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Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Titel: Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Terrid
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Er streichelte dem Schneefalken über den Kopf.
    »Und ich brauche Wachs«, rief Thonensen dem davoneilenden Sadagar nach. Rasch kehrte der mit dem Gewünschten zurück.
    Während Mythor Horus fütterte, der sich das dankbar gefallen ließ, packte Thonensen den Raben am Genick. Der Vogel lebte noch, schlug mit letzter Kraft mit den Schwingen und versuchte, nach Thonensens Hand zu hacken.
    »Halte ihm eine Wachskugel an die Krallen«, sagte Thonensen keuchend. Er musste alle Kraft aufbieten, um das Tier zu bändigen.
    Sadagar näherte sich vorsichtig dem Raben. Die Krallen zuckten wild, zuckten zusammen, flogen wieder auseinander. Rasch steckte Sadagar eine der beiden Wachskugeln in die rechte Kralle; wenig später hatte er auch die linke Kralle so behandelt.
    Es knirschte leise, als Thonensen dem Vogel das Genick umdrehte. Die Krallen zuckten ein letztes Mal, dann öffneten sie sich. Die Wachskugeln fielen auf den Boden. Der Körper des Raben löste sich auf, verging zu Staub.
    »Lass sehen«, murmelte Thonensen. Er leckte sich die Lippen. Behutsam nahm er eine der Wachskugeln auf.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Mythor. Horus verließ den Raum und schwang sich hinauf in den Himmel.
    »Siehst du die Zeichen auf dem Wachs? Es sind nicht einfach Krallenspuren, es sind Runen, geheime Zeichen, die nur wenige zu deuten verstehen.«
    »Und du vermagst sie zu deuten?« fragte Sadagar erregt.
    Thonensen lächelte. »Ich hoffe«, sagte er zuversichtlich. Auf einer Tafel notierte er die Zeichen, die er auf den beiden Kugeln fand, wirre Linien und Schrammen, in denen keine Ordnung zu erkennen war. Dennoch schienen die Runen eine Bedeutung zu haben. Thonensen nickte immer wieder, während er schrieb. »Es sieht sehr übel aus«, sagte der Sterndeuter dann nach einer Weile gepresst .
    »Werde deutlicher«, forderte Mythor.
    »Ich kann nur einen Teil der Runen entziffern«, sagte Thonensen. »Es sind Zeichen darunter, die nur Eingeweihten bekannt sind. Begriffe des Düsteren, für die es in unserer Sprache keine Worte gibt. Es steht aber sicher fest, dass diese Botschaft von niemand anderem kommt als von Drudin selbst.«
    Seine beiden Zuhörer schluckten heftig. Jedem war klar, dass Drudin als der Oberste Dämonenpriester der Caer hinter der Invasion stand und dass er und seine Helfershelfer die eigentlichen Gewinner dieses Krieges sein sollten.
    »Drudin lässt Vassander bestellen, dass er zufrieden ist mit dem, was Vassander erreicht hat.«
    »Das ist es«, rief Sadagar. »Das ist der Beweis. Jetzt können wir.«
    Thonensen gebot ihm mit einer Handbewegung Schweigen. »Nichts kann man beweisen«, sagte er bitter. »Ihr glaubt mir, dass diese Zeichen Runen des Bösen sind, aber wer sonst wird es tun? Wenn Vassander sagt, dies alles seien nur Hirngespinste eines alten Träumers und Sternguckers, wer wird ihm widersprechen, ihm das Gegenteil beweisen?«
    »Du hast recht«, sagte Mythor. »Wenn es handfeste Beweise gibt, dann sind sie nur in Vassanders Höhle zu finden.«
    »Hier steht noch mehr«, setzte Thonensen seine Übersetzung fort. »Es ist wichtig für dich, Mythor.«
    »Aha«, sagte Mythor lächelnd. »Was habe ich mit Drudin zu schaffen?«
    »Er mit dir«, entgegnete Thonensen. »Drudin bestellt Vassander, dass er sich nicht länger um den Emporkömmling zu kümmern brauche.«
    »Emporkömmling«, rief Sadagar. »Damit kannst nur du gemeint sein, Mythor.«
    »Danke«, sagte Mythor amüsiert. »Und warum braucht sich Vassander nicht mehr um mich zu kümmern?«
    Thonensen sah ihn sehr ernst an. »Es ist bereits ein Todeskommando unterwegs«, sagte er dann halblaut. »Du sollst beseitigt werden.«
    »Doch nicht etwa Ryson de Freyn und die Codgin-Söhne?« fragte Mythor heiter.
    »Ich weiß nicht, wen man auf deine Fährte gesetzt hat«, antwortete Thonensen eindringlich. »Ich weiß nur eines: Nimm dich in acht, du schwebst in höchster Gefahr.«
    »Ich werde damit zu leben wissen«, sagte Mythor zuversichtlich. »Da wir gerade dabei sind, Geheimnisse zu lüften.«
    Er sah Thonensen fordernd an.
    Der Sterndeuter leckte sich die Lippen, nachdenklich. Mythor konnte sehen, dass Thonensen sich erst überwinden musste. »Viel zu sagen vermag ich nicht«, begann er schließlich. Sein Blick schien durch Mythor hindurch zugehen und sich in der Weite zu verlieren. »Viel wirst du erleben, manches sehen, einiges niemals begreifen. Das Grauen wird an deinem Wege lauern, die Angst dir steter Gefährte sein.«
    »Das Bild«, sagte

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