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Mythor - 074 - Das Fest der Masken

Mythor - 074 - Das Fest der Masken

Titel: Mythor - 074 - Das Fest der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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hinter welcher Larve ihr euch verbergt.“
    „Wird gemacht, Kleiner.“
    Mythor grinste. Er wußte, daß die Bemerkung nicht bösartig war. Es mochte ihnen schwerfallen, aber sie akzeptierten ihn – teilweise wenigstens. Denn im Kampf konnte er es dank Scidas Schulung mit jeder von ihnen spielend aufnehmen, und das allein zählte.
    Gerrek schnarchte leiser und lallte im Schlaf unverständliche Worte. Einmal war etwas herauszuhören, das wie „Nucrilia“ klang, aber niemand maß dem Wort Bedeutung bei.
*
    Allmählich wird es etwas, dachte Nucrilia zufrieden. Die erste Verbindung war geknüpft. Dabei hatte sie sich nicht einmal besonders angestrengt.
    Der schrullige Beuteldrache hatte Vertrauen gefaßt. Vielleicht sogar ein wenig zu schnell… aber Nucrilia machte sich darüber keine Gedanken. Wichtig war nur, daß sie jetzt genau wußte, was sie hatte wissen wollen. Der Mandaler hatte dem Trunk ein wenig zu heftig zugesprochen.
    Die Schwimmende Stadt hatte die engste Stelle zwischen Gavanque und Naudron längst passiert. Am kommenden Tag würde sie in die Nähe von Colonge kommen, und es war sicher, daß Hanquon dort haltmachen würde.
    Und dann würde Nucrilia ernten können, was sie gesät hatte. Die Händlerin rieb sich zufrieden die Hände.
*
    Gegen Abend machte Mythor sich auf den Weg zu den Maskenbildnerinnen. Ihre Werkstätten befanden sich in den beiden unteren Stockwerken der Lichtblume im ausgehöhlten Wurzelstock. Es gab eine Reihe von an den Wurzelstock gebauten kleinen Häuschen mit vielen Türen, die gut verschließbar waren. Mythor versuchte eine dieser Türen zu öffnen, doch sie war verriegelt. Er probierte es an der zweiten mit dem gleichen Mißerfolg. Die fünfte schließlich ließ sich öffnen, und er trat ein.
    Der Raum mußte einer von vielen in der vorgebauten Hütte sein, und er war fensterlos. Als Mythor die Tür hinter sich schloß, herrschte Dunkelheit.
    „Ist da jemand?“ fragte er.
    Er erhielt keine Antwort. Der kleine Raum war leer. Beim Eintreten hatte der Gorganer bis auf einen hölzernen Stuhl auch keine Einrichtungsgegenstände gesehen. Er tastete die Wände ab. Sie waren kahl. Wenn man ihm nicht ausdrücklich gesagt hätte, daß diese Vor-Häuser die Eingänge zu den Werkstätten wären, wäre er wieder umgekehrt. So aber suchte er im Dunkeln nach dem Stuhl und setzte sich hinein.
    Er brauchte nicht lange zu warten.
    Eine Tür, die er bei seinem Tastversuch nicht bemerkt hatte, öffnete sich. Eine Frau in mittleren Jahren trat ein, eine abgeschirmte Kerze mit sich führend.
    Mythor erhob sich. „Bist du eine Maskenbildnerin?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich bin gekommen, dich in eine der Werkstätten zu geleiten. Sie wurde soeben frei. Du weißt, welche Maske du wählst, oder brauchst du Beratung?“
    „Ich weiß sie“, sagte Mythor.
    „Dann folge mir.“
    Sie wandte sich um und trat in einen dunklen Gang. Mythor folgte ihr. Wie von Zauberhand bewegt, schloß sich die innere Tür wieder hinter ihm. Der Gang führte ein halbes Dutzend Schritte tief ins Innere des Wurzelstocks, wie Mythor am Geruch der Wände zu erkennen glaubte. Dann gab es wieder eine Tür.
    Sie traten hindurch und kamen in einen größeren Raum, Mythor sah sich um. Neben der Tür, durch die seine Führerin und er gekommen waren, gab es noch deren mehrere. Die Frau deutete seinen unsicheren Blick richtig.
    „Jede dieser Türen führt durch einen Gang in eines der Zimmer, das du betreten hast. Wenn du die Werkstatt verläßt, wirst du einen anderen Gang nehmen, und du wirst eine Zeitspanne lang warten, die man dir nennen wird, ehe du ins Freie trittst. Nur dann kannst du sicher sein, daß niemand dich in deiner Maske erkennt, wenn niemand weiß, aus welcher Tür du trittst und wieviel Zeit du hier verbrachtest.“
    „Aha“, machte Mythor mangels einer besseren Antwort.
    „Setz dich nieder und warte, bis die Maskenbildnerin kommt“, sagte die Frau und verschwand mit der Kerze. Ein paar Fackeln erhellten die Werkstatt. Mythor ließ sich auf einem großen Sitzkissen nieder und sah sich um. Flache Tische standen überall, Klumpen eigenartigen Materials lagen hier und dort, Stoffbahnen, diese und jene Kleinigkeiten… und hier und da an den Wänden angebracht befanden sich magische Zeichen.
    Also wurden die Masken wohl tatsächlich unter Zuhilfenahme von Magie angefertigt, überlegte Mythor.
    Nach einer Weile wurde die Tür auf der anderen Seite des Raumes wieder geöffnet, und eine auffällig

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