Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
Lächeln spielte um seine Lippen. »Was führt Euch zu mir, verehrte Sâga?« Mit überraschender Leichtigkeit erhob er sich vom Stuhl, drehte sich um und blickte die Schwarzmagierin erwartungsvoll an, die, wie aus dem Boden gewachsen, an der Wand unter den geöffneten Fenstern stand und lächelte. Trotz des Zwielichts war der große goldene Ring an ihrer rechten Krallenhand deutlich zu erkennen.
     
    »Kannst du dir das nicht denken, Rhogarr?«, entgegnete Sâga. »Wie ich bereits gestern gesagt habe: Mich treibt der gleiche Gedanke um wie dich - der Gedanke an Sinkkâlion.«
     
    Der Herrscher zog eine Braue hoch. »Dann habt Ihr also Neuigkeiten?«
     
    »Du sagst es.« Mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung kam sie blitzschnell näher und stand nun direkt vor ihm. »Odhur hat mir eine Botschaft geschickt.« Der Triumph, der in ihrer Stimme lag, war nicht zu überhören. »Auch wenn er mich damit wohl eher verwirren als erleuchten wollte und sich alle Mühe gegeben hat, ihre wahre Bedeutung zu verschleiern. Ich habe sie trotzdem entschlüsselt. Jetzt weiß ich, wo wir der Lösung unseres Problems näher kommen können.«
     
    Rhogarr beugte sich vor. »Seid Ihr sicher?«
     
    »Ich denke schon.« Sâga lächelte, als kenne sie keine Zweifel. »Odhur hat mir diesen Jungen zum zweiten Mal gezeigt. Und das muss seinen Grund haben.«
     
    Der Herrscher sah sie gespannt an. »Nämlich?«
     
    »Den Grund, dass dieses Balg wohl tatsächlich der Befreier ist, auf den die Alwen hoffen. Es ist so weit: Die Suche nach Sinkkâlion hat bereits begonnen.«
     
    »Endlich!« Rhogarrs finsteres Antlitz erhellte sich. »Endlich ist es so weit. Wie lange haben wir darauf gewartet!«
     
    Sâga hob warnend die Hand. »Freue dich nicht zu früh!«, mahnte sie eindringlich. »Wenn diesem Alwenbastard das Königsschwert in die Hände fällt, wird ein Sturm der Rebellion über das Land hinwegfegen, der dich das Leben kosten kann. Und Herzog Dhrago ebenfalls.«
     
    »Ach, Unsinn!« Rhogarr winkte ab. »Das werden wir schon zu verhindern wissen. Ich habe diesen Hunden den Besitz von Waffen doch bei Todesstrafe verboten, und so werden sie gegen meine Krieger nicht das Geringste ausrichten können.« Rhogarr verzog die Mundwinkel zu einem Grinsen. »Außerdem habe ich Euren Rat befolgt, Sâga, und meine Reiter und die Vharuuls losgeschickt. Sie durchkämmen das ganze Land, um diesen Bastard aufzuspüren.«
     
    »Wie klug du doch bist.« Unverhohlener Hohn lag in Sâgas Stimme. »Dennoch kannst du dir diese Mühe sparen, Rhogarr. Ich weiß jetzt nämlich, wo der Junge zu finden ist.«
     
    »Was?« Vor Freude machte Rhogarrs Herz einen Sprung. »Jetzt sagt schon!«
     
    »Aber gerne doch. Wie du wünschst.« Die Schwarzmagierin deutete eine spöttische Verbeugung an, dann wurde sie wieder ernst. »Herzog Dhrago soll deine Reiter in den Flüsternden Forst führen, wo Hauptmann Grymm einen kleinen Vorposten befehligt.«
     
    »Herzog Dhrago?«, wandte Rhogarr mürrisch ein. »Haltet Ihr das nicht für übertrieben? Dhrago ist schließlich der Anführer meiner hiesigen Streitmacht.«
     
    »Na und?«, erwiderte sie lächelnd. »Herzog Dhrago weiß, dass sein Leben auf dem Spiel steht, wenn der Befreier der Alwen das Schwert finden sollte. Deshalb wird er alles daransetzen, ihn vorher dingfest zu machen.«
     
    Rhogarr nickte finster. »Jetzt verstehe ich, was Ihr meint.«
     
    »Genau.« Sâgas Flammenaugen leuchteten auf. »Deine Vharuuls sollten ja keine Probleme haben, das kleine Alwendorf aufzuspüren, das versteckt in der Nähe des Brodermoors liegt.«
     
    »Ein Dorf am Brodermoor?«, entgegnete Rhogarr verwundert. »Da wohnen doch nur törichte Bauern, die nicht einmal eine Waffe führen können. Weshalb sollte sich dieser sogenannte Befreier ausgerechnet unter diesem Bauernpack verbergen?«
     
    »Vielleicht genau aus diesem Grund?« Sâga musterte ihn mit kühlem Blick. »Weil niemand damit rechnet, dass uns von dort Gefahr drohen könnte? Oder glaubst du, die Unsichtbaren wüssten nicht, verwinkelte Wege zu nehmen?«
     
    Rhogarr schwieg und versuchte, dem stechenden Blick der Schwarzmagierin standzuhalten, was ihm jedoch nicht gelang. Als er den Kopf senkte, huschte ein Lächeln über das fahle Gesicht der Frau.
     
    »Hör auch diesmal auf meinen Rat, Rhogarr, und schicke deine Männer in dieses kleine Dorf. Sie sollen nach einem Jungen suchen, der sich durch besonderen Mut auszeichnet, und ihn gefangen nehmen. Und du,

Weitere Kostenlose Bücher