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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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falsche Fährte locken und verhindern, dass unsere Reiter sich sein Dorf vornehmen.«
     
    Rhogarrs Hand schnellte nach vorne und krallte sich um die Kehle des Gefangenen. »Hör zu, du Elender«, sagte er. »Wenn dir dein Leben lieb ist, dann...«
     
    In diesem Augenblick wurde die Tür der Folterkammer aufgerissen und ein Bediensteter stürzte herein. Der Mann eilte auf Rhogarr zu und ging vor ihm in die Knie. »Ver-verzeiht mir, Herr«, stammelte er, »aber Ihr müsst umgehend in den Thronsaal kommen. Ein Gesandter von Mordur Kra’nakk, dem Herrscher des Grimmen Reiches, ist eingetroffen und verlangt, Euch augenblicklich zu sprechen.«
     

KAPITEL 11
     
    DIE HÜTTE IM MOOR
     
    L ena Andersen hatte die gleichen blonden Haare und blauen Augen wie ihre Tochter. Sie musterte Niko verwundert, als sie auf sein stürmisches Klingeln hin die Haustür öffnete. »Ja, bitte?«
     
    »Ähm, Frau Andersen?«
     
    »Ja?«
     
    »Ich muss Jessie sprechen«, sprudelte Niko hervor. »Dringend!«
     
    »Was du nicht sagst.« Ihre Stimme hatte einen leicht spöttischen Klang. »Wer bist du eigentlich?«
     
    Hastig stellte Niko sich vor. »Ist Jessie da?«, fügte er hinzu.
     
    Lenas offensichtliches Misstrauen schien immer noch nicht zerstreut. »Was willst du denn von Jessie?«
     
    »Ach …« Mit dieser Frage hatte Niko nicht gerechnet. Er konnte Frau Andersen doch unmöglich mit der Wahrheit kommen und so suchte er fieberhaft nach einer überzeugenden Notlüge. »Ich … ich habe Probleme mit den Pferden«, stieß er hervor. »Ich habe Moritz noch mal das Halfter umgelegt und bekomme es jetzt einfach nicht mehr ab.«
     
    »Du kannst deinem Pferd das Halfter nicht abnehmen?« Frau Andersen blickte ihn an, als wäre er ein Alien.
     
    Niko zuckte entschuldigend mit den Achseln. »Genau«, sagte er und lächelte dümmlich.
     
    Die Falten auf Lenas Stirn wurden tiefer. »Was ist daran denn so schwer? Das schafft doch jedes Kind!«
     
    »Äh... Ja-ja schon, ich weiß«, stotterte Niko. Zu seinem Ärger bemerkte er, dass sein Gesicht rot anlief und seine Ohren zu glühen begannen. Bestimmt leuchteten sie schon wie zwei Infrarotlampen. »Aber ich habe das ewig nicht mehr gemacht und stelle mich deshalb vielleicht ein bisschen blöd an.«
     
    »Das würde ich auch sagen«, bekräftigte Frau Andersen mit hochgezogenen Brauen. »Na gut«, sagte sie dann und lächelte plötzlich. »Ich sage Jessie Bescheid, damit sie dir aus der Patsche hilft.«
     
    Jessie ging sofort auf Nikos Spielchen ein. »Du Dummerchen«, tadelte sie ihn, als sie in Begleitung ihrer Mutter aus der Haustür trat, und Niko hatte sie sofort im Verdacht, dass sie Spaß daran hatte. »Dabei habe ich dir heute Nachmittag doch ganz genau gezeigt, wie das geht.« Und dann konnte sie es sich tatsächlich nicht verkneifen, noch eine Stichelei hinterherzuschicken: »Und da behauptet dein Opa immer, was für ein ungemein cleverer Junge du wärst.«
     
    Obwohl die Bemerkung eigentlich recht harmlos war, traf sie Niko überraschend hart. Es war lächerlich, wenn man bedachte, worum es jetzt eigentlich ging und wie dringend der Senshei seine Hilfe brauchte, aber Niko konnte es nicht ändern: Er war verletzt und enttäuscht. Musste Jessie wirklich unbedingt jede Gelegenheit nutzen, sich über ihn lustig zu machen? Noch dazu in der Gegenwart ihrer Mutter, die ihn jetzt sicher ohnehin für eine totale Niete hielt? Obwohl sich sein Magen zusammenzog, schluckte Niko die ätzende Antwort hinunter, die ihm schon auf der Zunge lag. Er durfte Jessie nicht vergrätzen, denn ohne ihre Hilfe war er aufgeschmissen.
     
     
     
    Auf dem Weg zum Wäldchen weihte Niko das Mädchen ein.
     
    »Verstehe.« Jessie nickte. »Dieser...« Sie sah ihn fragend an. »Wie hast du ihn genannt?«
     
    »Senshei. Das ist die gebräuchliche Bezeichnung für einen Kampfsportlehrer.«
     
    »Dieser … Senshei braucht also ein gutes Versteck?«
     
    »Genau! Hast du vielleicht eine Idee?«
     
    Jessie stoppte und blickte ihn mit breitem Grinsen an. »Weißt du was, Niko Niklas? Du bist ein ausgesprochener Glückspilz. Hat dir das schon mal jemand gesagt?«
     
    »Ein Glückspilz?« Niko hatte keine Ahnung, worauf sie anspielte. »Wieso das denn?«
     
    Jessies Grinsen wurde breiter. »Das wirst du gleich erfahren.«
     
     
     
     
     
    D er bloße Anblick des Gesandten trieb Rhogarrs Puls in die Höhe. Der Kerl hatte die Arme provozierend vor der Brust verschränkt und lehnte mit offen zur Schau

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