Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Mythor - 124 - Zeichen des Lichts

Titel: Mythor - 124 - Zeichen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
Vom Netzwerk:
erinnert, daß Carlumen ihn finden würde, wenn…
    »Ein Wegweiser des Lichts heißt LUMA«, sagte Mythor wie zu sich. »Und hier soll der Wegweiser DO-LUM in der Landschaft verewigt werden.« Er hob den Kopf und sah Tansar an. »Gibt es auch einen Wegweiser namens LUM DON?«
    Der Yarlfänger zuckte bedauernd die Schultern.
    »Das weiß ich wirklich nicht«, sagte er; es klang ehrlich, »Aber wenn es dich wirklich interessiert, müßtest du einen der sieben Lichtschreiber fragen.«
    »Und wo finde ich einen Lichtschreiber?«
    »Wir sind Deserich unterstellt, wie verkündet wurde. Du brauchst also nur zu warten, bis er in Erscheinung tritt. Gewöhnliche Luminaten, von denen es hier unzählige gibt, werden dir gewiß nicht die gewünschte Auskunft geben können.«
    »Dann werde ich mich nach Deserich umsehen«, sagte Mythor.
    Er sah, wie seine Gefährten den Rückenpanzer des Yarls verließen und sich abseits von den anderen Lyrern sammelten. Mythor bedankte sich bei Tansar für die Unterstützung und begab sich zu seinen Gefährten. Sie waren alle versammelt – nur Necron fehlte.
    »Ich frage mich, was wir in dieser Einöde eigentlich zu suchen haben«, maulte Gerrek. »Ist euch aufgefallen, daß hier nichts wächst? Kein Baum, kein Strauch, nicht einmal ein Grashalm. Das muß an dem schmutziggrauen Sand liegen, mit dem der Boden gesättigt ist. Ihm verdanken die Luminaten wohl auch ihre aschfahlen Gesichter.«
    »Wo ist der Alleshändler?« fragte Mythor.
    »Er hat sich abgesondert«, antwortete Sadagar eingeschnappt.
*
    Necron hatte lange auf diesen Augenblick gewartet. Endlich war er allein und in einer Umgebung, die keinerlei Rückschlüsse auf seinen Aufenthaltsort gab. Er hatte eine Senke aufgesucht, deren Boden mit einer dicken Schicht des grauen Staubes bedeckt war.
    Schon einige Male hatte er jenes Ziehen in seinem Geist verspürt, das dem Blickwechsel mit Luxon vorausging, jedoch immer dabei fest die Augen geschlossen und sich dagegen gewehrt.
    Diesmal gab er nach. Er sah plötzlich durch Luxons Augen, und umgekehrt war es ebenso. Aber während Luxon nur eine graue Fläche zu sehen bekam, sah Necron vor sich ein beschriebenes Blatt Papier, eine Botschaft, die der Shallad für ihn vorbereitet hatte.
    Der Nykerier las:
    »Necron, mein Augenpartner, was ist geschehen, daß du den Blickwechsel mit mir verweigerst? Ich bin in Sorge und erwarte, daß du mir wenigstens die Umstände für deine Verweigerung mitteilst. Ich kann zufrieden sein, denn ich habe mein Ziel erreicht, meine Flotte ankert am Archipel Quin, der östlichsten Grenze des Zaketer-Reiches. Hier habe ich einen wertvollen Verbündeten gefunden. Er ist ein Abtrünniger, der den Mächtigen des Landes den Kampf angesagt hat. Dieser Hexer namens Kukuar hat auf der Insel Quin ein geheimes Reich aufgebaut und verfügt über ein beachtliches Kriegerheer. Mit seinem Wissen und meiner Flotte können wir in den Kampf gegen die Zaketer ziehen. Aber ich will dich nicht mit Einzelheiten belasten und auch nicht zu ausführlich werden, weil ich nicht weiß, ob du dir genügend Zeit nehmen kannst. Teile dich mir auf die gleiche Weise mit. Wenige Worte würden genügen, mich über dein Schicksal zu informieren.«
    Necron zog sich aus dem Blickwechsel zurück, bis er wieder den grauen Sandboten der Senke vor sich sah. Er überlegte kurz, dann schrieb er mit dem Finger folgende Botschaft in den Sand:
    IRRFAHRT VON WAHNHALL – TODESPFEILER – SCHATTENZONE – LYRLAND. MANNSCHAFT UND SCHIFF VERLOREN. ODAM UND DREI KRIEGER ÜBERLEBTEN. GUINHANS SPUR VERLOREN. BESTIMMUNG GEFUNDEN. MUSS ALS STEINMANN HANDELN.
    Necron überlegte, ob er noch etwas hinzufügen sollte, befand dann jedoch, daß es genügte. Er wollte Luxon nicht zuviel verraten, was diesen gewisse Zusammenhänge hätte erkennen lassen können. Vor allem mußte er alles vermeiden, was mit Mythor in Zusammenhang stand, um seine Zielsetzung nicht zu gefährden. Er war nun in erster Linie Steinmann, und das hatte er Luxon gegenüber zum Ausdruck gebracht.
    Necron suchte den Augenkontakt mit Luxon, während er den Kopf gesenkt hielt, so daß die Schriftzeichen im Sand im Blickwinkel seiner Augen waren.
    Der Blickwechsel erfolgte augenblicklich, und Necron sah durch das Bullauge eines Schiffes ein wogendes Meer. In der Ferne, im Dunst des Horizonts zeichneten sich die weichen Konturen einer flachen Küste ab. Necron fragte sich, ob das die Insel Quin war, aber es war ihm eigentlich egal. Er wünschte Luxon, daß

Weitere Kostenlose Bücher