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Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Titel: Mythor - 071 - Die goldene Riesin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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einer Nadelschlange zuckte der Stab in der Hand der Heterin nach vorn, berührte Luxons Hüfte.
    Siedendheiß schoß der Schmerz hinauf in den Körper. Luxon sah vor seinen Augen Feuer lodern, er hörte einen dumpfen Schlag irgendwo in seinem Innern. Mit dem letzten Funken wachen Verstandes warf er sich zur Seite. Der Stein polterte auf den Boden, überschlug sich einige Male und blieb dann liegen.
    Vergebens war der Widerstand gewesen. Luxon konnte vor Schmerz kaum mehr atmen.
    Er wandte den Kopf.
    Das Ziel war erreicht. Ohne daß er es gemerkt hatte, waren die Heterinnen erfolgreich gewesen – nur zwei Schritte neben Luxon klaffte der Felsspalt. Das Brodeln des Höllenpfuhls konnte Luxon hören, es brauste und dröhnte in seinen Ohren.
    Mit einem Fußtritt hätte man ihn jetzt hinabbefördern können in die Klamm.

8.
    Secubo zitterte am ganzen Leib. Es paßte ihm überhaupt nicht, daß er bei dieser Sache mitmachen mußte. Aber die Barbaren hatten ihm auf ihre Art zu verstehen gegeben, daß sie ihm das Gesicht auf den Rücken drehen würden, wenn er nicht mitkam. Folglich war er mitgekommen, und jetzt lag er in einer übelriechenden Hölle, in der irgendwelche Abfälle verwahrt worden waren und starrte hinaus in ein Tal, in dem es nicht mit rechten Dingen zuging.
    »Wir warten noch«, zischte eine sehr leise Stimme.
    Secubo war das recht. Was sich vor seinen Augen abspielte, gefiel ihm nicht.
    Er sah die Goldene Riesin, ein wahres Schreckensweib. Er sah den Kreis der Heterinnen mit ihren gräßlichen Stäben, deren Wirkung er einmal und damit gründlich zu spüren bekommen hatte – auf eine weitere Bekanntschaft mit den Heter-Stäben legte Secubo keinerlei Wert.
    Secubo konnte auch seine verehrungswürdige schöne Königin sehen. Sie wirkte müde, um Jahre gealtert und hungrig. Sie war gefesselt und stand vor der schrecklichen Riesin.
    Irgendwo im Hintergrund war auch Arruf zu erkennen, er trieb mit den Heterinnen ein lustiges Spiel – so sah es jedenfalls aus.
    Offenbar wollte er den bleichen Weibern zeigen, welche Kräfte er besaß. Arruf stemmte einen beachtlich großen Felsblock in die Höhe – einen Klotz dieser Größe hätte Secubo schwerlich ins Rollen gebracht, geschweige denn gestemmt.
    Für Luxon war das Ding offenbar auch zu schwer. Eine der Heterinnen brauchte ihn nur anzutippen, und schon fiel er mitsamt dem Stein um.
    »Jetzt!«
    »Was? Wieso?«
    Secubo verstand nicht, was man ihm gesagt hatte.
    Neben ihm sprangen die Lorvaner hervor, ein paar kannte Secubo schon mit Namen: Krull, Grorr, Kenkt, Tgarc und Juri. Sie hatten Schwerter in den Händen und machten sich daran, dem bedrängten Arruf zu Hilfe zu kommen. Mit dabei war auch Moihog, der in seinem Zauberputz etwas seltsam aussah, aber ein sehr grimmiges Gesicht machte. Wesentlich gefährlicher wirkte er deswegen nicht – seine Rundlichkeit wies ihn als Mann des Genusses, nicht des Kampfes aus.
    Secubo sprang ebenfalls hervor. Ums Haar wäre er dabei über die Streitaxt gestolpert, die man ihm als Waffe zugeteilt hatte – das Ding hatte einen Stiel, der fast so hoch war wie Secubo, und die Klinge war jämmerlich. Secubo wünschte, er hätte ein paar von seinen Messern dabei – damit hätte er vielleicht etwas anfangen können.
    Die Lorvaner waren schon ein paar Schritte entfernt. Secubo mußte sich sputen, wenn er den Kampf nicht verpassen wollte – ein Mißgeschick, das er gerne zu ertragen bereit war.
    Er schulterte die Streitaxt und setzte kurzbeinig den Barbaren nach. Die hatten ihre Schwerter zum Zuschlagen bereit und rückten auf die Heterinnen vor.
    »Vernichtet die Dreistlinge!« konnte man Heters Stimme hören. Wenn Secubo sich nicht sehr täuschte, empfand die Riesin Vergnügen – offenbar war das Weib sehr streitsüchtig. »Verschont keinen!«
    Jetzt wußte Secubo, daß auch er gemeint war.
    Die Lorvaner waren erfüllt von Haß und Wut. Sie zögerten nicht, den unbewaffneten Heterinnen zuzusetzen – und die wiederum setzten ohne Zögern ihre schrecklichen Heter-Stäbe ein.
    Secubo stieß einen Pfiff der Erleichterung aus, als er sah, daß Moihog die Barbaren und ihn nicht belogen hatte – Moihog hatte die Angreifer gegen die furchtbare Wirkung der Stäbe zu schirmen versucht, indem er seine magischen Fähigkeiten eingesetzt hatte. Schwerter und Leiber der Barbaren hatte er gegen die Heterinnen gefeit – offenbar mit Erfolg.
    Die Heterinnen wichen zurück, als sie merkten, daß ihre Stäbe keine Wirkung mehr hatten. Die

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