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Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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der Pistole geschossen, doch im nächsten Moment ärgerte sie sich schon wieder über sich selbst. Ja, gerne … Wie steif klang das denn?
    Rasch bückte sie sich, um ihre Skizzen aufzuheben, die ihr aus der Tasche gefallen waren. Dabei fiel ihr ein, dass sie den Namen des Jungen noch gar nicht kannte.
    „Sag mal, wie heißt du eigentlich?“, fragte sie. „Ich …“ Sie blinzelte überrascht, als sie aufblickte und feststellte, dass sie wieder allein war. Der gut aussehende Junge war fort. Einfach weg, so als hätte sich der Boden aufgetan und ihn verschlungen.
    Arme kleine Daphne … Wie verwirrt du jetzt bist … Aber das ist nur gut so. Jetzt, wo ich dich persönlich kennengelernt habe, weiß ich, dass man dich so leicht wohl nicht los wird. Ein paar falsche Infos über Liverollenspiele, die ich dem Bürgermeister habe zukommen lassen, um ihm klarzumachen, dass so etwas nichts für den Ort ist, reichen nicht. Da muss ich schon zu anderen Mitteln greifen.
    Gleich.
    Sobald du weg bist, arme Daphne.
    Dann werde ich ins Haus gehen, mir eine Leiter nehmen und für etwas mehr Action sorgen. Ein paar gelockerte Schrauben, ein durchtrennter Sicherungsdraht – und schon kann der Spaß losgehen. Morgen, übermorgen? Keine Ahnung, aber sicher sehr bald.
    Und dann wirst auch hoffentlich du kapieren, dass du Dedmon House besser ganz bald wieder verlassen solltest, kleine Daphne …
    „Und? Wie kommt ihr draußen im Wald mit diesem Haus voran, das du gekauft hast?“, frage Tante Edna am nächsten Morgen beim Frühstück.
    Daphne verzog das Gesicht, als sie einen Schluck von ihrem Kaffee nahm. „Igitt, der ist ja eiskalt!“
    Edna schmunzelte. „Was erwartest du? Seit knapp einer halben Stunde sitzt du einfach nur da und starrst ins Leere. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du hast dich verliebt.“ Sie runzelte die Stirn. „Aber vielleicht stimmt es ja? Sag schon! Lass deine alte Tante nicht dumm sterben!“
    „Unsinn!“ Energisch schüttelte Daphne den Kopf, konnte aber das Gefühl, ertappt worden zu sein, nicht abschütteln. „Ich bin gerade erst seit ein paar Tagen hier – wie sollte ich in der kurzen Zeit einen Jungen kennengelernt haben?“
    Ihre Begegnung vom vorherigen Abend ließ sie lieber unerwähnt. Es hätte Ednas Gedanken nur unnötig in eine Richtung gelenkt, die Daphne nicht behagte. Es traf allerdings zu, dass eine recht unruhige Nacht hinter ihr lag. In ihrem Träumen war immer wieder er aufgetaucht. Sie hatte direkt in seine eisblauen Augen geblickt und wieder dasselbe aufregende Kribbeln verspürt.
    Hastig schüttelte sie die Erinnerung ab. Es gefiel ihr nicht, dass ein vollkommen Fremder, dessen Namen sie nicht einmal kannte, sich so in ihre Gedanken schlich. Normalerweise war sie nämlich keineswegs so leicht zu beeindrucken.
    „Ansonsten läuft alles gut“, sprach sie weiter und nippte gedankenverloren erneut an ihrem Kaffee, der noch schrecklicher schmeckte als beim letzten Schluck. „Wir sind genau im Zeitplan. Wenn es so weitergeht, können wir schon bald loslegen.“
    „Du meinst, mit eurem ersten LURP?“, entgegnete ihre Tante eifrig.
    Daphne lachte. „Das heißt LARP, Tante Edna“, korrigierte sie. „ Live Action Role Playing. Aber ist ja auch egal …“ Sie konnte schon gar nicht mehr zählen, wie oft sie schon versucht hatte, Edna klarzumachen, was genau sie da eigentlich vorhatte. Sie hätte ihr ebenso gut einen Vortrag über Atomphysik halten können – mit ganz genau demselben Effekt.
    Doch im Grunde machte das nichts. Edna unterstützte sie in allem, was sie tat. Und zwar ganz einfach deshalb, weil Daphne ihre Großnichte war.
    „So“, sagte sie, biss noch ein letztes Mal von ihrem Croissant ab und stand auf. „Ich muss jetzt langsam los. Amber kommt sicher gleich, um mich abzuholen. Wir wollen die Werbekampagne besprechen. Außerdem muss ich mit Mr Johnson noch die restlichen Umbauarbeiten durchsprechen und …“
    In dem Moment klingelte es, und Daphne hob die Schultern. „Tja, das wird sie wohl sein.“
    „Na, dann viel Spaß, Darling – und arbeite nicht zu viel, ja?“
    „Keine Sorge.“ Daphne hauchte ihrer Tante einen Kuss auf die Wange, nahm ihre Sachen und eilte zur Tür.
    „Und du weißt nicht einmal seinen Namen?“ Amber verzog die Miene. „Wieso hast du ihn nicht einfach gefragt, wie er heißt?“
    Genervt verdrehte Daphne die Augen. Die beiden Freundinnen waren zu Fuß unterwegs, um ein bisschen frische Luft zu schnappen, und

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