Das ist eine lange und komplizierte Geschichte und

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