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Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Titel: Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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abgehauen. Und ich: Nein! Ums kurz zu machen: Schön, dass du wieder da bist.«
    »Das ist lieb, danke.« Ich habe noch nie so ein Energiebündel wie Ryah getroffen und weiß noch immer nicht genau, wie ich damit umgehen soll. »Ich war unten, trainieren.«
    Ryah stemmt die Hände in die schlanken Hüften und sieht mich skeptisch an. »Ehrlich?«
    Mir wird flau im Magen. Weiß Ryah etwa von meinem Treffen mit Kyle?
    »Ja. Ich … ich wollte eine Extra-Trainingseinheit einlegen.«
    »Komisch, und ich dachte, ich hätte unten nachgeschaut.«
    Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich sie anlüge, aber was bleibt mir anderes übrig? Wenn ich ihr erzähle, dass ich mich in Wirklichkeit mit Kyle getroffen habe, wird sie es garantiert Hunter weitererzählen und der würde die Verhandlungen absagen.
    »Wenn du nächstes Mal trainierst, solltest du jemandem Bescheid sagen, wohin du gehst«, sagt Ryah.
    Turk wusste, wohin ich gehe, denke ich, kann es aber natürlich nicht laut sagen. »Ist das hier ein Gefängnis?«, frage ich. »Kann ich nicht tun und lassen, was ich will?«
    »Natürlich ist das kein Gefängnis«, erwidert Ryah empört. »Wir versuchen einfach nur, auf dich aufzupassen.«
    »Das weiß ich zu schätzen, aber ich brauche keinen Babysitter. Ich bin dann mal oben.« Ich lasse Ryah stehen, ohne ihre Antwort abzuwarten. Ich weiß, sie meint es nur gut, trotzdem nervt es mich, dass die anderen anscheinend der Meinung sind, sie müssten mich rund um die Uhr bewachen, ich könnte keinen Schritt alleine tun oder müsste mich jedes Mal abmelden, wenn ich den Raum verlasse.
    Ich muss mit jemandem reden. Dringend.
    Ich gehe geradewegs zu Turks Zimmer. Dass er es unbeschadet aus dem Block geschafft hat, beruhigt mich, allerdings frage ich mich, wie er das gemacht hat. Vermutlich wird er mir noch eine Standpauke halten, weil ich Kyle vertraut und mich dadurch in Gefahr gebracht habe.
    Ich bin heilfroh, dass ich Turk von der Verabredung erzählt habe und er mir das Schlupfloch gezeigt hat. Wo wäre ich jetzt wohl, wenn ich allein gegangen wäre?
    Die Tür zu Turks Zimmer steht einen Spalt offen. Ich will gerade klopfen, doch dann sehe ich ihn . Nur mit Boxershorts bekleidet steht Turk im Zimmer und rubbelt sich den Kopf mit einem Handtuch trocken. Er scheint mich nicht bemerkt zu haben.
    Er sieht umwerfend aus, geradezu perfekt: breite Schultern, schmale Hüften – die perfekte V-Form. Kein Gramm Fett, nur Muskeln. Seine Beine sind unglaublich durchtrainiert, vor allem die Waden. In meinen Augen könnte Turk glatt als Unterwäschemodel durchgehen. Dazu passen auch die Wassertropfen, die an seiner Brust herunterrinnen wie bei den sexy Typen aus der Werbung. Ich habe schon einige gut gebaute Jungen gesehen: Hunter, klar, und auch Thomas, aber Turk sieht aus, als hätte ihn ein Künstler aus Marmor gehauen.
    Seine glatte olivfarbene Haut ist voller Tattoos, doch es sind nicht nur Bilder wie die des Drachen auf dem Bizeps, auch Symbole und Wörter winden sich um seinen wundervollen Körper. Dann dreht sich Turk um und ich erschrecke, als ich das riesige Tattoo auf seinem Rücken sehe: das Bild einer Schwester. Die Outlines sind mit schwarzer Tinte gestochen. Die Schwester auf Turks Rücken scheint mich aus leeren, ausdruckslosen Augen anzublicken, ihr wallendes Haar leuchtet smaragdgrün und meerblau und lavendelfarben. Sie hat die Arme zur Seite ausgestreckt, als warte sie auf ihre Schwestern, um mit ihnen einen Kreis zu bilden wie die Schwestern auf Davidas Holzkistchen.
    Ich kann mich vor Staunen nicht rühren, da dreht sich Turk um und sieht mir in die Augen.
    Mein Gesicht fängt an zu glühen. Mann, ist das peinlich.
    »Na, gefall ich dir?«, fragt Turk.
    »Nein … äh … ich meine, ja … also«, stammele ich.
    »Aha.« Er lacht und geht zu einer Kommode, aus der er ein schwarzes T-Shirt und eine Jeans herausholt. »Wo warst du denn vorhin?«, fragt er, während er sich anzieht. »Ich habe überall nach dir gesucht. «
    »Mir geht’s gut«, antworte ich ausweichend. Eine Sekunde ringe ich mit mir, ob ich ihm von Lyrica erzählen soll. Von dem mystischen Sender, den sie entdeckt hat. Aber ich entscheide mich dafür, das vorerst für mich zu behalten. »Ich habe mich versteckt und bin erst wieder rausgekommen, als Kyle und seine Leute weg waren.«
    Turk fährt sich mit der Hand über den Schädel, als hätte erst mein Anblick ihn wieder daran erinnert, dass er jetzt selber kahl geschoren ist. »Du hast dich

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