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Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Titel: Mythor - 063 - Die Bestie erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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hier vor Anker gehen konnten. Plattformen auf verschiedenen Ebenen ermöglichten das direkte Betreten von Schiffsdecks in unterschiedlichen Höhen, und breite Treppen für Menschen und schräge Rampen für Lasten führten zur Oberfläche hinauf.
    Gelassen verfolgte Scida das geschäftige Treiben an Bord ihres Schiffes. Oft genug hatte sie es schon gesehen, weil der Stern nicht zum ersten Mal eine Schwimmende Stadt besuchte, aber Gondaha hatten sie bis jetzt noch nie betreten.
    Auffallend wenige Arbeiter zeigten sich im Hafen.
    Aus einer Eingebung heraus traf Scida plötzlich die Anordnung, den Stern zu drehen. »Den Bug zum Meer, damit wir notfalls auf dem schnellsten Weg verschwinden können!«
    Nur Jewa nickte halb zufrieden. Das große Schiff im engen Hafen zu wenden, erforderte eine Menge Arbeit und viel Geschick.
    Kunak trat neben die Kommandantin. »Du befürchtest einen Angriff der Stadtbewohner?«
    Zu seiner Überraschung schüttelte Scida den Kopf. »Nein… aber ich fürchte das, vor dem Jewa zu warnen versucht, und deshalb halte ich es für richtig, schneller als gewöhnlich der Schwimmenden Stadt wieder den Rücken zu kehren. Deshalb werden gleich auch nur wenige von uns das Schiff verlassen dürfen!«
    Der Stern von Walang drehte sich.
    Scida blickte aus dem Hafen hinaus zur Großen Barriere. Einige der Steinköpfe waren auch jetzt noch zu sehen, die hoch in den Himmel ragten.
    Ein ungutes Gefühl beschlich plötzlich die Amazone, ohne daß sie sagen konnte, woher es kam. Lebende Tote gab es auf Gondaha noch nicht, wie die wenigen Sklaven im Hafen bewiesen. Auf der Insel hatte doch jeder diese stumpfen, leeren Augen gehabt und das seltsame Gebaren gezeigt.
    Dennoch wurde jetzt auch Scida ihr Mißtrauen nicht mehr los.
    Die Steinköpfe…
    Warum maß sie ihnen plötzlich so große Bedeutung bei?
    »Gefechtsbereitschaft!« hallte ihre Stimme über Deck. Amazonen begannen nach ihren Waffen zu greifen und sich bereit zu halten.
    Und sie kamen doch zu spät!
    In dem Augenblick, als der Stern sein Wendemanöver beendet hatte und zu einer der Anlegeplattformen driftete, geschah es.
    Angriff!
    Aber nicht von Menschenhand…
    Scida hörte nur noch Jewa einen gellenden Schrei ausstoßen. Und dann griff das Unheimliche, das Unfaßbare mit seinem Grauen auch nach ihr!
    Ohrenbetäubendes Krachen! Angst, die von außen kam und alles andere übertraf!
    Scida schrie selbst!
    Scida sah das Unglaubliche! Schwarz und drohend flammte es auf, zuckte über die Schwimmende Stadt. Wie ein Blitz und doch anders, denn es entlud sich nicht mit einem einzigen Einschlag, sondern zuckte und tanzte unablässig hin und her, flirrte unheilvoll von einer Stelle zur anderen!
    Und dieses Krachen!
    Scida hatte sich den Helm vom Kopf gerissen und die Hände gegen die Ohren gepreßt. Immer lauter wurde es!
    »Jewa… Jewa, was ist das?«
    Jewa, die Hexe, mußte es doch sagen können!
    Aus weitaufgerissenen Augen starrte Jewa die Amazone an und war dabei nicht in der Lage, zu sprechen.
    In ihren Augen sah Scida das Spiegelbild der zuckenden Schwärze!
    Aus der Tiefe der Schwammscholle kam die Schwärze und schien immer neue Nahrung zu erhalten!
    Und da flirrte einer der finsteren Arme herüber – schwarz und dabei doch leuchtend!
    Wie konnte Schwärze leuchten?
    Aber sie tat es, und dieses leuchtend Schwarze krachte genau in den Stern von Walang!
    Riß ihn mit unfaßbarer Kraft auseinander!
    Zwei Männer, die genau dort gestanden hatten, wo der schwarze Blitz einschlug, waren von einem Moment zum anderen verschwunden, aber dort, wo sie gewesen waren, sah Scida noch ihre Schatten!
    Schatten, die in die Decksplanken eingebrannt waren…
    Und der Stern riß auseinander!
    Noch lauter wurde das Krachen und Bersten, obgleich Scida gerade noch geglaubt hatte, eine Steigerung dieser Lärm-Orgie sei nicht mehr möglich. In der Mitte geborsten, begann das große Schiff von dort her nach außen hin zusammenzufallen, als presse es die Faust eines Titanen zusammen.
    »Weg hier…«
    Kunak hatte es geschrien, und er, der Mann, griff nach der Hand der Amazone, um sie mit sich zu reißen.
    Er hat ja recht! durchfuhr es Scida. Sie mußten das Schiff verlassen, wenn sie nicht mit ihm zerdrückt werden wollten.
    »Die Köpfe!« schrie da Jewa auf.
    Überrascht verharrte Scida. Sie blickte hinaus zur Barriere!
    Dort flogen steinerne Riesen-Köpfe auseinander! Trümmerstücke wurden nach allen Seiten geschleudert, hoch hinauf in den Himmel, stürzten dann wieder

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