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Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Titel: Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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amüsierte sich prächtig. Die Bestien fingen an, den Mädchen förmlich nachzulaufen, einstweilen noch zum Gaudium der anderen Gäste. Mythor lächelte Fronja immer herausfordernder an, und deren Gesichtszüge versteinerten förmlich.
    Nichts schien zusammenzupassen, und in Bastraph wuchs die Angst, daß all das mit einer Katastrophe enden würde.
    »Nun aber laß deine Bestien ein paar Kunststücke vorführen«, forderte Orphal Mythor auf.
    Beim Aufstehen zeigte Mythor schon erste Spuren des gerade genossenen Weins. Seine Zunge war ein wenig schwer geworden.
    Seine Beweglichkeit hatte noch nichts eingebüßt, dennoch stützte er sich vorsichtshalber auf die weißen Schultern eines weiblichen Gastes, der ihm mit großem Vergnügen zur Hilfe kam.
    »Hopp!« machte Mythor. »Los, ihr Bestien, springt!«
    Die bärenköpfige Kreatur stieß ein leises Grollen aus, folgte aber dem Befehl.
    Die ganze Gesellschaft lachte laut, als die Tiere übereinanderpurzelten, sich zu jagen begannen und dabei immer ungestümer verfuhren. Mythors Aufmerksamkeit kreiselte zwischen seiner augenfällig interessierten Begleiterin, Fronja und den Tieren hin und her. Orphal sah es mit sichtlichem Behagen.
    Er nahm die Gelegenheit wahr, ein wenig näher an Fronja heranzurücken und ihr eine silberne Schale mit Früchten zu kredenzen. Fronja zögerte einen Augenblick, dann griff sie zu. Die Früchte sahen harmlos aus, aber sie waren es nicht – auch sie waren von Orphal vorbereitet worden. Wäre der Liebeszauber, mit dem Orphal verschwenderisch umgegangen war, nicht nur so süß, sondern auch so klebrig wie Honig gewesen – niemand im Saal hätte sich auch nur um Handbreite rühren können.
    Auch die Tiere verfielen diesem magischen Treiben immer mehr. Hinter einer verzweifelt kreischenden Magd setzte eines der Ungeheuer her und hetzte das arme Mädchen kreuz und quer durch den Raum. Gäste sprangen, teils ebenfalls kreischend, teils lauthals lachend zur Seite. Tische flogen um. Früchte und Brote kollerten auf den Boden, Wein wurde verspritzt, das Durcheinander wurde von Augenblick zu Augenblick größer.
    Die Magd versuchte sich auf die Empore zu retten, aber das verliebte Ungeheuer setzte ihm nach.
    Mit schrillenden Instrumenten sprangen die Musikanten dem Tier aus dem Weg, ein paar schwangen sich über die Brüstung hinweg und landeten auf dem Hallenboden.
    Orphal vergaß für ein paar Augenblicke, daß er nur an Fronja interessiert war. Er sah das Getümmel und lachte, bis ihm das Wasser in die Augen schoß.
    Das Gelage verwandelte sich allmählich in ein entfesseltes Tollhaus. Zwei Männer waren in Streit geraten, weil sie sich zum Ziel ihrer Begierde die gleiche Frau ausgesucht hatten, und begannen sich nun zu prügeln – während die Frau mit einem anderen Mann herumtändelte. In einem anderen Winkel des Raumes waren sich aus dem gleichen Grunde zwei Frauen buchstäblich in die Haare geraten.
    Bastraph hatte nun auch einige Mühe, die Ruhe zu bewahren. Das Durcheinander wurde von Augenblick zu Augenblick größer.
    Mythor, der rasch noch zwei Becher Wein zu sich genommen hatte, war sich nun seiner Wahl sicher. Trunken grinsend und mit schweren Füßen machte er sich auf den Weg zu Fronja, nachdem er seine schmollende Gehilfin dem erstbesten Mann in seiner Nähe in die Arme gedrückt hatte. Zur gleichen Zeit setzte sich auch der Bärenköpfige in Bewegung, und der Zufall – oder geschickt verbrämte Absicht – wollte es, daß die beiden auf halbem Weg zusammentrafen. Mythor wurde von dem plumpen Untier einfach von den Beinen gefegt und rutschte über den glatten Mosaikboden, bis er mit dem Kopf an einem Ruhebett landete und liegenblieb.
    Bastraph beobachtete Fronja, in deren Gesicht sich die unterschiedlichsten Gefühle niederschlugen. Offensichtlich taten die Tränke allmählich ihre Wirkung; sie lächelte ab und zu verträumt und sehr glücklich. Dann wieder zeigte ihr Gesicht, wenn auch immer nur für einen kurzen Augenblick, deutlichen Ekel. Vorherrschend aber war ein Ausdruck völliger Verwirrung.
    Orphal rückte noch näher an die Tochter des Kometen heran und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Fronja errötete ein wenig.
    Brummend kam der Bärenköpfige heran. Orphal holte zu einem Fußtritt aus, und das Tier wich brummend zurück.
    »Her zu mir, Bestie!« schrie Mythor wütend. Er hatte sich wieder aufgerappelt und versuchte, sich den Wein aus dem Gesicht zu wischen, der beim Zusammenprall über seinen Kopf gelaufen war.
    Der Rest

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