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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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du Alwenhund!«, sagte Rhogarr gefährlich langsam. »Und antworte gefälligst auf meine Fragen. Also noch mal: Du kommst also tatsächlich aus dem Flüsternden Forst?«
     
    »Ja«, keuchte Mayan. »Aber um das zu erfahren, hättet Ihr mich nicht foltern müssen. Eure Männer haben mich schließlich in meinem Dorf gefangen genommen und mich hierher verschleppt.«
     
    Herzog Dhrago trat dicht an den Tyrannen heran und flüsterte ihm einige Wort ins Ohr. Während Rhogarr ihm aufmerksam lauschte, musterte er unbeirrt weiter den Gefangenen. »So, so«, sagte er dann. »Du hast dich also über die Abgaben und Steuern beklagt? Dabei könnt ihr undankbares Alwenpack von Glück reden, dass ich euch nicht das Doppelte abverlange.« Rasch trat er einen Schritt zurück. »Wenn ich’s mir recht überlege, ist das gar keine schlechte Idee.«
     
    Herzog Dhrago verzog ungeduldig das Gesicht. »Die Schwester, Herr«, wisperte er seinem König zu. »Ihr wolltet ihn nach seiner Schwester fragen.«
     
    Das gesunde Auge des Tyrannen verengte sich zu einem schmalen Schlitz. »Nimm dich bloß in Acht, Dhrago. Ich vertrage es nicht, wenn man mich für töricht hält!« Erneut wandte er sich an den Gefangenen. »Warum hast du uns verschwiegen, dass du das Versteck des Königsschwertes kennst?«
     
    Erneut holte Mayan röchelnd Luft. »Ganz einfach: weil ich es nicht kenne, deshalb!«
     
    Rhogarr von Khelm musterte ihn eindringlich. »Dann stimmt es also auch nicht, dass Merani, deine Schwester, einst am Hofe von Nelwyn gedient hat und eine enge Vertraute des Königs war?«
     
    »Was?« Der Gefangene zuckte zusammen und starrte den Tyrannen an. »Woher wisst Ihr …?«
     
    Rhogarrs Mundwinkel zuckten belustigt.
     
    Auch Dhragos Adlergesicht verzog sich zu einer höhnischen Fratze. »Vielleicht solltest du dir deine Mitgefangenen besser ansehen, bevor du mit ihnen plauderst?«, schlug er vor. »Nicht jeder Alwe weiß ein Geheimnis zu wahren, schon gar nicht, wenn er nicht mehr Herr über sich selbst ist.«
     
    »Ich Narr!« Mayan schloss die Augen und schüttelte gequält den Kopf. »Wie konnte ich nur so leichtfertig sein!«
     
    Der Einäugige trat noch dichter an ihn heran. »Dann stimmt es also, dass Merani sich in jener Nacht, in der wir der Herrschaft von Nelwyn ein Ende bereitet haben, in euer Dorf geflüchtet hat?«
     
    Noch einmal schüttelte Mayan den Kopf. Dann hob der das Kinn und blickte den Tyrannen furchtlos an. »Und wenn es so wäre? Ich kann nichts Unrechtes daran erkennen.«
     
    »Was du nicht sagst!« Ein Lächeln spielte um den schmallippigen Mund des Einäugigen. »Es ist nur so: Es wurde beobachtet, das Merani ein Bündel bei sich hatte, als sie sich heimlich aus den Mauern von Helmenkroon stahl.«
     
    Mayan verengte den Blick und musterte den Herrscher abwartend. »Und weiter?«
     
    »Merkwürdigerweise ist auch Sinkkâlion, das Königsschwert, seit jener Nacht spurlos verschwunden.«
     
    »Auch das ist keine Neuigkeit«, erwiderte der Gefangene.
     
    Urplötzlich hob Rhogarr seine Hand und schlug Mayan mitten ins Gesicht. »Pass auf, was du sagst, du Alwenhund. Noch so eine ungebührliche Bemerkung, und du wirst spüren, was es bedeutet, mich zu verärgern.«
     
    Mayan antwortete nicht, hielt dem drohenden Blick des Tyrannen aber stand, der sich rasch wieder in den Griff bekam.
     
    »Wir haben damals schon vermutet«, fuhr Rhogarr in ruhigerem Ton fort, »dass Merani auf diese Weise das Königsschwert aus der Festung geschmuggelt hat. Bedauerlicherweise wissen wir erst seit Kurzem, dass du ihr Bruder bist. Sonst hätten wir dein Dorf schon damals dem Erdboden gleichgemacht.« Als verlangte es ihn nach Bestätigung, wandte er sich an den Herzog. »Nicht wahr, Dhrago?«
     
    »Aber natürlich, mein Gebieter. Bei der Gelegenheit hätten wir Sinkkâlion mit Sicherheit aufgespürt.« Dhrago breitete die Arme aus und seufzte theatralisch. »Aber zum Glück können wir das ja immer noch nachholen.«
     
    Mayan fuhr zusammen. »Ihr irrt Euch!«, rief er leidenschaftlich. »Merani hat das Königsschwert nicht in unser Dorf gebracht!«
     
    »Nein?« Der Herrscher runzelte die Stirn. »Was befand sich dann in ihrem Bündel?«
     
    Mayan schüttelte den Kopf. »Das kann ich Euch nicht sagen. Ich habe bei meinem Leben geschworen, dieses Geheimnis niemandem außerhalb meiner Familie anzuvertrauen.«
     
    »Er lügt, Herr«, rief der Herzog und stampfte wütend mit dem Fuß auf. »Der Hund will uns nur auf eine

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