Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 067 - Krieg der Hexen

Mythor - 067 - Krieg der Hexen

Titel: Mythor - 067 - Krieg der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
Vom Netzwerk:
die Vorhut ihn stürmte. Die Amazonen drangen ein, und Kalisse folgte mit dem Rest der Kriegerinnen. Mythor schloß sich ihnen an. Als er in den Spiralgang des Schneckenhauses kam, war er ihm sofort vertraut, und er wußte, daß ihm Isgrin in ihrer Vision einen solchen gezeigt hatte.
    Doch das Schneckenhaus war, bis auf einige Gebeine von Tieren, leer. Am Ende des Spiralgangs fanden sie den vertrockneten Kadaver einer Riesenspinne.
    Mythor war enttäuscht, aber Kalisse machte ihm Mut.
    »Wir sind auf dem richtigen Weg, Mann«, behauptete sie. »Der Hinweis deiner Gärtnerin hat mich auf eine Idee gebracht, auf die ich von alleine nie gekommen wäre.«
    »Dann bist du klüger als ich«, sagte Mythor.
    »Das sowieso«, erwiderte Kalisse grinsend und setzte ihm die mächtige Eisenfaust unters Kinn. »Ich stelle mir vor, daß es ein so großes und starkes Tier gibt, das ein Trittorhaus tragen kann. Vielleicht hat sogar Gaidel solch ein Monstrum erschaffen, Vone zum Geschenk. Darin hat sich die Hexe niedergelassen und ihren Unsichtbarkeitszauber angewandt. Was für ein Versteck! Ein wandernder, unsichtbarer Trittorhain. Kein Wunder, daß Ambe Vone bisher nicht ausfindig machen konnte.«

7.
    »Wo verkriecht sich Ambe?«
    »In welcher Blume steckt sie?«
    »Läßt sie sich von den Lüften tragen, oder ist sie ins nasse Element getaucht?«
    »Hat sie sich verpuppt?«
    »Wo liegt ihr Hain?«
    Die Fragen von Vones Hexen prasselten auf die Hexengärtnerin der Ambe nieder, in dieser und in jener Form, aber sie sagte immer wieder nur:
    »Ich weiß von nichts, ich bin nur eine unbedeutende Hexe.«
    Vone verließ sich nicht allein darauf, daß Isgrin die Hexe verriet, wie stark sie auch bedrängt und eingeschüchtert wurde. Die laut vorgetragenen Fragen dienten in erster Linie dazu, Isgrins Geist zu öffnen, so daß die sie verhörenden Hexen an ihre wahren Gedanken herankommen konnten. Aber die Erforschung von Isgrins Geist war eine Bestätigung ihrer Beteuerungen: Sie war eine Uneingeweihte, die nichts über Ambes Pläne wußte und ihren Aufenthaltsort nicht kannte.
    Vone nahm sich die Gärtnerin einige Male vor, aber immer mit dem gleichen unbefriedigten. Ergebnis. Zwischendurch mußte sie sich Weskinas Vorhaltungen gefallen lassen.
    »Noch einmal lasse ich es nicht zu, daß du dich auf diese Weise in mein Leben einmischst, Vone«, sagte die Amazone. »Du hast mich sogar mit deinem Zauber daran gehindert, mich in mein Schwert zu stürzen.«
    »Weil ich dich brauche, Weskina«, sagte Vone.
    »Wofür? Um kleine Mädchen einzufangen?«
    »Ich gestehe meine Verfehlung ein. Ich habe mir von dem Verhör mit Isgrin mehr erwartet.«
    »Du solltest diese Auseinandersetzung uns Amazonen überlassen«, rief Weskina zornig. »Der Krieg der Hexen führt zu nichts.«
    Vone sah auf und blickte ihre Amazone lange an.
    »Es wird noch dazu kommen, daß auf Gavanque das Schwert regiert. Es ist mein Ernst, Weskina. Ich überlege, ob es nicht klüger wäre, Kriegerinnen an die Front zu schicken.«
    »Aber…«, begann Weskina.
    »Ich weiß, ich weiß. Doch der eigentliche Sinn dieses Kräftemessens ist ohnehin verlorengegangen. Es zählt nur noch, daß der Krieg weitergeht.«
    »Dann entscheide dich endlich, Vone!«
    »Gib mir noch etwas Zeit, Weskina. Ich muß mich mit Niez und Cele beraten.«
    Nachdem die Amazone gegangen war, zog sich Vone in die Zauberstube am Ende des Schneckengangs zurück. Trittorhain war wieder unterwegs. Der Landkrake, der das Schneckenhaus trug, wanderte in nördliche Richtung und war bereits nahe von Niez’ Einflußbereich.
    Trittorhain war auf der Flucht, wurde von Ambes Amazonen verfolgt.
    »Wie tief bin ich gesunken«, sagte Vone, als sie über ihren Kristall Verbindung mit Niez hatte. »Die Kraft meiner Hexen läßt nach – und ich finde dafür keine Erklärung. Gurba ist nicht einmal mehr imstande, einige Kriegerinnen in Schach zu halten.«
    »Ich bin schon seit einiger Zeit in Sorge um dich«, meldete sich Niez. »Es scheint, daß Ambe dich sicher im Griff hat. Empfängst du bereits ihre Liebessendungen?«
    »Nein!« rief Vone aus. »Ambe kennt mein Versteck nicht. Trittorhain ist noch immer unsichtbar und verändert seinen Standort.«
    »Du bist zu mir unterwegs«, stellte Niez stirnrunzelnd fest. »Das behagt mir nicht. Ich möchte mich nicht von deiner Gemütskrankheit anstecken lassen.«
    »Ambes Sendungen der Liebe erreichen mich nicht«, behaupte Vone. »Ich müßtees wissen.«
    »Von welcher Krankheit sind

Weitere Kostenlose Bücher