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Mythor - 070 - Abenteuer in Erron

Mythor - 070 - Abenteuer in Erron

Titel: Mythor - 070 - Abenteuer in Erron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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sie Secubo den Napf zurück, in dem er seine Köstlichkeit aufgetragen hatte.
    »Mehr!« sagte Berberi, ohne Secubo anzusehen.
    Secubo füllte eilig nach.
    »Was wird geschehen, wenn wir diese magische Falle nicht von innen heraus sprengen können?«
    Kulan zuckte mit den Schultern.
    »Wir werden verhungern«, sagte er. »Wenn wir uns nicht schon vorher die Schädel an den Wänden eingerannt haben.«
    Er hat keine Ahnung, dachte Secubo. Die Leute würden nicht verhungern, denn dazu brauchte es ein paar Wochen. Sie würden in diesem staubtrockenen Kessel binnen weniger Tage elend verdursten, und sie würden sich auch nicht die Köpfe an den Felswänden einrennen, sondern sie im Kampf um ein paar Tropfen Wasser sich wechselseitig einschlagen.
    Die Aussichten waren nicht günstig, schon gar nicht für Secubo.
    »Und von außen?«
    Kulan zuckte wieder die hageren Schultern.
    »Wenn Prinz lugon sich nähert, werden seine Späher vielleicht feststellen, was passiert ist. Seine Magier werden dann vielleicht…«
    Berberi winkte ab.
    »Was, glaubst du, hat diesen Zauber bewirkt?« fragte sie.
    Kulan machte ein wichtigtuerisches Gesicht. Er beugte seinen Kopf zu Berberi hinab und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
    »Ein Unrua-Kraal?« wiederholte Berberi. »Von den Heterinnen gelegt? Wer oder was sind Heterinnen?«
    »Frauen«, sagte Kulan. Secubo genoß es, zuzusehen, wie sich das Gesicht des Offiziers rötete. »Ein Orden nur für Frauen. Eine sehr geheimnisvolle Sache. Man weiß darüber nichts Genaues.« Berberis Gesicht wirkte hart.
    »Was weiß man schon genau«, sagte sie. Es klang wie eine Anspielung auf etwas, das weder Kulan noch Secubo begriffen.
    »Jemand nähert sich!«
    Berberi wandte den Kopf.
    Secubo starrte in die gleiche Richtung. In der Tat, es zeichnete sich in geraumer Entfernung eine Gestalt ab, die langsam näherkam. Ein Mann.
    »Ein Magier!« rief Kulan freudig erregt. »Was habe ich gesagt – man hat uns schon gefunden.«
    »Gehen wir ihm entgegen!« bestimmte Berberi. Sie ging voran, Kulan folgte und Secubo schloß sich neugierig an.
    Der Magier, der sich dem Unrua-Kraal langsam näherte, war hager und hochgewachsen. Er trug weite Hosen und ein Hemd, beide purpurfarben.
    Schon von weitem war zu erkennen, daß der Magier damit beschäftigt war, die magische Falle aufzubrechen.
    Er winkte Berberi zu, sie solle stehenbleiben. Da der Magier von solchen Dingen mutmaßlich mehr verstand als die Königin von Erron, blieb Berberi stehen. Secubo verharrte ein paar Schritte hinter ihr. Berberi wandte den Kopf und sah Secubo flüchtig an.
    »Geh ihm entgegen«, sagte sie und wandte erneut den Blick.
    Secubo erstarrte vor Schrecken.
    »Aber…«
    Eine herrische Bewegung schnitt jede weitere Erörterung ab.
    »Beim Kwayns«, seufzte Secubo und setzte sich in Bewegung.

8.
    Luxon bekam kaum Luft.
    In seinem Mund steckte ein Knebel, der zudem entsetzlich schmeckte. Vor allem aber schnürte er dem Gefangenen die Luft ab.
    In heftigen Stößen hob und senkte sich Luxons Brust. Sein Körper war zerschunden und müde, daher atmete er besonders heftig.
    Angst überfiel den Mann. Sie wurde hervorgerufen von dem immer stärker werdenden Gefühl, ersticken zu müssen.
    Luxon versuchte, sich zu bewegen. Er war an Händen und Füßen gefesselt und lag seitlich auf hartem, grasbestandenem Boden. Wirrer Lärm drang an sein Ohr.
    Schlagartig fiel Luxon ein, was geschehen war. Er war auf die Lorvaner gestoßen, und jetzt war er ihr Gefangener. Was mochten die Barbaren von ihm wollen? Lösegeld? Dann würden sie eine üble Enttäuschung zu gewärtigen haben.
    Ein gellender Schrei drang an Luxons Ohr, danach das Gelächter aus zahlreichen Lorvanerkehlen.
    Luxon wälzte sich herum. Endlich bekam er etwas zu sehen. Vor ihm, genau vor seinen Augen, erkannte er ein Paar unglaublich schmutziger Beine, zum größten Teil von dunklem Fell bedeckt.
    Luxon hatte keine Lust, an dem gräßlichen Knebel zu ersticken. Er versuchte, sich mit Geräuschen bemerkbar zu machen, aber der Lorvaner war von dem Geschehen vor ihm so gefesselt, daß er Luxons Grunzen nicht wahrnahm.
    Noch einmal wälzte sich Luxon herum. Dann zog er die gefesselten Beine an den Leib und trat zu. Der Lorvaner wurde von dem Angriff völlig überrascht, flog vornüber und landete mit dem Gesicht im Dreck. Luxon konnte den Aufprall hören, den wütenden Schrei des Barbaren. Ein paar Herzschläge danach erschien eine wutverzerrte Grimasse in Luxons Blickfeld. Der Lorvaner hatte

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