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Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Mythor - 123 - Duell der Steinmänner

Titel: Mythor - 123 - Duell der Steinmänner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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an.
    »Ich wußte, daß du es schaffen würdest«, sagte er.
    »Bedanke dich bei deinem Tokuan«, gab Mythor zurück. »Ich schlage vor, daß wir rasch etwas essen – dann brechen wir nach Loonkamp auf. Tansar, wie sieht es sonst im Land aus? Kannst du uns etwas erzählen?«
    Der Yarlfänger zuckte mit den Schultern.
    »Hier gibt es nichts zu holen«, sagte er. »Karges Land, du kannst es ja sehen. Nur die fürchterlichen Dämonenpriester mit ihren Horden treiben sich herum, und natürlich die Rote Aeda mit ihrer Bande. Im Norden, da läßt es sich besser leben. Das Land ist reicher und fruchtbarer, und es leben viele Menschen dort – zu viele für meinen Geschmack. Es ist immer das gleiche – gibt es irgendwo ein schönes Land, treiben sich Leute darin herum. Man hat nirgendwo seine Ruhe.«
    Mythor konnte über diese bewegte Klage nur lachen. Er verstand den Yarlfänger. Tansar wollte zwei Dinge zugleich haben – eine schöne Landschaft und die Ruhe und Einsamkeit seines jetzigen Lebens. Beides zusammen würde sich wohl nicht erzielen lassen.
    »Sobald wir Sadagar wiedergefunden haben, brechen wir weiter nach Norden auf«, verkündete Mythor.
    »Wenn Sadagar mit uns kommen will«, warf Tobar ein. »Und wenn nicht?«
    »Das wird sich zeigen, sobald wir ihn in Loonkamp gefunden haben«, entschied Mythor.
*
    Recht bald nach ihrem Aufbruch von der Quelle entdeckten sie die Fährte, die vermutlich Arcor hinterlassen hatte. Tansar verabschiedete sich von den dreien. Die Tokuane überließ er ihnen.
    »Laßt sie frei, wenn ihr sie nicht mehr braucht«, bat er zum Abschied. »Sie werden den Weg zu mir zurück finden.«
    »Versprochen«, sagte Mythor. »Gute Jagd!«
    Tansar ritt recht hastig davon. Die Nähe der Geisterstadt schien ihm Furcht einzuflößen.
    »Weiter!« bestimmte Mythor.
    »Ob an dem Geistergerede etwas dran ist?« fragte Tobar während des Rittes.
    »Auch das werden wir in Loonkamp feststellen. Hast du Angst?«
    »Ein wenig – aber noch mehr Mut«, antwortete der Tatase schnell. »Du wirst es erleben.«
    »Ich weiß es längst«, sagte Mythor.
    Sie brauchten nicht lange zu reiten, um hilfreiche Spuren zu finden. Der Ruf der Geisterstadt war offenbar so abschreckend auf die schlichten Gemüter der Yarlfänger, daß sich die Räuber gar nicht erst die Mühe zu machen brauchten, ihre Spur zu verwischen. Ihre Tokuane hatten deutliche Zeichen hinterlassen, denen Mythor und seine Gefährten nur zu folgen brauchten.
    Dann kam Loonkamp in Sicht.
    Im ersten Augenblick war Mythor vom Anblick der Geisterstadt beeindruckt. Unwillkürlich stellte er sich die Frage, woher die titanischen Gewalten gekommen sein mochten, die die Häuser der Stadt derart zugerichtet hatten.
    Sehr bald mußte er sein Augenmerk auf andere Dinge lenken. Bewegungen waren zu sehen, dann wurden Gestalten deutlich.
    »Aha, die Räuber«, stellte Gerrek leise fest.
    Die Mitglieder Aedas hatten ihre Kleidung dem Farbton der Felsen recht genau angepaßt, und eine ganze Rotte hatte sich in dem Gewirr großer und kleiner Blöcke zusammengekauert. Mythor hatte sie nicht erkennen können, da sie sich überhaupt nicht bewegt hatten. Jetzt schienen sie gleichsam aus dem Boden zu sprießen wie Wüstenblumen nach einem überraschenden Guß. Es waren mindestens fünfzig, eine Streitmacht, die sehr ernst zu nehmen war.
    Eine hochgewachsene Gestalt schob sich langsam heran, das Schwert schlagbereit in der Rechten. Ein halbes Dutzend der Räuber hatten die Bögen gespannt und zielten mit Pfeilen auf die drei Ankömmlinge.
    »Was wollt ihr hier?« fragte er rauh.
    »Wir kommen in Frieden«, antwortete Mythor. »Wir suchen nach einem Freund.«
    »Wir haben keine Freunde, nur Opfer«, sagte Mythors Gegenüber und entblößte sein Gebiß.
    »Er gehört zu den Steinleuten, wie eure Anführerin Aeda«, antwortete Mythor mit freundlicher Stimme. Gerrek stieß hörbar die Luft aus. Er mochte es gar nicht, wenn man mit Pfeilen auf ihn zielte.
    »Woher weißt du das?« entfuhr es dem Räuber.
    »Ich weiß es, das muß dir genügen.«
    Wieder zeigte der Räuber die Zähne.
    »Spickt die Halunken mit Pfeilen!« sagte er über die Schulter hinweg.
    »Höre, Larboo, Aeda hat gesagt…«
    Den Einwand eines der Bogenschützen wischte Larboo mit einer heftigen Handbewegung weg.
    »Hier bestimme ich. Die drei wissen zuviel, sie sind gefährlich. Tötet sie.«
    »Wenn auch nur ein Pfeil die Sehne verläßt, bekommst du mein Messer zu schmecken, Larboo! Die Eifersucht macht

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