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Mythos Ueberfremdung

Mythos Ueberfremdung

Titel: Mythos Ueberfremdung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Sounders
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werden – und dass die nächsten Einwanderwellen aus anderen Teilen der Welt deren Anteil nicht nach unten drücken.
    Und wie sieht es in der ferneren Zukunft aus? Wenn wir annehmen, dass es unter Muslimen auf unbegrenzte Zeit bei höheren Geburtenraten bleibt, könnte man denken, dass die Muslime in Europa irgendwann einmal zur Mehrheit werden, vielleicht noch vor dem Ende des 22. Jahrhunderts. Um zu einem solchen Ergebnis zu gelangen, muss man aber zwei andere Dinge glauben: dass Muslime unweigerlich höhere Geburtenraten aufweisen und dass sie auch nach der Emigration noch größere Familien haben.
    BEHAUPTUNG: Der islamische Glaube führt zu höheren Geburtenraten.
    »Die größte Stärke des radikalen Islam […] liegt darin, dass er die Demografie auf seiner Seite hat. Die westliche Kultur, der er den heiligen Krieg erklärt hat, kann in Sachen Fortpflanzung mit den traditionellen islamischen Gesellschaften nicht mithalten.«
    Niall Ferguson
    »Die Söhne Allahs […] vermehren sich wie die Ratten.«
    Oriana Fallaci
    Noch im Jahr 1966 war es möglich, dass ein ernst zu nehmender Wissenschaftler von einer gesamt-»islamischen Geburtenrate« 7 sprach. Damals schien es noch offensichtlich, dass der islamische Glaube zu höheren Geburtenraten führte: Die Länder mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit nahmen ein Gebiet ein, das unter der schlimmsten Über völkerung weltweit litt. Diese Leute hatten große Familien, und sie hatten schon immer große Familien gehabt. Das, so hatte es den Anschein, war ein Ergebnis unveränderlicher islamischer Glaubensüberzeugungen und Familienstrukturen.
    Heute ist es unmöglich geworden, eine solche Behauptung aufzustellen. Man denke nur an den Fall des Iran. Noch Mitte der 1980er-Jahre hatte die einzige islamische Theokratie der Welt eine Geburtenrate von fast 7 Kindern pro Familie vorzuweisen. Bis zum Jahr 2010 war die durchschnittliche Familiengröße im Iran auf 1,7 Kinder gesunken – auf eine Rate, die niedriger ist als in Großbritannien oder Frankreich. Nicht religiöser Wandel sorgte für diesen starken Rückgang – die Iraner bleiben fromme Muslime –, sondern eine rasche Verstädterung, die überall auf der Welt dafür sorgt, dass die Familien kleiner werden; ein sehr hohes Bildungsniveau sowie Frauen, die lesen und schreiben können (was ebenfalls stark mit kleineren Familien korreliert); und ein intensiver Gebrauch von Verhütungsmitteln (dem Islam ist das biblische Gebot »Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan« unbekannt). Präsident Mahmud Ahmadinedschad, alarmiert vom zunehmenden Durchschnittsalter und dem Bevölkerungsschwund, startete 2007 eine Kampagne, in der er die Iraner dazu aufrief, mehr als zwei Kinder pro Familie zu zeugen. Der Appell blieb wirkungslos: Die Geburtenrate sank weiter.
    Der Iran ist damit nicht allein. Die Türkei, die seit über einem Jahrzehnt von einer an die Macht gewählten Partei gläubiger Muslime regiert wird, hat einen Absturz der Geburtenrate von 6 auf 2,15 erlebt. Im Libanon sank sie selbst in einer Zeit, in der die Hisbollah Einfluss gewann, auf 1,86. Tunesien, statistisch führend bei einem enormen Rückgang der Geburten in den arabischen Ländern Nordafrikas, erlebt jetzt, bei einer Geburtenrate von 2,04 Kindern pro Familie, einen Bevölkerungsrückgang. Die Vereinigten Arabischen Emirate verzeichnen 1,9 Kinder pro Familie. Indonesien, das größte muslimische Land der Welt, hat inzwischen eine Rate von 2,19, die nur knapp über dem Wert liegt, der den Bestand sichert, und mit einem Rückgang unter 2,0 wird bis zum Jahr 2015 gerechnet; die Philippinen, ein weiterer asiatischer Inselstaat, dessen Bewohner zu 90 Prozent katholischen Glaubens sind, haben eine Geburtenrate von 3,23. Die Zahlen zum Bevölkerungswachstum unter Muslimen nähern sich in den meisten vom Islam geprägten Ländern der Entwicklung in Europa an.
    Wir sollten uns außerdem die Muslime in Europa ansehen, und zwar nicht die Einwanderer in der Zeit nach 1945, sondern diejenigen, die seit mehr als einem halben Jahrtausend dort leben, in den Ländern, die früher zum Osmanischen Reich gehörten. Albanien, das größte Land des Kontinents mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit, hat eine nicht zunehmende Geburtenrate von 2 Kindern pro Familie, was etwa der Situation in Frankreich entspricht. Die etwas weiter nördlich lebenden bosnischen Muslime haben mit 1,23 Kindern pro Familie eine der niedrigsten Geburtenraten des

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