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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Rhogarr...«, ihr rechter Zeigefinger zuckte nach vorne und bohrte sich in die Brust des Herrschers, »... du bringst ihn dann zu mir in meine Höhle.«
     
    »Gut.« Rhogarr nickte. »Euer Wunsch soll Euch erfüllt werden.«
     
    »Brav! Sehr brav!« Mit einer blitzschnellen Bewegung richtete Sâga ihre Hand auf die erloschenen Kerzen, verengte ihre Augen - und eine nach der anderen loderten die Kerzen wieder auf.
     
    Rhogarr sog hörbar die Luft ein, verzichtete aber auf jeden Kommentar.
     
    Die Schwarzmagierin wollte schon die Arme zur Decke strecken, um ihre Verwandlung einzuleiten, als ihr noch etwas einfiel. »Noch eins, Rhogarr«, rief sie ihm zu. »Deine Männer sollen Ausschau halten nach einer Kette. Nach einer Kette mit einem goldenen Anhänger.«
     

KAPITEL 16
     
    WUNGSCHKRAUT UND DÄMONENBANN
     
    R ieke schaute das Mädchen, das mit schweißnassem Gesicht vor der Haustür stand, ungläubig an. »Jessie! Was willst du denn hier? Ich dachte, du machst einen Ausritt mit Niko?«
     
    »Das dachte ich auch«, erwiderte Jessie schwer atmend. »Ich warte schon seit über einer Stunde auf ihn, aber er lässt sich einfach nicht blicken. Deshalb dachte ich...« Sie brach ab, schniefte und warf Rieke einen misstrauischen Blick zu. »Heißt das, dass Niko auch nicht hier ist?«
     
    »Nee.« Rieke schüttelte den Kopf. »Ich hab ihn seit dem Frühstück nicht mehr gesehen. Aber vielleicht... Vielleicht wartet er bei den Pferden auf dich? Warst du schon auf der Koppel?«
     
    »Da komme ich doch gerade her.« Jessie unterstrich die Antwort mit einem kräftigen Nicken. »Aber ich habe Niko da nirgends gefunden, und deshalb bin ich schnell hierhergerannt.«
     
    »Na, so was«, murmelte Rieke. Dann drehte sie den Kopf und blickte über die Schulter in den dunklen Flur des alten Hauses. »Papa? Kommst du bitte mal, Papa?!«
     
    Keine Antwort.
     
    »Papa!«, wiederholte Rieke, lauter und kräftiger als zuvor.
     
    Doch auch der neuerliche Ruf blieb unbeantwortet. Das Schweigen, das aus dem Haus drang, war fast körperlich spürbar.
     
    »Seltsam.« Rieke sah Jessie fragend an. »Verstehst du das?« Ohne die Antwort des Mädchens abzuwarten, fügte sie hinzu: »Was meinst du? Sollen wir die beiden suchen gehen oder lieber die Polizei verständigen?«
     
    »Quatsch!«, erwiderte Jessie rasch und verzog das Gesicht. »Ich glaube, das wäre keine gute Idee!«
     
    Rieke verengte den Blick. »Und warum nicht?«
     
    »Weil... äh...«, stotterte Jessie und suchte fieberhaft nach einer einleuchtenden Erklärung. »Weil... äh...«
     
    Das Misstrauen in Riekes Gesicht wurde größer. »Ja?«
     
    »Weil es dafür bestimmt eine harmlose Erklärung gibt«, sagte Jessie schnell. »Vielleicht ist Niko mit seinem Opa nur mal schnell ins Feld gegangen. Weil Melchior ihm was zeigen wollte.«
     
    »Puhh!« Rieke atmete geräuschvoll aus. »Du hast recht. Das würde die Sache erklären.«
     
    »Mit Sicherheit. Und ich kann mir auch vorstellen, wohin sie gegangen sind.« Jessie schlug sich reichlich theatralisch mit der Hand an die Stirn. »So was Doofes! Dass ich nicht gleich darauf gekommen bin. Machen Sie sich keine Sorgen, Frau Niklas. Ich bin bald wieder zurück. Und Niko natürlich auch.«
     
    Damit drehte Jessie sich um und hastete rasch davon. Die schulterlangen Haare unter ihrer roten Basecap wehten hinter ihr her.
     
    Rieke sah ihr nach, bis der schmale Pfad, der zum Nebelmoor führte, hinter einer dichten Baum- und Strauchgruppe verschwand und ihr den Blick auf das dahinstürmende Mädchen versperrte.
     
     
     
     
     
    H ier, Niko, trink!« Mit aufmunterndem Lächeln stellte Maruna einen Steinbecher vor den Jungen hin. »Das wird deine Lebensgeister wieder wecken.«
     
    »Vielen Dank«, antwortete Niko und hob den Becher an die Lippen. Noch bevor er trank, stieg ihm ein bekannter Geruch in die Nase: ein eigentlich bitterer Duft mit einem leichten Unterton von Zitrone. Überrascht blickte er Maruna an. »Was ist da drin? Dieser Geruch...?«
     
    »Leicht herb, aber doch verlockend?«, fiel die Frau ihm ins Wort.
     
    Niko nickte.
     
    »Das ist die Verbena. Wir Alwen nennen die Pflanze auch Wunschkraut oder...«, sie machte eine bedeutungsvolle Pause, »...Dämonenbann.«
     
    »Dämonenbann?« Niko rümpfte die Nase. »Warum das denn?«
     
    »Nun ja...«, hob Maruna an, »das Wunschkraut ist vielfältig verwendbar. Als Kräutersud zum Beispiel beruhigt es das Gemüt, stärkt die Abwehrkräfte und verleiht

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