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Mythor - 095 - Die Zaubermütter

Mythor - 095 - Die Zaubermütter

Titel: Mythor - 095 - Die Zaubermütter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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in diesem hehren Bezirk klar. Für andere verschwamm nach Maßgabe ihrer Fähigkeit alles Wirkliche. Schemenhafte Konturen, glitzernde Reflexe, zerklirrende Geräusche, nichts Haltbares, nichts Greifbares.
    Der Hexenrat tagte.
    Die Elfzahl war versammelt. Alle Zaubermütter hatten sich eingefunden.
    Ein Platz in der Runde war frei - Zuma fehlte. Sie hatte ihr Ende gefunden im Dämmerland, bei den »Blutigen Zähnen«.
    Zahda blickte in die Runde.
    Überall waren die Regenbogenfarben zu erkennen, sogar auf den Handschuhen und Gesichtsschleiern.
    Durch die Nebelgebilde, in die sich die Zaubermütter eingesponnen hatten, schimmerten die Farben durch - hell bei jenen, die Zahdas Ansicht teilten, dunkel bei den Zaubermüttern, die mehr den Ansichten der Zaem zuneigten. Strahlend hell war Zahdas Umhang, dunkel schimmerte Zaems Umhang. Die anderen Zaubermütter betonten andere Farben des weitgefächerten Regenbogens, und sie gaben so zu erkennen, welcher Auffassung sie mehr Zuneigung entgegenbrachten.
    Zahda maß den Stand der Dinge mit Blicken. Auf ihrer Seite standen, an den hellen Farben deutlich zu erkennen, Zeboa, Zonda und Zumbel. Der düstere Ton der Mäntel zeigte, daß Zytha, Ziole, Zanni und Zoud mit Zaem einig gingen.
    Unklar, weil im Nebel schwimmend, war der Standpunkt von Zirri und Zedra - wem es gelang, diese beiden zu überzeugen, hatte sein Spiel so gut wie gewonnen.
    »Versammelt sind wir zu wichtigem Tun«, sagte Zoud. Als Gebieterin des Großkreises leitete sie, als Erste unter Gleichen, die Versammlung der Zaubermütter.
    Die Dienerinnen und Hexen waren entfernt worden. Die Zaubermütter waren allein.
    »Eine Zaubermutter fehlt«, stellte Zoud fest. »Ich rief Zuma, aber sie kam nicht. Ich stelle ihren Tod fest.«
    Die Zaubermütter neigten die Häupter.
    Die Hexen, die, weit entfernt vom Rat, der Befehle ihrer Zaubermütter harrten, konnten die Glocke von Traurigkeit spüren, die sich in diesem Augenblick über die Versammlung der Zaubermütter breitete.
    »Ist jemand gefunden, würdig und weise, gewitzigt und wert, zur Zaubermutter erhoben zu werden?«
    Zahda gab die Antwort.
    »Ambe harrt ihrer Erhebung, Zoud«, sagte sie.
    »Sie zur Zambe zu ernennen, zur gleichberechtigten Zaubermutter dieses Hexenrats, bedarf der Anwesenheit und der Mitwirkung Fronjas.«
    Zahda hatte mit diesem Einwand der Zaem gerechnet.
    »Sie wird nicht erscheinen«, sagte Zahda. »Ihr wißt, warum.«
    »Du hast sie verborgen«, stellte Zoud fest.
    »Das habe ich getan«, gestand Zahda mit überlegener Ruhe. »Die Tochter des Kometen soll sicher sein vor allen Nachstellungen.«
    »Sicher? Willst du uns höhnen, Zahda? Ist nicht längst Wirklichkeit geworden, was du zu hindern getrachtet hast?«
    Zahda schwieg, und Zaem setzte ihre Vorwürfe fort.
    »Hast du vergessen, wie sehr Fronja bedroht ist, welche furchtbare Macht der Dämon über sie hat?«
    »Ich kenne die Gefahr«, versetzte Zahda.
    »Das weiß ich«, warf Zoud ein. »Aber ich fürchte, daß Zaem mit ihren Befürchtungen recht hat - Fronja ist verloren. Der Deddeth wird sie aus seinem Bann niemals mehr entlassen. Und beherrscht er Fronja, beherrscht er auch Vanga - Untergang wäre unser Los.«
    »Fronja kann gerettet werden«, versetzte Zahda.
    »Ich kenne deinen Standpunkt, Zahda«, sagte Zaem scharf. »Ich kenne ihn seit langem, und ich halte ihn für falsch - eine Vereinigung von Vanga und Gorgan würde den Untergang des Lebens nach sich ziehen. Krieger und Hexe ergeben kein Paar - nur Unheil gebiert solche Vereinigung.«
    »Du irrst, Zaem«, entgegnete Zahda gelassen.
    Zaem sprach gut, wirkungsvoll, überzeugend. Zirris Umhang wurde ein wenig dunkler, zeigte zaghaft an, daß Zirri ihren Sinn wandelte. Gelang es Zaem, diese beiden auf ihre Seite zu ziehen, stand Zahdas Sache auf verlorenem Posten.
    »Mehr als zweitausend Menschenalter ist es her, daß der Komet das Dunkel vertrieb von der Welt, es bannte im Ring der Schattenzone, die die Welt umgürtet. Die Lichtinsel schuf er nicht, Weib und Mann voneinander zu scheiden - das wußten die alten Zaubermütter, und sie handelten danach. Den Hexenstern haben sie nicht ausgeweitet, zur unüberwindlichen Bastion gefestigt, um das Männliche zu tilgen vom Boden der Erde.«
    »Woher willst du das wissen?« fragte Zaem. »Hast du dich getroffen mit einer Zaubermutter aus jener Zeit?«
    »Wir haben Unterlagen«, verwahrte sich Zahda. »Du kennst sie so gut wie ich. Und du kennst die Regeln magischen Handelns, die Gesetze des

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