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Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Titel: Mythor - 063 - Die Bestie erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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leuchtende Schwärze, die alles zerstören wollte und so viele tötete und selbst der Barriere zu schaffen machte. Man wird Steine ersetzen müssen, und darum ist es an der Zeit, daß in Zumas Gebiet wieder eine Zaubermutter wacht.«
    »Vielleicht gibt es Zuma doch noch, irgendwo und in irgendeiner Form«, sann Scida.
    »Aber wie dem auch sei«, schloß die Hexe Jewa, »ich glaube nicht daran, daß mit dem Ausfahren des Dämons auch alles Böse aus der Stadt verschwunden ist. Denn ich spüre immer noch etwas, wenn ich meine Zauberkraft benutze. Bestimmt befindet sich noch irgendwo in oder unter Gondaha eine böse Saat, die erst vernichtet werden muß, um der Stadt ihren Frieden zurückzugeben. Die Zerstörung der Steinköpfe gibt mir zu denken. Der Dämon war zu mächtig. Etwas ist zurückgeblieben, aber ich kann nicht sagen, was…«

5.
    »So also bist du zur Schwimmenden Stadt gekommen«, sagte Mythor bedächtig. Er blickte hin und wieder zu den Nissen hinüber. Weit am anderen Ende der Höhle sah er undeutlich die Gestalten von Besessenen, die sich dort um die Nissen kümmerten, den drei Gejagten aber keine Aufmerksamkeit schenkten. Auch die Verfolger waren noch nicht wieder aufgetaucht. Offenbar mußten sie größere Umwege machen, um von einer anderen Stelle her wieder vorzudringen. Vielleicht hatte auch der ausgelöste Deckeneinsturz noch andere Verschiebungen innerhalb der Scholle ausgelöst.
    »Ja«, erwiderte Scida. »So kam ich nach Gondaha, der Verdammten.«
    Unwillkürlich zuckte Mythor zusammen. Er entsann sich, daß auch Gerrek von der »Verdammten« gesprochen hatte, als er den Namen der Stadt erstmals hörte.
    »Aber das Unheil verfolgte uns auch weiterhin«, sagte Scida. »Es scheint, als habe Jewa mit ihrer Vermutung recht, daß es irgendwo noch die Saat des Bösen gibt. Denn nicht nur, daß die überlebenden Bewohner von Gondaha keine Erinnerungen mehr an die Geschehnisse hatten, die sich zwischen der Einfahrt in die Ränder der Schattenzone und dem Durchbruch an der Großen Barriere ereigneten – es gab auch jetzt noch einige mysteriöse Vorfälle.
    Zuerst verschwand Jewa spurlos. Niemand wußte, wo sie geblieben war, und bis heute hat niemand sie ausfindig machen können. Und sie blieb nicht die einzige. Eine meiner Amazonen nach der anderen blieb verschwunden. Ich sandte Sklaven aus, um nach ihnen zu suchen – sie kehrten nicht zurück. Galee tat nichts. Sie ging über meine Warnungen hinweg. Alles, was wir entdecken konnten, waren die Höhlen mit den Nissen, die von Besessenen bewacht wurden, aber meine Amazonen befanden sich nicht unter diesen, wie auch Jewa nicht.«
    »Und dann kamen wir«, warf Mythor ein und grinste Gerrek an. Der Beuteldrache kratzte sich behäbig seinen blonden Schädel und gab ein zufriedenes Grunzen von sich.
    »Dann kamt ihr.« Scida nickte. »Aber zuvor geschah noch etwas anderes. Eine meiner Amazonen kehrte zurück!«
    Gerrek schnappte hörbar nach Luft. Mythor wurde hellwach.
    »Ja, sie kehrte zurück. Stumpf war ihr Blick, ausgezehrt ihr Körper, sie ähnelte den lebenden Toten auf der Insel. Niemand sah die Richtung, aus der sie kam, und sie selbst vermochte darüber nichts mehr zu sagen. Denn sie kam gerade noch bis zu meiner Unterkunft. Ich wollte ihr helfen, aber sie starb, bevor sie sprechen konnte. Nur ein paar Worte gab sie noch von sich: Yacubus frißt uns auf, wenn du nicht …«
    »Wenn du nicht – was?« hakte Mythor nach.
    »Honga, ich fragte sie, aber da war sie bereits tot. Ihre Verzweiflung beim Sterben werde ich nie vergessen. Und ich konnte nicht helfen! Der Sterbenden nicht und auch nicht den anderen, die verschwunden sind, denn von den Bewohnerinnen Gondahas erhielt ich keine Unterstützung. Als ich Kriegerinnen von Galee forderte, um die Höhlenwelt der Schwammscholle durchzukämmen und alles niederzubrennen, das sich darin bewegt und nicht wie Mensch aussieht, lachte sie mich aus und schickte mich fort. Aber ich bin jetzt sicher, daß das Böse sich in der Nähe des Nissenhorts verbirgt.«
    »Hier unten?« murmelte Mythor und ließ die Worte der Sterbenden in sich nachklingen. Yacubus frißt uns auf, wenn du nicht … Wer mochte dieser Yacubus sein?
    Ein Dämon?
    Und in welcher Form zeigte er sich?
    »Und dann fischte man euch auf«, fuhr Scida fort. »Und ich sah sofort, daß du anders bist als alle anderen Männer Vangas. Ich sah einen zweiten Kunak in dir, und darum lehrte ich dich, zu kämpfen nach unserer Art, aber du bist besser, als

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