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Mythos Ueberfremdung

Mythos Ueberfremdung

Titel: Mythos Ueberfremdung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Sounders
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nicht muslimischen Bevölkerung angleichen wird. 23
    Großbritannien entwickelt sich – wenn auch langsamer – in dieselbe Richtung. Die muslimische Bevölkerung dort stammt vor allem aus Bangladesch und Pakistan, zwei Ländern mit nach wie vor hohen Geburtenraten. Aber die Geburtenraten der Einwanderer aus diesen Ländern sind in Großbritannien im Lauf der letzten 20 Jahre um die Hälfte zurückgegangen, und die Zahlen für ihre in Großbritannien geborenen Kinder liegen noch deutlich niedriger. Aus Pakistan nach Großbritannien ausgewanderte Frauen haben 3,5 Kinder, ihre im Land geborenen Töchter nur noch 2,5. Eine Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass die Geburtenraten der Einwanderer aus Pakistan und Bangladesch auf die Werte weißer Briten fallen werden. Dieser Stand werde irgendwann zwischen 2012 und 2040 erreicht werden, wobei sich der große Zeitraum aus einer Reihe schwer vorhersagbarer Variablen ergibt. 24 In Kanada, dessen größte Gruppe muslimischer Einwanderer vom indischen Subkontinent kommt, wird sich vermutlich ein ähnliches Muster herausbilden.
    Die Geburtenraten von Muslimen und Nichtmuslimen werden im Jahr 2030 auch ohne Rückgang der Einwandererzahlen in Deutschland, Griechenland, Spanien und Dänemark statistisch identisch sein, und in Belgien, Frankreich, Italien und Schweden wird der Unterschied bei dieser Kenn ziffer nicht mehr als 0,5 betragen; auf dem gesamten europäi schen Kontinent wird der Unterschied nur noch bei 0,4 Kindern pro Frau liegen, während dieser Wert zwei Jahrzehnte zuvor noch mit 0,7 ermittelt wurde. Und die Differenz wird weiter schrumpfen. 25 Nach diesem Entwicklungstrend sollten Muslime und Nichtmuslime in Europa im Jahr 2050 nahezu identische Geburtenraten aufweisen.
    Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Raten in allen Ländern zusammenfallen werden. Und das Bevölkerungswachs tum kann sich auch nach der Angleichung der Geburtenraten noch fortsetzen, weil der muslimische Bevölkerungsteil im fortpflanzungsfähigen Alter dann größer sein könnte. Aber diese Trends zeigen, dass Muslime einem ähnlichen Entwicklungspfad folgen wie frühere religiösen Minderheiten angehörende Einwanderer in den Ländern des Westens, einschließlich der Juden und Katholiken: von großen Familien und raschem Bevölkerungswachstum in den ersten Jahrzehnten zu einer allmählichen Übernahme des Fortpflanzungsverhaltens der alteingesessenen Bevölkerung. Demografen weisen darauf hin, dass diese Fruchtbarkeitskonvergenz im Allgemeinen ein starker Indikator für andere Formen der Integration ist: Wenn Frauen sich entscheiden, weniger Kinder zu haben (denn es ist fast immer ihre Entscheidung), weist dies darauf hin, dass ihr Bildungsniveau und ihre sozialen Werte sich den Verhältnissen in ihrem neuen Heimatland angleichen.
    Die radikaleren Verfechter der Theorie von der muslimi schen Flut verlegen sich mangels belastbarer Fakten zu einem überwältigenden muslimischen Babyboom auf die reine Erfindung. Mehr als 13 Millionen Menschen haben sich inzwischen das YouTube-Video Muslim Demographics angesehen, in dem – neben anderen Dingen – behauptet wird, Deutschland werde im Jahr 2050 ein »muslimischer Staat« sein. Alle in diesem Video erhobenen Behauptungen sind ohne Ausnahme falsch. Unter anderem heißt es dort, französische Muslime hätten durchschnittlich 8,1 Kinder, ethnisch-französische Familien dagegen nur 1,8 (die korrekten Zahlen lauten 2,8 beziehungsweise 1,9). Es wird behauptet, ein Viertel der belgischen Bevölkerung sei muslimisch (es sind 6 Prozent), und die Niederlande würden in 15 Jahren zur Hälfte muslimisch sein (in 18 Jahren wird der Anteil der Muslime nach seriösen Prognosen bei 7,8 Prozent liegen) – und so weiter. Muslimische Einwanderer in westlichen Ländern müssten, um die wichtigsten Behauptungen von Muslim Demographics zu bewahrheiten, Geburtenraten aufweisen, die weit über den höchsten weltweit jemals erhobenen Werten liegen. Wie soeben gezeigt, sind sie davon meilenweit entfernt. Das Video endet bezeichnenderweise mit einem Appell an die Christen, sie sollten versuchen, die Muslime zu ihrem eigenen Glauben zu bekehren. Alle im Film erhobenen statistischen Behauptungen sind gründlich widerlegt worden, 26 scheinen aber durch die vielen Zuschauer internationale Verbreitung gefunden zu haben – auch unter einigen Autoren und Politikern, die es eigentlich besser wissen müssten. Den brisanten Geschichten von einem islamischen Babyboom haben sie die

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