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Mythor - 119 - Das sterbende Land

Mythor - 119 - Das sterbende Land

Titel: Mythor - 119 - Das sterbende Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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Land nun noch gekämpft oder nicht?«
    »Das Schlachtfeld ist groß«, sagte Cryton. »Andernorts finden noch heiße Schlachten statt, doch gehen sie ihrem Ende zu. Du wirst noch Zeuge solcher Kämpfe werden, aber du bist davon ausgeschlossen, Mythor. Du kannst nur getötet werden, aber niemals siegen.«
    »Wir unterhalten uns weiter, wenn du wieder zu einer deutlicheren Sprache gefunden hast«, sagte Mythor und ging davon.
    Gerade als er durch das Tor ins Freie schreiten wollte, ging eine Erschütterung durch Carlumen.
    »Es sieht fast so aus, als seien wir gelandet«, hörte Mythor Gerrek sagen.
    »Die Fliegende Stadt ist zur Landung gezwungen worden«, erklang daraufhin Crytons Stimme.
    »Schließt alle Stadttore zum Schutz der Rohnen«, rief Mythor, dann machte er, daß er zum Bugkastell kam.
    Auf halbem Weg verstellte ihm plötzlich eine haarige Gestalt den Weg. Sie überragte Mythor um Haupteslänge und schwang ein langes Beil über dem Kopf. Mit einem tierhaften Laut schlug das Wesen die mörderische Waffe nach Mythor, der sich gerade noch mit einem verzweifelten Sprung zur Seite in Sicherheit bringen konnte.
    Dabei zog er Alton und stieß die Klinge, die hier, in diesem sterbenden Land, ohne jegliche Leuchtkraft war, in Richtung des Angreifers, als dieser sich blindwütig auf ihn stürzte. Er rannte geradewegs in die Klinge und riß Mythor im Fallen mit sich.
    Nachdem sich Mythor von der Last befreit hatte, betrachtete er das Geschöpf. Es war gerüstet wie ein menschlicher Krieger, hatte aber einen dicht behaarten Raubtierkopf. Es war kein Shrouk, sondern es hatte etwas Wölfisches an sich.
    Ein Mischwesen, halb Mensch und halb Wolf, wo war er einem solchen schon einmal begegnet?
    Mythor erreichte das Bugkastell ohne weiteren Zwischenfall.
    Tertish, die selbst in diesem Land so bleich wie in fahles Mondlicht getaucht wirkte, empfing ihn mit den Worten:
    »In den Ruinen vor uns geht irgend etwas vor sich. Soll ich Kundschafter ausschicken?«
    »Ich werde selbst gehen«, beschloß Mythor.
    »Aber nicht allein«, sagte Tertish.
    Berbus, der Hepton der Wälsenkrieger, Steinmann Sadagar und die beiden Amazonen der Zaubermutter Ziole, Harvise und Mameke, begleiteten Mythor.
    Bevor sie zur Erkundigung der Ruinen aufbrachen, erzählte Mythor noch von seinem Erlebnis mit dem Wölfischen, damit Tertish nicht unvorbereitet war. Er bat sie auch, Fronja und die anderen zu unterrichten und ihnen die beiden wälsischen Bogenschützen, Huuk und Soot, zur Verstärkung zu schicken.

7.
    Sie verließen Carlumen auf der Steuerbordseite, weil dort die Ruinen am nächsten heranreichten und ihnen Schutz boten.
    »Scheint einmal eine Festung gewesen zu sein«, meinte Sadagar, »die erst jüngst eingenommen wurde. Die Ruinen sind nicht eingeebnet, in der Luft liegt Brandgeruch. Das Leuchten zwischen den Mauerresten dürfte von Glutnestern kommen.«
    Mameke gebot ihm durch eine Handbewegung Schweigen und eilte lautlos davon. Mythor hatte das Geräusch auch gehört, aber darauf nicht so rasch reagiert wie die Amazone. Wenige Atemzüge später vernahmen sie ein Keuchen und ein Geräusch, als würden zwei Körper aufeinanderprallen und miteinander ringen. Jemand gab einen deutlichen Schmerzenslaut von sich, und dann hörten sie eine bekannte Stimme fluchen.
    »Verdammtes Weib! Kannst du einen Wolf nicht von einem Beuteldrachen unterscheiden?«
    »Wärst du nicht Mythors Freund, würde ich dir für diese Beleidigung die Zunge abschneiden«, sagte Mameke darauf. Kurz danach tauchte sie mit Gerrek hinter einem Mauerrest auf.
    »Was hast du hier draußen zu suchen, Gerrek?« fragte Mythor.
    »Dasselbe könnte ich dich fragen«, erwiderte Gerrek trotzig, fügte dann aber hinzu: »Ich wollte mich hier draußen ein wenig umsehen und bin einem aufrecht gehenden Wolf in die Arme gelaufen. Er schien noch überraschter als ich, und das nutzte ich aus. Er liegt hinter der Mauer.«
    Als Mythor zu der bezeichneten Stelle ging, war sie leer.
    »Da ist niemand«, stellte er fest. »Das bedeutet, daß der Wolfsmann geflüchtet ist und die anderen warnen wird. Wir wissen nicht, wie viele es von dieser Sorte noch gibt, aber wir sollten auf der Hut sein.«
    Harvise und Mameke griffen zu ihren Bogen und legten Pfeile ein, Sadagar stopfte sich die Jacke hinten in den Gürtel, um besser an seine Wurfmesser zu kommen, und nahm in jede Hand eines.
    Mythor zog Alton und übernahm die Spitze. Gerrek und Sadagar hielten sich rechts und links von ihm, die beiden

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