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Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Mythor - 071 - Die goldene Riesin

Titel: Mythor - 071 - Die goldene Riesin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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»Und dann helft Arruf, sich von Heter zu befreien!«
    Secubo wiegte den Kopf. Das alles hörte sich sehr einfach an, ließ sich aber nur schwer in die Tat umsetzen.
    Die Lorvaner taten, was Berberi ihnen befohlen hatte. Es war eine Aufgabe, die mit größter Schnelligkeit gelöst werden mußte.
    Während die Barbaren unverdrossen kämpften und in furchtbarem Ansturm die Heterinnen samt den Sklaven zurückdrängten, krochen Berberi, Phara und Secubo in die Gondel unter dem Ballon. Secubo war nicht wohl zumute, aber er wagte nicht, das in Pharas Gegenwart laut zu sagen.
    »Nehmt Messer und schneidet die Haltetaue damit durch«, sagte Berberi. »Aber erst, wenn ich es euch sage.«
    Unterdessen waren die Lorvaner mit wildem Ungestüm auf Heter losgegangen. Bei soviel Übermacht mußte auch eine Vanga-Amazone ein paar Schritte zurückweichen.
    »Lauf, Arruf!«
    Der Leibwächter des Prinzen lugon hörte nicht auf Berberis Ruf. Zusammen mit den Lorvanern trieb er Heter immer weiter von ihrem Thron weg. Währenddessen drängten aus dem Hintergrund die Sklaven und die Heterinnen wieder nach vorn.
    »Sie werden abgeschnitten!« ächzte Berberi bleich.
    Plötzlich aber setzten sich die Männer in Bewegung. Sie ließen Heter stehen und rannten auf die anderen Gegner zu. So plötzlich kam der Angriff, daß Heter einen Augenblick verwundert stehenblieb, während die Hete rinnen vor den Lorvanern in alle Richtungen auseinanderstoben.
    Rasch war das Hindernis überwunden, und als Heter sich daran machte, die Flüchtlinge zu verfolgen, quirlten ihr die eigenen Gefolgsleute zwischen den Beinen herum und hinderten sie an raschem Nachsetzen.
    Genau das war Arrufs erklärtes Ziel gewesen. Moihog schwang sich in die Gondel, der erste der Lorvaner kam Secubo half dem Mann in die Gondel.
    Krull tauchte auf, einer der Lorva ner nach dem anderen.
    »Schneidet die Stricke durch!«
    Secubo machte sich an die Arbeit. Die Schwerter waren gräßlich, die Schneiden überhaupt nicht scharf. Ein gutes Messer aus seiner Küche, und die Arbeit wäre schneller verrichtet gewesen.
    »Beeilt euch!« schrie Berberi.
    Heter jagte heran. Riesige Sätze machte die Amazone, fegte mit Faustschlägen zur Seite, was ihr im Weg stand. Noch ein paar Augenblicke, dann mußte sie heran sein – und dann war jeder Hieb in die dichtgedrängte Mannschaft in der Gondel ein todbringender Treffer.
    Moihog holte aus und warf.
    Secubo stieß einen schmerzlichen Seufzer aus, als er das Geschoß erkannte – sein Stein, seine kostbarste Habe. Und dieser närrische Magier traf nicht einmal.
    Weit an der heranstürmenden Heter vorbei landete das Wurfgeschoß an dem Felsspalt.
    Im selben Augenblick schoß eine Rauchsäule aus dem Boden hervor. Gelber Qualm legte sich über die Szenerie. Nichts war mehr zu sehen. »Schnell, löst die Taue!«
    Secubo hackte aus Leibeskräften. Die Seile waren zäh, das, Schwert schartig und stumpf.
    Der Ballon stieg in die Höhe, zerrte an den Tauen. Immer straffer wurden die Seile, und aus dem dichter werdenden Nebel erklang eine wütende .Stimme, Heters Flüche schallten durch das Tal.
    Noch ein Hieb.
    Das letzte Seil war durchtrennt. Einen Augenblick lang hing die Gondel schief, purzelten die Insassen durcheinander und schrien vor Schreck, dann fegte das Gebilde in die Luft.
    Secubo drehte sich der Magen um, ein solches Gefühl hatte er nie zuvor gehabt – es war schlichtweg grauenvoll.
    Seine Augen weiteten sich vor Angst und Entsetzen, als er plötzlich erkannte, daß er Dutzende von Schritten über dem Boden schwebte. Ihn schwindelte, er mußte sich an Phara festhalten, um nicht vor Schreck aus der Gondel zu fallen.
    Gelbe Schwaden wälzten sich über das Tal. Moihog grinste. Er war zufrieden mit seiner Arbeit.
    »Es ist kaum zu glauben«, stieß Arruf keuchend hervor. »Das war Rettung im allerletzten Augenblick.«
    Berberi wandte den Kopf. »Rettung?«
    Sie deutete mit dem Finger auf die Felsen. Der Ballon trieb langsam auf die Spitzen zu.
    »Wir werden dort zerschellen«, orakelte Secubo düster.
    Secubo sagte sich, daß ein Packtier keine großen Sprünge machen konnte. Vielleicht hatte es dieses Ballontier – Secubo hatte keine bessere Bezeichnung für das Gebilde – ebenfalls leichter, wenn man ihm die Bürde erleichterte.
    »Runter mit dem ganzen Gerumpel«, sagte Secubo und nahm das Schwert zur Hand. Einen Augenblick später flog es hinab. Es folgten andere Gegenstände, die das Luftgefährt erleichtern sollten.
    »Es hilft!«

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