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Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Titel: Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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lacht.
    »Sehr witzig.« Trotzdem muss auch ich lachen.
    »Diese Gegend hieß früher Harlem«, erklärt Turk.
    Wir sind jetzt schon eine gute Stunde auf den Kanälen unterwegs und haben ein Viertel aus Stadthäusern erreicht, die wie riesige Zähne aus dem Wasser ragen.
    »Und was machen wir hier?«
    »Wirst schon sehen.« Er steuert das Boot zu einem Steg, der sich in der Mitte nach unten wölbt, und vertäut es an einem verrotteten Pfahl.
    Wir steigen aus und gehen zur Straße. Wir sind wirklich am Ende der Welt. Kein Mensch zu sehen. Kein Zeichen von Leben. Nur verlassene Gebäude und die Ruinen alter Lagerhäuser.
    Turk führt mich zu einer Straßenecke mitten im Nichts. Das Terrain scheint vollkommen unbewohnbar: ein leeres Grundstück von der Größe eines Häuserblocks, eingefasst von einem rostigen Maschendrahtzaun. Wenigstens brechen schon die ersten Sonnenstrahlen durch den Smog. Im Dunkeln wäre es richtig unheimlich hier. Die Stille ringsum lässt eine schreckliche Vorahnung in mir aufsteigen.
    »Jetzt sag bloß nicht, dass du hierher wolltest?«
    »Ganz genau!«, verkündet Turk lächelnd.
    Ich suche die Straße nach einem Schlupfloch oder einem Mystiker-Portal ab. »Wo ist der Eingang?«
    »Immer cool bleiben. Er deutet nach vorn. Er schließt die Augen und seine helle Haut beginnt, grün zu leuchten. Der grüne Schein fließt aus seinen Fingerspitzen wie Farbe, bis seine ganze Hand von mystischer Energie pulsiert.
    Und dann passiert es. Erst spüre ich ein Grollen unter meinen Füßen. Dann entdecke ich auf dem Boden einen feinen, schlangenförmigen Riss im Pflaster. Er wird immer länger, schon kann ich sein Ende nicht mehr sehen.
    »Pass auf«, warnt Turk, während sich die Straße unter unseren Füßen zu dehnen beginnt.
    Wir springen zur Seite. Innerhalb von Sekunden ist ein Gebäude in der Mitte des Platzes aufgetaucht.
    »Wow!«, entfährt es mir. »Beeindruckend.«
    Ich fühle mich ein wenig an das Flatiron-Gebäude erinnert, das, so habe ich in der Schule gelernt, die Form eines Bügeleisens hatte. Das dreieckige Haus hat fünf Stockwerke und ist mit roten Ziegeln verkleidet. Mehrere Treppenstufen führen zu einer roten Tür.
    Als ich Lyrica besuchte, habe ich schon einmal erlebt, wie ein Mystiker-Haus aus dem Nichts vor mir auftauchte. Trotzdem stockt mir jetzt vor Staunen fast der Atem.
    Ich trete vor, doch Turk versperrt mir den Weg. »Das Haus ist von einem Kraftfeld umgeben«, sagt er. »Jeder kann heraus, aber nur, wer mystische Kräfte besitzt, kann hinein. Wenn du einen Schritt weitergehst, wirst du gegrillt.«
    »Aber ich sehe gar nichts davon.«
    »Pass auf«, antwortet Turk. Dann atmet er aus.
    Plötzlich beginnt die Luft zu flimmern. Die Bewegung ist kaum wahrzunehmen, wie bei den Seifenblasen, mit denen ich und mein Bruder als Kind gespielt haben. »Halt dich an mir fest, dann passiert dir nichts«, sagt Turk und ergreift meine Hand. Ein Stromstoß durchfährt mich, als sich unsere Finger verschränken. »Versprochen.«
    Wir bewegen uns durch das Kraftfeld. Es ist schwerer zu durchdringen als ein mystisches Schlupfloch. Mir ist, als würde ich durch eine Wand gehen – wie auf meiner Flucht mit Hunter. Für einen Augenblick habe ich das Gefühl, in einem Schraubstock zu stecken, doch dann lässt der Druck ganz plötzlich nach.
    »Na?«, sagt Turk. »Komm, wir gehen rein. Ich möchte dir ein paar Leute vorstellen. Da ist jemand, der …«
    »Du!« , schreit Shannon, ehe Turk seinen Satz beenden kann, eilt die Treppe herunter und verpasst mir eine Ohrfeige.
    »Aua! Wofür war das?«
    » Du bist schuld an Markus’ Tod. Ich habe alles mit angesehen.« Shannon kann ihre Erschöpfung nicht verbergen; die dunklen Ringe unter den Augen und das schlaffe, ungepflegte Haar sprechen eine deutliche Sprache. Sie trägt eine weite blaue Jogginghose und ein T-Shirt, beides von Asche und Ruß verschmutzt. Offenbar hat sie sich nicht umgezogen, seit ich sie zuletzt gesehen habe. Bestimmt hat sie die ganze Nacht kein Auge zugetan.
    Ich weiß nicht, was ich ihr entgegnen soll. Ich fühle mich schon schlecht genug, egal was sie mir vorwirft.
    »Shannon, lass gut sein, ja«, sagt Turk.
    »Gar nichts ist gut!«, schnaubt sie wütend. »Wegen ihr mussten gestern so viele von uns sterben. Aria, wenn du geglaubt hast, ich würde dich im Training zu hart rannehmen, dann weißt du gar nicht, was ›hart rannehmen‹ eigentlich bedeutet. Ich werde jetzt andere Saiten aufziehen. Es darf keiner mehr von uns

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