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Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Titel: Mythor - 071 - Die goldene Riesin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Dryhons Finger verlassen hatte. Luxon sah, in höchstem Maß verwundert, wie der verschwundene Similistein auf den Boden fiel, den Moihog in der Unrua-Falle vergeblich gesucht hatte. Und Luxon sah, wie Dryhon rücklings über den Rand der Felsspalte strauchelte und hinabstürzte in den Tod.
    Ein aberwitziger Schmerz zuckte durch Luxons Linke. Nun wußte er, daß er tatsächlich wieder Herr seines Armes war.

9.
    Luxon richtete sich auf.
    Noch war der Kampf nicht beendet. Im Gegenteil, er schien gerade erst mit voller Schärfe entbrannt. Die Barbaren wurden von den bewaffneten Sklaven bedrängt, in ihrem Rücken war nun Heter aufgetaucht, die ein stumpfsilbern schimmerndes Schwert schwang und den Barbaren zusetzte.
    Moihog sah auf den Boden und erkannte den Similistein. Offenbar hatte Berberis seltsamer Koch irgendwie den Stein in seinen Besitz gebracht und in höchster Not nach Dryhon geschleudert – vermutlich ohne zu wissen, daß der Stein in der Düsterzone magisch deformiert worden war und in den Händen Dryhons von todbringender Wirkung war.
    Luxon besaß sein erstes Pfand wieder, und er stürzte sich mit neu entfachtem Mut in den Kampf. Rasch war das Schwert aufgenommen, und dann warf sich Luxon der Riesin in den Weg.
    »Hierher, häßliche Hexe!« schrie Luxon. »Stelle dich!«
    Heter stieß ein lautes Lachen aus.
    »Das will ich tun, Männlein!« rief sie zurück. Sie schlug das Visier hoch. »Ich will dich mein Gesicht noch einmal sehen lassen, bevor ich dich den Raben zum Fraß hinhängen werde!«
    Seltsam verjüngt wirkte das Gesicht der Amazone, als gebe ihr die blutige Schlacht neue Kraft. Ihr erster Schwerthieb fegte eine Handbreit über Luxons Kopf. Diese Frau mochte alt und grau sein, aber ihr Schwertarm war noch voller Kraft.
    Er schaffte es nicht, den nächsten Hieb in der Luft voll zu parieren, er konnte die Wucht nur von seinem Körper ablenken und die Schwertspitze seiner Gegnerin auf dem Boden landen lassen. Unterarmtief drang die Klinge in das Gestein, und es war noch kein Herzschlag vergangen, da pfiff sie wieder durch die Luft.
    Luxon wurde heiß und kalt, als er mit dieser Frau kämpfte. Sehr bald erkannte er, daß er von einem Sieg gegen Heter weit entfernt war – es würde ihm genügen, die ganze Angelegenheit zu überleben.
    Heter drang auf Luxon ein. Sie schlug, fintierte, stach und hackte. Luxon atmete schwer.
    Derweil hatten die Barbaren gegen ihre ehemaligen Leidensgenossen einen recht schweren Stand. Sie wagten nicht, ihre früheren Gefährten hart zu attackieren, schonten sie, wo es nur ging. Dafür handelten sie sich manchen harten Treffer ein.
    Schließlich hatten die Lorvaner keinerlei Geduld mehr – nun ließen sie ihre Klingen treffen, und nach kurzer Zeit waren die Sklaven weit zurückgedrängt.
    Einer der Lorvaner fand Gelegenheit, Luxon zu Hilfe zu kommen, als der in solche Bedrängnis geriet, daß er seinen letzten Atemzug getan zu haben glaubte.
    Heter brauchte nur die Zeit einiger Herzschläge, um den Lorvaner zu stellen, zu bekämpfen und ihn zu töten. Der Opfertod des Barbaren gab Luxon genau die knappe Spanne Zeit, die er brauchte, um wieder auf die Beine zu kommen.
    »Hier bin ich, Heter!«
    Es gab keine andere Möglichkeit. Wenn er es nicht schaffte, dieses Riesenweib zur Strecke zu bringen, konnte es keiner in weitem Umkreis.
    Aber es war ein Kampf, der nicht gewinnbar zu sein schien… Luxons rechter Arm erlahmte allmählich.
*
    Secubo lag am Boden und schielte hinüber zu dem Ort, an dem sein kostbares Eigentum lag, unbeachtet, wie es schien.
    Der Stein war wahrhaft wundertätig, dachte Secubo. Zunächst hatte er den Heterbann von dem prachtvollen Weib genommen, das Secubo heimzuführen gedachte, danach hatte der Stein den bösen Zauberer Dryhon zur Strecke gebracht.
    War das Ding vielleicht auch wirksam gegen diese gräßliche Heter, die Goldene Riesin?
    Es wäre dringend zu wünschen gewesen, denn das Weib setzte Arruf schrecklich zu, trieb ihn vor sich her- und für Secubo sah es so aus, als spiele Heter Katz und Maus mit dem Mann. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Heter dem Mann den Garaus machen würde – und wer danach mit dem Sterben an der Reihe sein würde, brauchte Secubo nicht lange zu überlegen.
    Berberi war zusammengebrochen – sie war jung, an Wohlleben gewöhnt, und diese Tage hatten ihr das letzte abverlangt, körperlich und geistig. Moihog kümmerte sich um die Königin.
    Secubo schlängelte sich über den Boden, auf den Stein

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