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Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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bist?«
    Aeda blitzte ihn an.
    »Das müßtest du besser wissen als irgendeiner, Necron, schließlich wart ihr einmal Freunde.«
    »An der Bettkante hört die Freundschaft auf«, murmelte Necron.
    »Sein Betragen hat sich in den letzten Jahren jedenfalls nicht gebessert«, giftete Sadagar. Die Stimmung wurde zusehends gereizter – und das um so mehr, je freundlicher sich Necron und Sadagar mit Bosheiten bewarfen.
    »Früher waren wir alle befreundet«, sagte Aeda klagend. »Wir haben uns in Nykerien getrennt, um Catrox zur Strecke zu bringen.«
    »Jeder für sich und zum Wohle aller«, erinnerte sich Necron an die Losung von damals.
    Einen Augenblick lang war die Rivalität weggewischt. Die drei Nykerier sahen sich an und lächelten, dann verhärteten sich die Mienen der beiden Männer wieder.
    »Wir vertun unnütz Zeit«, bemerkte Sadagar.
    »Dann redet nicht, tut etwas«, stieß Aeda hervor.
    Sadagar sah auf.
    »Sollen wir um dich kämpfen?« fragte er entgeistert. »Soll ich, nur damit du dich nicht zu entscheiden brauchst, einen alten Freund abschlachten?«
    »Abschlachten?« entfuhr es Necron. »Du? Mich? Sadagar, alter Freund, besinne dich, was du da sagst. Deine Gelenke knirschen und ächzen, deine Stimme ist matt, deine Augen trübe. Willst du das bißchen Leben, das dir verbleibt, für den Wahn opfern, du könntest mir widerstehen? Du zitterst so heftig, daß ich Mühe haben werde, dich zu verfehlen, wenn ich vorbeiwerfen will.«
    Aeda konnte ein schwaches Lächeln nicht verkneifen.
    »Knabe, werde nicht keck«, brummte Sadagar. »Wenn wir früher nicht miteinander gekämpft haben, dann hatte das nur einen einzigen Grund. Wir hätten Zeugen gebraucht, und bei deiner Art mit dem Messer umzugehen, wären diese Zeugen ihres Lebens nicht sicher gewesen.«
    »Man könnte glauben, wir wären in einer Schänke in Nykerien beim Wein«, sagte Aeda.
    »Das wäre schlecht möglich, denn diesen aufgeblasenen Lauselümmel hätte kein Wirt hereingelassen.«
    »Ich wäre auch nicht hingegangen«, spottete Necron. »Um dich zum Kampf zu stellen, hätte ich um ein Siechenheim herumschleichen müssen.«
    »Mit dem Maul seid ihr beide nicht übel«, meinte Aeda.
    »Aeda, ich bitte dich, erspare mir diesen Kampf«, sagte Sadagar.
    »Hörst du ihn winseln?« fragte Necron ätzend.
    »Furcht?«
    »Mein guter Ruf ist dahin, wenn sich herumspricht, daß ich lallende Knaben bekämpfe.«
    »Du brauchst ihn ja nicht zu töten.«
    »Soll ich ihn statt dessen in der Blüte seiner Flegeljahre zum Krüppel machen? Er ist nichts, kann nichts – wir müßten ihn durchfüttern.«
    »Ein Schicksal, das uns aus Freundschaft auch ohne Kampf beschieden sein wird«, gab Necron zurück. »Es wäre, glaube ich, besser, ihn zu töten. Ich habe nämlich keine Lust, ihm jedes Mahl zu Brei zu stampfen, damit er es verzehren kann.«
    »Ihr könntet einen Wettkampf machen«, sagte Aeda. »Ohne Blutvergießen. Dann wißt ihr, wer der bessere ist.«
    »Der arme Necron«, höhnte Sadagar. »Nachher wird ihn jede Schankmagd in ganz Nykerien verlachen.«
    »Glaubst du wirklich, daß du das Messer lange genug halten kannst, damit es wenigstens nach einem Kampf aussieht? Ich werde dir die Schande dieser Niederlage ersparen und dir die Hand führen, Sadagar, das bin ich dem Andenken eines gichtbrüchigen Nykeriers schuldig.«
    »Andenken? Meine Zukunft ist glorreicher als deine Vergangenheit«, ereiferte sich Sadagar.
    Necron lachte.
    »Ich werde seine Gestalt mit Messern einrahmen und sie stecken lassen. Dann kann ich künftigen Geschlechtern – beispielsweise unseren Kindern, Aeda – den Umriß zeigen und ihnen sagen, so hat der alte Sadagar ausgesehen, bevor ihn der Schlagfluß hin weggerafft hat!«
    »Kinder? Du? Milchbart.«
    »Klappergreis.«
    »Ihr solltet besser die Schnäbel halten«, sagte Aeda. »Es gibt in Loonkamp ein Labyrinth, unterhalb der Stadt. Dort könnt ihr euch meinethalben nach Herzenslust zanken – aber ich will kein Blutvergießen.«
    »Nicht einmal ein kleines bißchen?« fragte Necron. »Ein Aderlaß täte ihm sicherlich gut.«
    »Hört auf zu reden, tragt die Sache lieber aus«, sagte Aeda laut. »Ich habe es satt, euer Gezänk anzuhören. Man konnte glauben, es mit Kindern zu tun zu haben.«
    Die drei entfernten sich von dem Fuß des Turmes. Sadagar entdeckte, daß sich unterdessen etliche Mitglieder von Aedas Bande eingefunden hatten. Die Blicke, die Sadagar trafen, waren eindeutig feindselig.
    »Wie hast du dich entschlossen,

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