Mystery Thriller Band 224
los, was die Szene betrifft. Aber leider hat mein Vater seinen Job verloren, sodass wir schließlich wieder hier gelandet sind – im Haus meines Großvaters, das mein Vater geerbt hat.“
„Wenn wir hier erst mal fertig sind, könnt ihr beide natürlich kostenlos zu jeder Con kommen, den wir hier veranstalten. Ist doch Ehrensache!“
„Echt?“ Nina schaute sie aus großen Augen an. „Mensch, das ist ja …“ Sie fiel Daphne um den Hals und drückte sie an sich. „Super! Ich kann’s gar nicht glauben! Du bist die Allerbeste!“
„Ist ja gut, ist ja gut!“ Lächelnd machte Daphne sich von ihr los. „Also, dann mal wieder an die Arbeit, ihr zwei! Bevor wir hier Gäste empfangen können, haben wir noch einiges zu tun.“
Gut gelaunt betrat Daphne die Eingangshalle von Dedmon House, in der im Augenblick ein geschäftiges Treiben herrschte. Der Kronleuchter hing, wie Johnson versprochen hatte, wieder an Ort und Stelle. Und jetzt, wo alle Lampen funktionierten, sah er noch viel imposanter und eindrucksvoller aus.
Ein zufriedenes Lächeln umspielte Daphnes Lippen. So konnte der Tag weitergehen …
Sie hörte Mr Johnson oben auf der Galerie mit einem seiner Arbeiter sprechen. Jack und Amber waren ebenfalls bei ihm. Als er Daphne bemerkte, winkte er ihr zu. „Wir sind gleich bei dir, Daphne“, rief er. „Momentchen noch!“
Daphne nickte und schaute sich weiter im Foyer um. Als sie plötzlich über den Lärmpegel der Baustelle hinweg ein seltsames Geräusch vernahm, runzelte sie die Stirn. Es klang irgendwie … reißend. Aber wo kam es her? Sie blickte nach oben und bemerkte, dass die Kristalle des Kronleuchters zitterten. Zuerst ganz leicht, dann immer stärker.
„Was, zum Teufel …?“
Sie kam nicht mehr dazu, ihren Satz zu beenden, denn im nächsten Augenblick kam der tonnenschwere Kronleuchter geradewegs auf sie zugerast!
4. KAPITEL
Wie paralysiert stand Daphne da.
Ich werde sterben, schoss es ihr durch den Kopf. Oh Gott!
Und so wäre es vermutlich auch gekommen, hätte nicht das Elektrokabel den Sturz des Kronleuchters für einen Augenblick abrupt abgebremst. Im nächsten Moment spürte sie, wie starke Arme sie umfassten und sie zur Seite rissen.
Hart kam sie auf dem Boden auf. Ein scharfer Schmerz zuckte durch ihre rechte Schulter. Sie schrie auf, doch ihr Schrei wurde übertönt von einem Lärm, der beinahe wie eine Explosion klang.
Glassplitter flogen wie Geschosse durch die Luft, doch Daphne wurde abgeschirmt von dem Körper der Person, die sie zur Seite gestoßen hatte, und die ihr auch schützend die Arme über den Kopf legte. Atemlos wartete Daphne darauf, dass das Inferno endlich endete. Schließlich wurde es still um sie herum, und sie wagte einen vorsichtigen Blick – und schaute direkt in ein Paar atemberaubender blauer Augen.
Sie brauchte ein paar Sekunden, um sich zu fangen. Dann schluckte sie hart und blinzelte angestrengt. „Du?“
Es war tatsächlich der Junge, mit dem sie gestern Abend vor Dedmon House zusammengestoßen war. Und bei hellem Tageslicht betrachtet war er sogar noch attraktiver als im Halbdunkeln. Sie musste sich förmlich dazu zwingen, ihn nicht verträumt anzustarren – was wohl vor allem in dieser Situation völlig bescheuert gewirkt hätte.
„Wow, das ist aber ein ganz schönes Chaos!“, stieß er kopfschüttelnd hervor – und nun blickte auch Daphne sich um.
Unglücklicherweise musste sie ihrem unbekannten Retter recht geben: Das Foyer war ein einziges Trümmerfeld. Es sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Der Kronleuchter lag zersplittert und völlig demoliert auf dem mit ehemals kunstvollen aber jetzt verblichenen Einlegearbeiten versehenen Marmorboden. Den unteren Teil der Treppe hatte er mit sich gerissen, und überall lagen Glassplitter herum.
Die Halle war so verwüstet, dass es eine Weile dauerte, bis Amber, Jack und Mr Johnson sich zu Daphne durchgekämpft hatten.
„Großer Gott!“ Amber war kreidebleich. Sie ging neben Daphne auf die Knie. „Ist alles okay mit dir?“
„Ja, ich …“ Daphne fuhr sich durchs Haar. Dabei spürte sie etwas Warmes, Klebriges an ihren Fingern. Fasziniert und angewidert zugleich betrachtete sie das Blut, das an ihren Händen klebte. „Ich hätte tot sein können, ich … Er hat mich gerettet!“
„Ja, ich hab’s gesehen!“ Mr Johnson hob eine seiner gewaltigen Pranken und ließ sie auf die Schulter des Jungen niedersausen. „Klasse gemacht, Junge! Der Sprung war nicht von
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