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Mythor - 043 - Am Kreuzweg der Lichtwelt

Mythor - 043 - Am Kreuzweg der Lichtwelt

Titel: Mythor - 043 - Am Kreuzweg der Lichtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner K. Giesa
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Jassam plötzlich, »so Lass dir sagen, dass deine beiden Gefährten, der Messermann und der Rafher, in unserer Gewalt sind. Und in sehr gutem Gewahrsam. Solltest du nicht tun, was ich will, werden sie dafür leiden müssen.«
    Mythor spie aus. »Ich wusste vom ersten Moment unserer Begegnung an, dass du ein Schuft bist, Jassam«, sagte er. »Und ich glaube nicht, dass meine Meinung über dich sich zum Guten ändern wird.«
    Jassam lachte wieder. »Meinst du, dass es meinem Schlaf schadet?«
    Sie benutzten den Weg, den Mythor und Larashi genommen hatten, als der Verräter sie ins Innere des Palasts führte. Und der Sohn des Kometen glaubte Jassams Behauptung über No-Ango und Sadagar unbesehen. Denn die beiden waren an der Geheimtür in der Mauer zurückgeblieben.
    Es musste wahrlich ein von langer Hand vorbereiteter Befreiungsplan sein. Vielleicht hatte Tashan selbst ihn ausgetüftelt, und der Zufall, dass ausgerechnet eine der vielen Tochter des Shallad in Horai weilte, war ihm zu Hilfe gekommen. Sonst wäre vielleicht ein hochgestellter Beamter das Opfer der Entführung geworden… Mythor konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ein Mann nur durch Glück und Zufall eine Machtstellung erreichte wie der Pirat Tashan. Er musste hoch intelligent sein, und er musste darum auch mit seiner eigenen Gefangennahme gerechnet haben. Denn warum sonst sollten Piraten, die normalerweise die Salzwüste mit ihren Kaperseglern unsicher machten, plötzlich auf schnellen Orhaken im Landesinnern auftauchen?
    »Was hättest du gemacht«, fragte Mythor, »wenn wir nicht zufällig deinen Weg gekreuzt oder gar völlig andere Absichten gehabt hätten als die, nach Horai und zum Stummen Großen zu kommen?«
    »Ich hätte dich unter einem Vorwand in den Palast geschickt«, entgegnete Jassam trocken. »Und ich bin sicher, du hättest eine Audienz bei der Prinzessin erhalten.«
    Mythor konnte sich nicht vorstellen, wie Jassam mit seinen Leuten selbst unter diesen Umständen eingedrungen wäre. Aber immerhin: Er war im Palast gewesen, als Mythor kam! Und Mythors geheimes Eindringen hatte bestimmt für einige Aufregung und Ablenkung gesorgt. Mythor schalt sich einen Narren, nicht an diese Möglichkeit gedacht zu haben. Aber wie hätte er ahnen können, zu welchem Menschenschlag Jassam gehörte? An einen Piraten hatte er angesichts der Laufvögel einfach nicht denken können, und er war sicher, dass es den anderen nicht anders ergangen war. Jetzt erhielten sie die Rechnung präsentiert. Sie alle gefangen, Larashi in den Händen der Häscher und vielleicht tot…
    Ein lauter Schrei riss ihn aus seinen Überlegungen.
    »Da sind sie! Zum Angriff!«
    Männer tauchten hinter ihnen auf, schwerbewaffnete Soldaten des Shallad, die die Aufgabe hatten, die Prinzessin zu schützen. Sie schwangen ihre Schwerter.
    Jassam wurde nicht einmal blass. »Lauf, Mythor«, sagte er gelassen. »Lauf um dein Leben.« Er selbst begann zu rennen, den Männern nach, die die Prinzessin mit sich schleppten.
    Notgedrungen folgte Mythor ihm. Auf diesem Weg gab es keine Möglichkeit, sich zu verbergen, und er machte sich keine Illusionen. Die Verfolger hatten ihn an der Seite Jassams gesehen, und sie würden mit ihm kein Erbarmen kennen, falls sie ihn fingen.
    Sie erreichten den Ausgang, vor den Soldaten. Aber Jassam nahm nicht den direkten Weg quer über den schmalen Grünstreifen und durch die Mauer, sondern wandte sich zur Seite. Mythor hatte keine Mühe, ihm zu folgen, und nach ein paar Augenblicken hatten sie die Männer eingeholt, die die Prinzessin mit sich zerrten. Jassam stieß einen wilden und durchdringenden Schrei aus.
    Ein Zeichen.
    Als die Krieger näher kamen, jagten zwei Vogelreiter ihnen entgegen. In wenigen Augenblicken war der ungleiche Kampf vorbei. Die Piraten machten hohnlachend kehrt. »Schnell!« befahl Jassam. »Es ist nicht weit, aber kommt uns entgegen. Es mag sein, dass uns jetzt noch mehr auf den Fersen sind. Das Warten ist vorbei.«
    Einer der beiden Piraten trieb sein Orhako an. Er preschte davon. Wenig später kam ein ganzer Trupp zurück. Sie hatten zwei Diromen bei sich. Die Lastbehälter des einen waren gefüllt, in die des anderen wurden die Entführte und Mythor geworfen. Die Lastenkörbe hingen zu beiden Seiten des Diromos herab. Die Piraten saßen jetzt alle auf. Mythor beugte sich halb aus dem Lastenkorb hervor. Nicht wenige der Laufvögel gehörten den Kriegern, aber für Tashans und Jassams Leute war das natürlich unbedeutend. Mit

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