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Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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einem Schrei schreckte Melissa aus dem Schlaf. Im ersten Moment wusste sie gar nicht, wo sie sich befand, glaubte, noch in Boston zu sein. Doch als sie zum Nachttisch tasten wollte und dabei gegen die Wand stieß, erinnerte sie sich, dass sie nun wieder in Deadman’s Landing lebte.
    Hier gab es zwar auch einen Nachttisch mit einer kleinen Lampe, aber auf der anderen Seite ihres Bettes. Sie drehte sich um, fand den Schalter und knipste das Licht an; dann setzte sie sich in ihrem Bett auf und rieb sich benommen die Augen. Sie glaubte, die hohe Kinderstimme noch immer zu hören, die den alten Reim aufgesagt hatte, der Melissa schon als kleines Mädchen verfolgt hatte. Was für ein dämliches Zeug hatte sie da nur geträumt?
    Sie griff erneut zum Nachttisch, wo auch ihr Handy lag, und nahm es zur Hand, um die Uhrzeit abzulesen. Stöhnend ließ sie sich zurück auf’s Kissen fallen. Erst kurz nach eins! Demnach hatte sie also gerade mal zwei Stunden geschlafen. Und das, wo sie dringend etwas Schlaf nötig hatte!
    Seufzend versuchte sie, sich ein bisschen zu beruhigen. Dieser Traum hatte sie offenbar ziemlich mitgenommen. Ihr Herz raste noch immer, und sie spürte sogar, dass sie ins Schwitzen geraten war, was aber ganz sicher nicht an den Temperaturen lag, denn die Temperaturen waren für Ende Juni eher zu mild. Nein, es lag an ihrer inneren Aufruhr, verursacht durch den Traum. Die Frage war nur, warum sie, kaum dass sie sich in Deadman’s Landing befand, so einen Unsinn träumte.
    Und vor allem warum sie – eine erwachsene Frau! – sich noch immer vor diesem Schreckgespenst aus Kindheitstagen zu fürchten schien …
    Sie schüttelte den Kopf. Sicher waren die Umstände daran schuld. Die Sache mit Harry hatte an ihren Nerven gezehrt, und dann diese Drohungen … Immerhin war ja in ihnen vom Schwarzen Magier die Rede. Daher war es wahrscheinlich nur natürlich, dass ihr Unterbewusstsein da …
    Melissa horchte auf, als ein seltsames Geräusch vom Flur her erklang. Sie kniff die Augen zusammen. Was war das gewesen? Es hatte sich angehört wie ein … Stöhnen? Sie schüttelte den Kopf. Nein, das war natürlich Unsinn. Ganz sicher handelte es sich lediglich um den Wind, der heulend ums Haus strich und …
    Hörst du das Scharren am Fenster, mein Kind …?
    Doch da! Da war es wieder! Melissa horchte genauer hin. Nein, das klang nicht wie der Wind, zumal es vom Flur her kam. Es klang wie das Stöhnen gequälter Seelen … Sie erschauderte bei dem Gedanken und sie spürte, wie ihr eine Gänsehaut über den Rücken kroch. Mit einem Mal schien es im Zimmer eiskalt zu sein.
    Jetzt reiß dich mal zusammen! Melissa verdrehte die Augen. Was war denn bloß mit ihr los? Seit wann ließ sie sich von irgendwelchen Geräuschen so sehr aus der Ruhe bringen? Sie befand sich hier in Deadman’s Landing. Zwar war sie hier aufgewachsen, aber nachdem sie fünf Jahre in Boston gewohnt hatte, sollte es sie nicht verwundern, dass es hier Geräusche gab, an die sie einfach nicht mehr gewöhnt war. Trotzdem, sie konnte einfach nicht anders, sie musste nachschauen gehen. Denn sie wusste, sonst würde sie keine Ruhe finden.
    Leise schwang sie die Beine aus dem Bett und stand auf. Das Laminat unter ihren nackten Füßen knirschte leicht, als sie hinüber zur Tür ging, die sie vorsichtig einen Spaltbreit öffnete. Dunkel erstreckte sich der Flur zur Treppe vor ihr; das spärliche Licht ihrer Nachttischlampe drang nicht über die Schwelle. Melissa horchte, doch zunächst war nichts mehr zu hören. Alles war still.
    Totenstill.
    Doch dann! Melissa wollte gerade in den Flur treten, um dort Licht zu machen, als das Geräusch wieder erklang. Dieses Mal schien es noch lauter zu sein und direkt aus der Dunkelheit vor ihr zu kommen. Ein lang gezogenes Stöhnen, das nach wenigen Sekunden in ein Röcheln überging und schließlich – nein, das konnte nicht sein, das konnte unmöglich wahr sein – erklang ihr Name.
    „Melissa … Er kommt, um dich zu holen … Der Schwarze Magier ist hier …“
    Entsetzt zuckte Melissa zurück.
    Melissa reichte es! Nach dem ersten Schreck war sie wie automatisch in ihr Zimmer zurückgerannt und hatte die Tür geschlossen. Aber dann, nachdem sie tief durchgeatmet hatte, war ihr klar geworden, dass sie gerade ein vollkommen schwachsinniges Verhalten an den Tag legte!
    Sie war erwachsen, sie war ausgebildete Polizistin. Irgendjemand schien ihr hier Angst einjagen zu wollen. Bis jetzt hätte man das alles noch als dumme

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