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Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Titel: Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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erblicken.
    »Er hat Hunderte von Knechten, und wenn diese Kerle auch nicht richtig kämpfen können, so wird uns doch deren Zahl letztlich zur Strecke bringen«, warf Scida ein.
    »Wollt ihr die Arbeit Gerrek überlassen?« fragte Mythor scharf.
    »Sieh dich an, Mythor«, entgegnete Hukender. »Gefällt dir dein neuer Körper?«
    »Überhaupt nicht«, gab Mythor zurück. »Für ein Tier mag er recht brauchbar sein, aber ich hätte gerne meine menschliche Gestalt zurück.«
    »Richtig«, sagte Hukender. »Und jetzt denk an Gerrek – er hat hier seine ursprüngliche Gestalt zurückbekommen.«
    »Du zweifelst an seiner Treue?«
    »Ich beschreibe dir die Versuchung, mehr nicht. Bedenke, was er wird opfern müssen, wenn unser Plan gelingt. Keiner von uns ist wohl so vermessen zu glauben, daß wir nicht nur Fronja befreien sondern auch noch Orphals Zaubereien auflösen können. Wenn wir mit Fronja zurückkehren, werden hoffentlich unsere alten Körper zurückkommen – und Gerrek wäre wieder ein einsamer Beuteldrache. Ein hoher Preis, den er für dich zahlen soll.«
    »Er kann meinethalben hierbleiben«, murrte Mythor.
    »Nachdem er dir geholfen hat und Orphals kostbarste Sinhenbeute entwendet hat? Orphal wird ihn töten lassen, das steht für mich außer Frage.«
    Mythor mußte sich eingestehen, daß die Sache äußerst verzwickt war. Gerrek konnte nur gewinnen, wenn er Mythor verriet oder ihm zumindest nicht half.
    Mythor bleckte die Zähne.
    Er verspürte Wut und Groll, dazu den Wunsch, sich in irgendeiner Form auszutoben.
    »Wartet hier auf mich«, sagte er. »Ich kehre bald zurück!«
    Er preschte los, ließ die Muskeln spielen. Mit gewaltigen Sätzen übersprang er Hecken und Zäune. Er preschte durch Teiche, daß die Zierfische durcheinanderflogen. Einen jungen Baum, der ihm im Weg stand, fegte er mit einem Prankenhieb weg.
    Eine ungeheure Kraft besaß der Tierkörper, in dem er steckte – aber all diese Kraft half so jämmerlich wenig gegen die Ränke und Tücken des Herrschers Orphal. Bis zum Bersten mit Kraft geladen, und doch völlig ohnmächtig, etwas zu unternehmen – dieser Zwiespalt folterte Mythor innerlich.
    Erst als er völlig außer Atem war, blieb Mythor stehen. Etwas in seinem Blickfeld hatte sich bewegt, und er wollte herausfinden, um was es sich dabei handelte.
    Dann sah er hinter einem Gebüsch eine Gestalt verschwinden und Reißaus nehmen.
    Mythor setzte sofort nach. Was hatte der Lauscher hier zu suchen?
    Er brauchte nicht lange, um den Flüchtigen einzuholen – um so mehr Zeit brauchte er, die Tatsache zu verkraften, daß es sich bei dem Flüchtigen um einen Freund handelte.
    »Joby!« rief Mythor aus.
    Die Augen des Jungen weiteten sich noch mehr. Er schluckte heftig.
    »Wer bist du?« stotterte er angstgeschüttelt.
    »Mythor. Du brauchst keine Angst zu haben.«
    »Das soll ich glauben? Hast du Beweise?«
    »Spitzbube, wie hast du es geschafft, uns zu folgen? Und wie ist es dir gelungen, nicht ähnlich verwandelt zu werden wie wir?«
    Die Anrede »Spitzbube« schien Joby zu überzeugen. Er richtete sich auf, ging einmal um Mythor herum.
    »So siehst du viel imponierender aus«, bemerkte er frech.
    »Und ich kann dir auch viel kraftvoller den Hosenboden strammziehen. Gib Antwort auf meine Frage!«
    »Hier, das habe ich… nun… gefunden. In der Höhle, du weißt schon.«
    »Ein Amulett«, stellte Mythor fest. »Hm…«
    Das eröffnete Möglichkeiten – vor allem für Gerrek. Wenn er das Amulett beim Rückzug trug, konnte er seine Mandalergestalt behalten. Andererseits bestand dann die Gefahr, daß Joby auf Halbmond als Bestie herumlief – und das war Mythor als Strafe für einen nun hochwillkommenen Spitzbubenstreich denn doch ein wenig zu hart. Immerhin, vielleicht ließ sich mit dem Amulett noch etwas anfangen.
    »Verwahre es sorgfältig«, bestimmte Mythor. »Wenn du es verlierst, wirst du bald so aussehen wie ich.«
    »Dann brauche ich wenigstens keine Prügel von dir zu befürchten«, gab der Junge zurück.
    In der Ferne sah Mythor seine Freunde langsam näherkommen. Offenbar war ihnen das Warten zu lang geworden. Mythor wartete, bis sie ihn erreicht hatten. Joby machte noch ein paar Scherze über die Gestalt der Freunde, dann wurde er wieder ernsthaft.
    »Ich habe übrigens etwas gesehen«, berichtete er. »Dort hinten gibt es einen Landstrich, der ganz in Nebel gehüllt ist. Es sieht seltsam aus, sehr geheimnisvoll – ich habe nur Ruinen erkennen können.«
    Mythor überlegte

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