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Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Titel: Mythor - 071 - Die goldene Riesin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Barbaren setzten nach.
    Nun, da der Kampf eine höchst erfreuliche Wendung genommen hatte, wuchs auch in Secubo der Mut. Wenn es so leicht war, die furchtbaren Heterinnen zurückzutreiben in ihre Erdlöcher, wollte er nicht beiseitestehen. Vielleicht konnte er Berberi damit imponieren…
    Secubo nahm sich vor, die Königin eigenhändig von ihren Fesseln zu befreien. Die Lorvaner nämlich wollten an den Heterinnen Rache nehmen für ihre Freunde, und Moihog schien hauptsächlich an Arrufs Wohlergehen interessiert zu sein.
    Secubo ging einer Heterin, die zu flüchten versuchte, gradlinig entgegen. Er machte ein möglichst schreckerregendes Gesicht und hob die Axt.
    Das hätte er besser nicht getan.
    Bei dem Versuch, die furchtbare Waffe schwingen zu lassen, wie es sich gehörte, wurde er vom eigenen Schwung von den Beinen gerissen und landete auf dem harten Boden.
    Im nächsten Augenblick war die Heterin heran, ihr Stab krachte herunter.
    Das tat zum einen ohnehin schon weh genug, zum anderen mußte Secubo betrübt feststellen, daß schon die Geisteshaltung eines Barbaren dazu gehörte, solche Treffer klaglos wegzustecken – Moihog hatte die Wirkung der Stäbe nur mildern, nicht aber zur Gänze aufheben können.
    Secubo schrie schmerzgepeinigt auf, und das gab der Heterin natürlich neuen Mut.
    Das Weib mochte früher einmal jung und hübsch gewesen sein – Spuren dieser Schönheit waren noch zu erkennen, wurden aber überdeckt von der maskenhaften Starre der Züge, dem gräßlichen Flachshaar und der Wut, mit der die Frau auf Secubo losging.
    Secubo überließ die Streitaxt sich selbst. Er hatte keine Lust, sich von dem Weib verprügeln zu lassen, und mit der schweren Waffe wäre er niemals imstande gewesen, sich gegen die Heterin erfolgreich zur Wehr zu setzen.
    »Aufhören!« schrie Secubo.
    Was um ihn herum geschah, nahm er nicht wahr – er sah nur die recht kräftig gewachsene Heterin hinter sich, deren Gesicht eine wütende Entschlossenheit zeigte, Secubo nach Kräften zuzusetzen.
    Der Koch hatte keine Ahnung, wie er diesem Höllenweib entkommen konnte, denn sie war offenkundig schneller und stärker als er, und dazu hielt sie in der Hand den schrecklichen Heter-Stab, dessen Berührung jedesmal heftige Schmerzen hervorrief. Secubo quiekte jedes Mal, wenn ihn der Stab traf, und er wußte, daß er diese Prozedur nicht mehr lange würde ertragen können.
    Hilfesuchend sah sich Secubo um.
    Was konnte er tun, um dieser Furie zu entgehen? Die anderen waren längst beschäftigt und würden ihn bestenfalls auslachen. Secubo sah sich nach einem Stein um, den er dem Weib an den Kopf werfen konnte, aber er fand keinen bis ihm…
    Er zögerte nur ein paar Herzschläge lang, dann griff er in den Gürtel und holte den großen Edelstein heraus, seine kostbarste Habe. Es tat ihm bitter leid, sich von dem Fund trennen zu müssen, aber er sah keine andere Möglichkeit in seiner Not.
    Secubo blieb stehen, wandte sich um und holte aus.
    »Wehe dir!« sagten die Augen der Heterin. Secubo warf dennoch, und er zielte auf den Kopf der Frau, die gerade ausholte, um ihm den Heter-Stab ein weiteres Mal zu kosten zu geben.
    Secubo hatte nicht kräftig genug geworfen, aber er traf immerhin die Heterin an der Schulter.
    Das Weib stieß einen markerschütternden Schrei aus. Der Heter-Stab fiel ihr aus der Hand, sie brach in die Knie. Ihre Augen loderten, dann kippte sie vornüber und begann laut zu weinen.
    Secubo konnte Frauen nicht weinen sehen, und so lief er in die Falle. Er ging auf die Heterin zu und hob sie auf. Den entsetzlichen Stab beförderte er mit einem Fußtritt zur Seite.
    Er hatte gehört, daß Edelsteine Frauenherzen zu bezaubern vermochten, aber mit einer derartigen Wirkung hatte er niemals gerechnet – die Sanftmut selbst sah ihn aus den tränenfeuchten Augen der Heterin an.
    »Wie heißt du, Weib?« fragte Secubo, der kopfüber hineinpurzelte in die Falle, die diese Augen ihm stellten.
    »Phara«, sagte die Frau und lächelte, und damit war Secubos Schicksal besiegelt.
*
    Luxon sah mit Erleichterung, daß die Barbaren ihm zu Hilfe kamen. Er hatte zwar angenommen, sie hätten sich längst abgesetzt, aber irgendwo hatte er dennoch gehofft, sie könnten rechtzeitig zu Hilfe kommen.
    Die vage Hoffnung verwandelte sich in Zuversicht, als er sah, daß die Lorvaner sich durch die Stäbe der Heterinnen nicht mehr beeindrucken ließen. Unter diesen Umständen war der Kampf wohl zu gewinnen.
    Luxon kam auf die Beine.
    Was er jetzt

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