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Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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meinetwegen.“
    Nach Dienstschluss machte Melissa sich frustriert auf den Weg nach Hause.
    Ihr Schlafmangel war durch die Ereignisse des Tages wie weggeblasen. Das viele Herumfahren und mit Leuten reden hatte ihr neue Energie gegeben. Allerdings waren sie, was die Sache mit Harry betraf, so gut wie keinen Schritt weitergekommen, und das machte Melissa zu schaffen. Brad und sie hatten mit unzähligen Leuten gesprochen, aber niemand erinnerte sich daran, Harry in der letzten Zeit mal gesehen zu haben.
    Inzwischen wussten sie vom Doktor, dass Harry wohl vor etwas über einer Woche ermordet worden war. Und nachdem Sheriff Latimer seine Ansprache im Lokalradio gehalten hatte, war es dann wie durch ein Wunder zu zahlreichen Hinweisen bekommen. Melissa bekam es nicht in den Kopf: Wurden die Leute direkt gefragt, erinnerten sie sich an nichts. Wurde aber die Frage übers Radio gestellt, wusste auf einmal nahezu jeder etwas zu sagen.
    Sheriff Latimer hatte ihr erklärt, dass es sich dabei um ein bekanntes Phänomen handelte. Leider aber führten, wenn es sich wie in diesem Fall verhielt, die Hinweise dann meist zu keiner Spur. Dennoch lief die Auswertung der Aussagen zurzeit natürlich auf Hochtouren. Was nun wirklich dabei herauskam, würde sich erst in den nächsten Tagen zeigen, Melissa rechnete aber mit nicht allzu viel.
    Als sie zu Hause ankam, war ihr Vater wieder einmal nicht da. In der Küche machte sie sich eine Kleinigkeit zu essen, anschließend ging sie hoch auf ihr Zimmer und zog sich um. Einige Minuten später saß sie auf der Couch, ihren Laptop auf dem Schoß, und hatte eine Verbindung mit Mona hergestellt.
    Ihre Freundin war, wie immer, bester Laune, schien aber schnell zu merken, dass Melissa etwas bedrückte, und fragte, nach dem ersten üblichen und belanglosen Small-Talk: „Hey, was ist los mit dir, Süße? Warum so niedergeschlagen?“
    Melissa winkte ab. „Ach, ich weiß auch nicht. Es läuft einfach alles irgendwie nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Hier in Deadman’s ist ordentlich was los im Moment, sodass ich arbeitsmäßig alle Hände voll zu tun habe, und dann …“
    „Sag bloß, du hast wieder so einen miesen Brief bekommen?“, fragte Mona ernst.
    „Das nicht, aber … Hör zu, du wirst mich jetzt vielleicht für verrückt halten, aber ich hab letzte Nacht kaum ein Auge zubekommen. Da waren diese Geräusche …“
    „Geräusche? Was für Geräusche?“
    Melissa zögerte. Es widerstrebte ihr, Mona davon zu erzählen, weil sie Angst hatte, sich vor ihrer Freundin lächerlich zu machen. Aber andererseits ging ihr das alles nicht mehr aus dem Kopf. Sie brauchte dringend jemanden, mit dem sie darüber reden konnte, sonst verlor sie am Ende tatsächlich noch den Verstand. „Also, ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob ich mir das nicht nur eingebildet habe. Aber als ich wach wurde, war da so ein Stöhnen vom Flur her. Ich bin aufgestanden, und das Stöhnen wurde immer lauter. Und dann hat jemand meinen Namen gerufen! Doch als ich auf den Flur hinaus bin, war da niemand.“
    Mona blickte regungslos in die Webcam. Ihr war anzusehen, dass sie nicht recht wusste, was sie sagen sollte. Schließlich aber räusperte sie sich und fragte: „Und du bist sicher, deinen Namen gehört zu haben?“
    „Ich war jedenfalls sicher. Als ich es gehört habe, war ich mir wirklich sicher. Ich dachte echt, da steht einer vor meiner Tür. Aber als da dann niemand war … Na ja, mein Vater, der unten war, meint, es war vielleicht nur der Wind oder so … Aber ich kann mich doch nicht so verhört haben?“
    „Hat er dich vielleicht gerufen? Dein Vater, meine ich?“
    „Er sagt Nein, und ehrlich gesagt glaube ich langsam selbst nicht mehr, dass da überhaupt was war. Vielleicht hab ich auch irgendeinen Wachtraum gehabt oder so was in der Art.“
    „Oder deine Nerven sind einfach im Moment etwas überspannt. Wegen der Sache mit diesem Harry. Du kanntest ihn gut, nicht wahr? Ich meine, du hast mir mal von ihm erzählt.“
    „Stimmt.“ Melissa erinnerte sich. „Hat mich auch ziemlich mitgenommen, als ich erfuhr, dass er umgebracht wurde.“
    „Kommst du damit klar? Wenn du reden möchtest …“
    „Schon in Ordnung. Weißt du, obwohl du so weit weg bist, hab ich echt das Gefühl, ganz in deiner Nähe zu sein.“ Sie lachte. „Selbst der Anblick deiner bescheuerten Puppen im Hintergrund baut mich inzwischen schon auf.“ Sie stutzte. „Sag mal, steht die blonde Holländerpuppe nicht an der falschen

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