Mystery Thriller Band 224
ihr seid Kollegen, nichts weiter.
Melissa war ganz froh, dass Amber sich nun an sie wandte, denn so hatte sie keine Gelegenheit mehr, weiter ihren irritierenden Gedanken nachzuhängen. „Schön übrigens, dass du wieder in der Stadt bist, Melissa“, sagte Amber. „Aber deine Rückkehr scheint ja leider unter keinem guten Stern zu stehen.“ Sie seufzte. „Gibt es denn schon was Neues, was den Mord an Harry betrifft?“
Melissa schüttelte den Kopf. „Leider noch nicht. Aber Sheriff Latimer und wir alle arbeiten auf Hochtouren daran.“
„Klar.“ Amber nickte. „Ist wirklich schlimm, was hier abgeht. Ihr wisst ja sicher, dass ich mit Daphne Burnette befreundet bin, der Organisatorin der LARP-Events. Da war ja auch einiges los, und eigentlich hatte ich gehofft, dass nun erst mal Ruhe ist.“ Sie zuckte die Achseln. „Na ja, ihr seid privat hier, also solltet ihr den Abend auch genießen. Deshalb Schluss jetzt mit dem Thema.“ Sie reichte ihnen die Karte, nahm die Getränkewünsche auf (sowohl Brad als auch Melissa entschieden sich für eine Coke) und zog sich dann zurück.
Melissa studierte die Karte, und obwohl sie schnell wusste, was sie nehmen würde, tat sie noch so lange, als würde sie lesen, bis auch Brad sich entschieden hatte. Die Cokes wurden gebracht, und Amber nahm ihre Bestellung auf: Melissa entschied sich für eine ECO?logical Special mit doppelt Käse und Knoblauch, Brad nahm eine einfache Pizza Salami.
„Das fand ich schon früher klasse an dir“, sagte er, nachdem sie wieder unter sich waren.
Melissa blinzelte. „Was meinst du?“
„Na ja, du hast halt zum Glück noch nie zu den Mädchen gehört, die stundenlang auf einem Salatblatt oder einem Stück Obst herumkauen.“
„Aha.“ Melissa krauste die Nase. „Danke für das Kompliment. Ich würde aber mal sagen, dass das eher eine nicht so gute Eigenschaft ist, oder?“
„Und wieso? Also, die meisten Jungs, die ich kenne – mich eingeschlossen – finden es absolut sexy, wenn ein Mädchen auch mal so richtig reinhauen kann.“
„Tja, aber möglichst schlank bleiben sollen wir Mädels dann schon, oder?“, lachte Melissa, schüttelte dann aber den Kopf. Sie genoss das Gespräch mit Brad, und ihr gefiel seine Ansicht – aber es wurde gerade fast unbehaglich persönlich … Deshalb sagte sie: „Aber jetzt mal zum eigentlichen Thema: Ich meine, am besten sprechen wir mal Klartext. Ich … Also, ich hab das ja gleich gemerkt, dass du mich nicht sonderlich leiden kannst, und das war ja früher auch schon nicht anders. Und Mrs Brooks hat mir ja auch gesagt, dass du …“
„Stopp mal, immer langsam“, unterbrach Brad sie und hob eine Hand. „Du hast mir ja schon gesagt, was Mrs Brooks gesagt hat. Und ja, es stimmt: Als ich hörte, dass Sheriff Latimer dich eingestellt hat, dachte ich, dass er das nur gemacht hat, weil er und dein Dad miteinander befreundet sind. Aber das hatte ja nichts mit dir persönlich zu tun, es ging einfach nur ums Prinzip.“ Er sah sie an: „So, und nun zu den anderen Punkten auf der Liste: Wie, um Himmels willen, kommst du auf die Idee, dass ich dich nicht ausstehen kann? Ich meine, würde ich so wie jetzt mit dir sprechen, wenn ich dich nicht leiden könnte?“
„Nein, das nicht, aber … Na ja, du warst ein paarmal ziemlich abweisend zu mir, und … Ich weiß auch nicht, aber ich hatte einfach das Gefühl, du magst mich nicht. Und früher war es ja auch schon so, da …“
„Quatsch.“ Brad schüttelte den Kopf. „Hör zu, ich möchte gern offen zu dir sein, auch um damit einige Missverständnisse aus der Welt zu räumen, die vielleicht unsere Zusammenarbeit belasten könnten. Es war nämlich wirklich nie so, dass ich dich nicht mochte. Ja, ich weiß, ich war früher recht abweisend zu dir, und dafür schäme ich mich heute. Die Wahrheit aber ist, ich war …“ Er atmete hörbar durch. „Es war nämlich genau das Gegenteil von dem, was du denkst. Ich mochte dich, Melissa. Sehr sogar.“
„Im Ernst?“ Verblüfft starrte Melissa ihn an. „Ich meine, du hast nie auch nur ein Wort mit mir gewechselt!“
„Na ja, du hast es mir auch nicht gerade leicht gemacht“, entgegnete er. „Wie oft habe ich versucht, Blickkontakt mit dir aufzubauen, aber du …“
Melissa lachte. „Ich hab immer zu Boden geschaut, ich weiß! Aber doch nur, weil ich nicht wollte, dass du merkst, was ich …“ Sie zögerte, aber jetzt war es zu spät, um noch etwas zurückzuhalten. „Na ja, was ich für
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