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Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Titel: Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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durch.«
    »Das ist das Wichtigste. Wenn ihr eure Kräfte zurückhabt, könnt ihr wieder kämpfen. Dann werden wir siegen«, sage ich. »Gegen die geballte mystische Energie können auch meine Eltern und die Fosters nichts ausrichten. Das haben sie immer gewusst. Deshalb haben sie die Mystiker ja abschöpfen lassen.«
    »Ja, aber …«
    »Aber was?«, frage ich.
    »So einfach sind die Dinge auch wieder nicht.« Turk führt mich über eine Steinbrücke, in deren Mitte ein Loch klafft. Sie sieht aus, als könne sie jeden Augenblick einstürzen. »Geld regiert eben die Welt.« Wir biegen ab und passieren eine Reihe eingestürzter Wohnhäuser. Betonbrocken und Steine liegen auf der Straße verstreut.
    Jetzt weiß ich, wo wir sind: In der Nähe wohnt Lyrica, also kann es nicht weit bis zum Prächtigen Block sein. Turk holt im Gehen seinen TouchMe heraus und verschickt eine Nachricht.
    »Hast du Hunter geschrieben?«, frage ich, während er das Gerät zurück in seine Gesäßtasche stopft.
    »Gar nicht neugierig, wie?«
    »Ich muss ihn sehen, Turk. Sofort.«
    Turk schüttelt den Kopf, als wolle er sagen: C’est la vie! »Unmöglich. Im Augenblick jedenfalls. Bald.«
    »Das ist doch lächerlich«, sage ich und überhole ihn. »Warum versteckt er sich vor mir?«
    »Aria, warte!«, ruft Turk, aber ich renne beinahe schon. Allerdings habe ich keine Ahnung, wohin. Ich habe das Gefühl, jeder macht mir etwas vor. Hier ist alles mit diesen schrecklichen Fotos von mir und Hunter plakatiert. Mein Abbild grinst mich an wie ein Idiot.
    Wir hasten den Broadway entlang, schlüpfen unter einer leeren Wäscheleine hindurch und lassen die abgeschalteten Mystiker-Türme hinter uns. Überall werden wir von Obdachlosen mit schmutzigen Gesichtern und strähnigen Haaren angebettelt. Ich ziehe meinen Mantel enger um mich.
    »Jetzt hab dich doch nicht so, Aria«, meint Turk. Aber ich verspüre nicht die geringste Lust, mit ihm zu reden.
    Die Straße wird breiter. Mehrere Brücken führen über einen ringförmigen Kanal zum Bereich in der Mitte: Wir haben den Prächtigen Block erreicht. Nur erblicke ich anstelle der Begrenzungsmauer … Wasser. Die Mystiker-Gebäude, die Gehsteige auf Stelzen, der Steinwall – alles ist weg. Dieser Teil von Manhattan, der einst von Mystikern bewohnte Central Park, ist komplett zerstört und überschwemmt.
    »Sieht schlimm aus«, sagt Turk hinter mir.
    Geschockt drehe ich mich um. »Was ist hier passiert?«
    Eine Weile lang schweigt er. Er lässt die Schultern hängen, selbst sein Irokesenkamm scheint schlaff herabzuhängen. Mein Blick fällt auf seine von der Sonne ausgebleichten Tattoos. »Als die Mystiker anfingen, sich den Abschöpfungen zu widersetzen, hat deine Familie den Block bombardieren lassen. Hunderte von Menschen wurden getötet. Wer entkommen konnte, versteckte sich in der Tiefe. Hier aber hat dein Vater alles ausgelöscht.«
    Ich starre auf den riesigen See, der die Reste der Siedlung bedeckt. An einigen Stellen ragen Ruinen aus dem Wasser und erinnern auf gespenstische Weise daran, wie es hier früher einmal aussah. »Furchtbar«, sage ich.
    »Ja, furchtbar.« Turk legt mir sanft die Hand auf die Schulter. »Gehen wir.«
    Wir steuern eine Gondel an. Turk gibt dem Gondoliere Geld, damit er uns das Boot überlässt. Er verspricht, es zurückzubringen, wenn er sein Bike abholt.
    Turk steuert uns einen Kanal entlang. Das Boot schaukelt angenehm und der Wind, der über mein Gesicht streicht, verschafft mir ein wenig Erleichterung von der stickigen Hitze. »Wieso vertraut er dir so einfach?«, frage ich.
    »Wir kennen uns schon ewig«, erklärt Turk. Er sitzt im Boot und hält mit der einen Hand das Steuerrad, mit der anderen stützt er sich an der Bootkante ab. »Er heißt Monroe. Ich habe ihm mal Geld geliehen.«
    Ich schweige kurz und betrachte das sich kräuselnde, trübe Wasser. »Wer bist du?«
    Turk zieht die Augenbrauen hoch. »Wie meinst du das?«
    »Du bist ein ganz Wilder, stimmt’s?«
    »Weil ich einem Gondoliere Geld leihe?«
    »Und woher hast du das Geld?«, frage ich und setze die Kapuze ab. Schnell streiche ich mir durchs Haar.
    »Du kannst mich mal«, sagt Turk und navigiert unser Boot in einen kleineren Kanal. Wir passieren einige etwas besser erhaltene Gebäude mit Eingangstoren, die Steinblöcke im unteren Bereich sind vom Wasser grün und braun verfärbt.
    »Was soll das sein? Eine Bank?«
    Turk streckt mir die Zunge heraus. »Klar. Die Bank ›Du-kannst-mich-mal‹.« Er

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