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Mystic

Mystic

Titel: Mystic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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ging gebeugt, die Baseballmütze mit der Aufschrift »Chief« saß verkehrt herum auf dem Kopf. Und die Tränensäcke unter seinen stahlblauen Augen waren größer als Gallaghers.
    »Wo ist Sergeant Nightingale?«, fragte Lieutenant Bowman scharf.
    »Dort hinten in der letzten Box«, antwortete Gallagher und überlegte fieberhaft, wie er die beiden aufhalten könnte. »Es gibt wieder eine Zeichnung.«
    Kerris’ Augen weiteten sich. Er fingerte nach einem Lutscher in seinen Taschen. »Ich muss meinen Onkel anrufen und ihn darüber informieren«, meinte er.
    »Niemand ruft hier irgendwen an, bis ich es sage«, entgegnete Lieutenant Bowman. Sie streifte ihre Stiefel ab und sah Gallagher misstrauisch an. »Weshalb sind Sie hier, Mr. Gallagher?«
    »Ich habe die Zeichnung gefunden und sie dann Sergeant Nightingale gezeigt.«
    »Sie haben die Zeichnung gefunden? Chief Kerris, bitte sorgen Sie dafür, dass Mr. Gallagher nicht weggeht«, ordnete Bowman an und schob sich dann an Gallagher vorbei.
    Der wollte hinter ihr hereilen, doch Kerris packte ihn am Kragen. Trotz seiner offensichtlichen Ermüdung war er immer noch gut fünf Zentimeter größer und fünfzehn muskulöse Pfund schwerer als Gallagher. Mit einem kräftigen Ruck drehte Kerris Gallagher herum. Sein Atem roch nach Trauben, der Stiel seines Lutschers lugte aus seinem Mund. »Wo soll’s denn hingehen, Schlaumeier?«, fragte er.
    »Nach Disneyland«, gab Gallagher sarkastisch zurück. »Was geht Sie das an?«
    Kerris’ Oberlippe verzog sich verächtlich. »Lawton braucht solche wie Sie nicht. Warum fahren Sie nicht einfach nach New York zurück oder woher Sie sind?«
    »Schauen Sie, Chief«, sagte Gallagher. »Ich weiß nicht, was Ihr Problem ist, aber ich habe Sergeant Nightingale dabei geholfen, den letzten Brief zu deuten. Ich dachte, ich könnte ihr auch bei diesem helfen.«
    »Das kann ich mir lebhaft vorstellen.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    Kerris grinste boshaft. »Andie Nightingale sieht verdammt gut aus, was? Ich würd ihr aber nicht zu nahe kommen an Ihrer Stelle. Sie ist so kalt, dass es gefährlich werden könnte für Ihre … geistige Gesundheit.«
    Bevor Gallagher antworten konnte, rief Lieutenant Bowman mit erregter Stimme: »Chief Kerris, würden Sie bitte Mr. Gallagher hierherbringen?«
    Gallagher befürchtete, Andie Nightingale am Boden liegend vorzufinden, doch sie war schon wieder auf den Beinen. Ihr bleiches, feuchtes Gesicht und das sichtbare Zittern ihrer Hände erweckten den Anschein, als hätte sie gerade eine schwere Krankheit überstanden.
    Lieutenant Bowmans Kinn war entschlossen vorgeschoben. »Mr. Gallagher, ich möchte Ihre Hütte durchsuchen lassen. Brauche ich dafür einen Durchsuchungsbefehl?«
    »Nein, machen Sie nur. Ich habe nichts zu verbergen«, antwortete er.
    »Chief Kerris wird das in die Hand nehmen.«
    »Wenn er damit zu tun hat, möchte ich gern dabei sein, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Das ist Ihr gutes Recht«, sagte Brigid Bowman. »Für den Moment möchte ich Sie bitten, einen Blick auf diesen Brief zu werfen.«
    »Sie wollen einen Verdächtigen den Brief sehen lassen?«, wandte Kerris barsch ein, als ob er seinen Ohren nicht traute.
    Lieutenant Bowman warf ihm einen nachsichtigen Blick zu. »Wenn Mr. Gallagher der Mörder ist, dann hat er ihn ja wohl schon gesehen, oder? Wenn nicht, dann kann er nur eine Hilfe sein.«
    Gallagher zwinkerte Kerris zu und ging dann zur Bank hinüber, wo Andie das Blatt Papier mit der Zeichnung und der Notiz hingelegt hatte. Andie trat einen Schritt zur Seite. Ihr Atem ging keuchend.
    Angel war meine Persephone. Ich konnte nicht sehen. Doch wie der alte Mann und Vater sagte sie, sie kenne den Weg. Sie sagte, der kleine Tod würde unser Boot lenken.
    Ich werde haben, was Angel jetzt schon sicher weiß. Und wenn noch mehr über den Fluss gerudert werden müssen, bis ich es bekomme, dann soll es so sein. Du hast mich verdammt, Lawton. Jetzt verdamme ich dich!
    Angel sagte, wir würden alle sterben. Wir werden alle sterben. Werden wir das andere Ufer sehen?
    Der unheimliche Wahnsinn des Briefes jagte Gallagher Schauer über den Rücken und löste ein Hämmern in seinem Kopf aus. Er erinnerte sich an die Zeichnung des stierenden Monsters auf der anderen Seite und zuckte zusammen, zwang sich dann jedoch, die Zeilen noch einmal zu lesen. »Nun?«, fragte Lieutenant Bowman.
    »Wir haben es hier mit einem intelligenten, doch sehr kranken Hirn zu tun.«
    »Mit sich selbst

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